In dieser Episode meines Podcasts „ALLES IM GRIFF im Online-Marketing“ spreche ich mit Lisa Bendixen über die Erstellung erfolgreicher Onlinekurse. Lisa ist Expertin für die Entwicklung von Onlinekursen und digitalen Produkten und unterstützt Unternehmerinnen dabei, ihre Wissensvermittlung optimal zu gestalten. Hierfür nutzt sie vor allem die Onlinekurs-Plattform ablefy. Im Interview teilt Lisa wertvolle Einblicke zur erfolgreichen Kurserstellung – von der durchdachten Struktur mit effektivem On- und Offboarding über die richtige Plattformwahl bis hin zu bewährten Strategien für die Teilnehmermotivation, die deinen Kurs vom unbeachteten Datengrab zum interaktiven Lernerlebnis machen.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Ich: Lisa, du bist als VA in die Selbstständigkeit gestartet. Magst du uns erzählen, wie dein Weg aussah?
Lisa: Mein letztes Anstellungsverhältnis war bei einem Wohlfahrtsverband. Ich bin gelernte Bürokauffrau und habe viele Jahre im Bereich der Fortbildungsorganisation für pädagogische Fachkräfte gearbeitet. Die letzten zwei Jahre hatte ich dort eine Stelle als Koordinatorin im Fördermittelmanagement für soziale Projekte.
Es herrschte ein wahnsinniger Druck – immer dieses „Du musst mehr schaffen, wir müssen Stellen reduzieren“. Die Stelle war eigentlich für 1,5 bis 2 Vollzeitstellen ausgelegt, und ich hatte nur 23 Stunden. Da ich schon meine Tochter hatte, war es immer zu viel, immer zu krass. Irgendwann wollte ich diesen Stress einfach nicht mehr.
Ich begann, mich auf Instagram zu bewegen und hatte ein Jahr zuvor einen Social Media Management Kurs bei der IHK gemacht. So kam ich in diese Online-Bubble. Dann habe ich mich mit dem Thema beschäftigt: Welche Möglichkeiten gibt es? Was kann ich noch machen? Welche Fähigkeiten habe ich?
Eine Bekannte sagte dann zu mir: „Werde doch Virtual Assistentin!“ Ich wusste nicht, was das ist, und war erst total skeptisch. Als ich anfing zu recherchieren, fand ich das interessant und meldete mich zu einer Workshop-Woche im Januar an. Nach dem dritten Tag habe ich meinen Laptop zugemacht, wieder aufgemacht und meine Kündigung geschrieben. Ich hatte noch ein halbes Jahr Kündigungsfrist und habe die Zeit genutzt, um mich weiterzubilden und zu vernetzen.
Ich: Das ist super spannend, weil unsere Geschichten sich sehr ähneln.
Lisa: Ich kann jetzt sagen, dass es nicht immer alles einfach ist. Ich bin gerade frisch geschieden, und da verändert sich die finanzielle Situation natürlich sehr. Das war ursprünglich als zusätzliches „Mama-Gehalt“ gedacht, und jetzt bin ich als Mutter alleine. Aber ich möchte meine Selbstständigkeit auf jeden Fall weiterführen. Ich habe mich in den letzten Wochen nach Jobs umgesehen, aber nein, das ist nichts für mich.
Vom der VA zur Onlinekurs-Expertin
Ich: Wie bist du denn tatsächlich zu dieser Dienstleistung Onlinekurse gekommen?
Lisa: Von der gleichen Anbieterin meiner VA-Weiterbildung gab es damals einen Kurs für Onlinekurs-Erstellung mit Elopage (heute ablefy). Das fand ich interessant, weil mich das Thema Fortbildung und Weiterbildung schon vorher total interessiert hatte.
Ich dachte erst, ich mache einfach Social Media Management, was viele VAs machen, oder Backoffice, weil ich Bürokauffrau bin. Aber wir haben immer wieder gehört: „Positioniert euch nischig, nischig, nischig!“ Ich dachte: Wie viele machen Backoffice, wie viele machen Social Media, und wie viele machen Onlinekurs-Erstellung? Bei der Onlinekurs-Erstellung war noch nicht so viel vertreten.
Ich habe dann diesen Kurs gebucht und parallel schon eine Testkundin gehabt. Das war perfekt, denn sie hat mir alles in einem Trello Board vorbereitet. Ich hatte auf der einen Seite den Kurs und auf der anderen Seite ihr Projekt und konnte direkt praktisch arbeiten. Danach hatte ich direkt eine weitere Kundin mit mehreren Produkten, sodass ich durchgehend praktisch umsetzen konnte.
Ich habe auch parallel ein Gründungscoaching gemacht und einen Businessplan geschrieben. Der Businessplan ist heute nicht mehr ganz aktuell, aber sich einmal so intensiv mit dem eigenen Business zu beschäftigen, war sehr wertvoll.
Was macht einen guten Onlinekurs aus?
Ich: Die Entwicklung eines Onlinekurses von der Idee bis zur Umsetzung ist ja ein Riesenprojekt. Welche Schritte sind aus deiner Sicht besonders wichtig?
Lisa: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele aus der Coaching-Szene kommen und sagen: „Ich habe ein gut funktionierendes 1:1-Coaching und ein Video davon aufgenommen, das sind so anderthalb Stunden – das soll jetzt mein Onlinekurs sein.“
Aber ein gut funktionierendes 1:1-Coaching ist nicht gleich ein guter Online-Kurs. Natürlich kann man dieses lange Video irgendwo reinstellen und es als Online-Kurs bezeichnen, aber man sollte es eigentlich anders machen.
„Ein gut funktionierendes 1 zu 1 ist aber nicht gleich ein guter Online-Kurs.“ (Lisa)
Die Bedeutung von Struktur im Onlinekurs
Ich: Wie sollte man es denn im besten Fall machen?
Lisa: Ein Kurs braucht auf jeden Fall eine Struktur. Du brauchst einen Willkommensbereich, wo du die Teilnehmer abholst. In vielen Fällen ist es ein kompletter Selbstlernkurs – das ist der Unterschied zu einem Live-1:1 oder Online-Live-1:1.
Schöner und effektiver ist es, wenn du wirklich ein Willkommensmodul hast, wo du dich selbst vorstellst, das Produkt vorstellst und erklärst, wie ihr vorgeht. Zum Beispiel: „Ich habe hier 5 Videos für dich vorbereitet. Nimm dir am besten eines pro Tag. Mach dir Notizen. Wenn du Fragen hast, kannst du mir schreiben.“
Wichtig sind kleine, kurze Videos oder auch mal ein Audio. Ich habe eine Kundin, die ein großes Gruppenprogramm erstellt hat, aber keine Videos aufnehmen wollte. Da haben wir Audios mit PDF-Dateien und etwas Text kombiniert. Du kannst es so bauen, wie es für dich passt, aber die Inhalte sollten für den Teilnehmer gut zu verarbeiten und aufzunehmen sein.
Eignet sich jedes Angebot für einen Onlinekurs?
Ich: Jetzt glaube ich persönlich, dass sich nicht jedes Angebot für einen Onlinekurs eignet, oder?
Lisa: Nein, ich glaube, manche Bereiche bedürfen dieser 1:1-Arbeit oder Live-Arbeit. Manche Themen sind vielleicht zu sensibel, zu intim oder zu intensiv, als dass man sich einfach nur ein Video dazu anschaut.
Man kann auch eine Kombination machen – ein Hybrid-Angebot mit Selbstlern-Elementen und Live-Terminen. Eine Kundin von mir hat zum Beispiel ein Gruppenprogramm erstellt und bietet als Upsell ein 1:1-Gespräch an. Oder man kann im Kurs eine Option einbauen, dass Teilnehmer zusätzlich ein 1:1-Gespräch buchen können.
Ich: Wenn ich eine Idee für einen Onlinekurs habe, wie schaffe ich es, die Struktur zu entwickeln?
Lisa: Ich bin ein Mensch von Papier und Stift. Eine gute Option ist, Post-its zu nehmen und aufzuschreiben: Was ist das Kernthema und wie soll die Transformation sein? Wo stehen die Teilnehmer vor dem Kurs, welche Problemstellung haben sie, und wo stehen sie am Ende?
Das nimmst du als Überschrift und schreibst dann die einzelnen Unterpunkte auf, wie sie von A nach B kommen. Das werden wahrscheinlich die einzelnen Module. Dann sortierst du und schaust, was Sinn macht – vielleicht 3 Module mit jeweils 3 Lektionen oder auch 10 Module.
Nicht vergessen darf man das On- und Offboarding im Produkt. Im Willkommensmodul sollten wichtige Informationen stehen: Wo finden die Live-Termine statt? Wann starten wir? Wie viel Zeit brauche ich pro Woche? Stelle dich auch vor, weil nicht jeder, der dein Produkt bucht, dich bereits kennt.
Am Ende solltest du ein Abschlussmodul machen, das noch einmal zusammenfasst: „Wir waren jetzt hier die letzten 5 Wochen, du bist von Punkt A zu Punkt B gekommen, herzlichen Glückwunsch!“ Hier kannst du auch ein Folgeangebot platzieren oder auf deinen Podcast oder YouTube-Kanal verlinken.
Warum ablefy (ehemals elopage) für Onlinekurse nutzen?
Ich: Warum rätst du dazu, Elopage bzw. jetzt ablefy für Onlinekurse zu nutzen?
Lisa: Es gibt am Markt wahnsinnig viele Onlinekurs-Tools oder Optionen, auch selbst gehostet auf der Website. Man muss schauen, was zu einem passt. Ich bin der Meinung, ablefy passt nicht zu jedem Unternehmen und nicht zu jedem Angebot, weil es monatlich Geld kostet und nicht günstig ist.
ablefy ist eine super Option, wenn man nicht nur ein Produkt verkaufen will, sondern mehrere Produkte oder Gruppenprogramme plant. Ich habe bisher keinen einzigen Kunden, der nur ein Produkt über ablefy verkauft. Sobald du ein Produkt anlegst, entstehen meist schon Ideen für weitere Produkte.
Wenn man wirklich nur ein einziges Produkt verkaufen möchte, kann man auch andere Wege wählen. Ich habe mich zum Beispiel auch für Tentary interessiert, eine Plattform, die auch E-Mail-Marketing, Kalendertool und Linkverkäufe anbietet, aber mit weniger Optionen als ablefy.
Ich mag ablefy als Kundenumgebung, weil ich mich dort gut zurechtfinde und es optisch ansprechend finde. Als Unternehmer ist es praktisch, dass das Hosting des Kurses und die Zahlungsabwicklung in einem System sind. Bei manchen anderen Tools musst du einen Zahlungsanbieter zusätzlich anbinden, was zusätzliche Kosten verursacht und nicht immer einwandfrei funktioniert.
Ich: Ich mag die Plattform auch sehr. Gerade am Anfang, als ich meinen Kurs erstellt habe, war ich froh, weil ich technisch nicht so versiert war. Ich hatte das Gefühl, da ist ein Support im Hintergrund und es ist machbar und lernbar.
Lisa: Ich habe schon viele Erstgespräche geführt, wo Menschen sagten: „Ich probiere das erst mal selbst.“ Dann kann ich die Uhr stellen – zwei Wochen später melden sie sich mit einem kleinen Nervenzusammenbruch. Sie haben selbst probiert, sind nicht weitergekommen und glauben, etwas kaputt gemacht zu haben. Dann machen wir einen Call, schauen uns alles an und besprechen, wie wir es retten können.
Ich zeige den Kunden auch gerne, wie sie später selbst kleine Änderungen vornehmen können. Nach der Erstellung mache ich eine Art „Roomtour“, damit sie wissen, wo alles ist und wie sie selbst etwas anpassen können.
Teilnehmerführung und Motivation in Onlinekursen
Ich: Du hast bereits erwähnt, dass die Kundenreise gestaltet werden muss. Was findest du daran besonders wichtig?
Lisa: Ich finde es wichtig, Vertrauen aufzubauen. Es ist die Aufgabe des Unternehmers, Vertrauen aufzubauen oder so zu bauen, dass ein Vertrauensaufbau möglich ist.
Dann geht es um das Mitnehmen und Motivieren. Wenn du einen umfangreichen Selbstlernkurs hast, der vier Monate dauern soll, ist die Frage: Machen die Teilnehmer wirklich weiter? Da gibt es tolle Funktionen wie Event-E-Mails bei Ablefy. Wenn eine bestimmte Lektion abgeschlossen ist, wird automatisch eine E-Mail versendet: „Herzlichen Glückwunsch, du hast jetzt Modul 5 geschafft. Als Nächstes kommen diese Themen.“
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zugriffsdauer. Wenn Teilnehmer lebenslangen Zugriff haben, wird der Kurs vielleicht neben vielen anderen Kursen auf der Festplatte schlummern, weil sie denken: „Das kann ich ja immer noch machen.“ Ich habe einen Kurs gebucht, bei dem man ein Jahr Zugang hat und dann eine Erinnerung bekommt, dass der Zugang bald erlischt. Das setzt die Teilnehmer etwas unter Druck, aber man will ja auch, dass sie zum Ergebnis kommen.
„Es ist die Aufgabe von dem Unternehmer, Vertrauen aufzubauen oder das so zu bauen, dass ein Vertrauensaufbau möglich ist.“ (Lisa)
Zusammenarbeitsmodelle bei der Kurserstellung
Ich: Wenn man mit dir zusammenarbeiten möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten, richtig?
Lisa: Ja, in der Regel wollen die meisten nicht selbst umsetzen, sondern suchen Unterstützung, um es auszulagern. Der Ablauf ist so, dass wir erst ein Erstgespräch führen. Wenn das Interesse besteht, gibt es ein Angebot. Bei Zusage mache ich einen Kick-off-Call, wo wir alles besprechen und auch schon in Ablefy reingehen.
Ich stelle Informationen zur Verfügung: Welche Texte brauche ich für welche Seiten? Wie sollen die Inhalte aufbereitet sein? Ist die Struktur schon da oder müssen wir daran arbeiten?
Wichtig ist, dass ich alle Inhalte übersichtlich an einem Ort bekomme – etwa in einem Trello-Board oder Google-Drive-Ordner. Da ich nicht im Thema stecke, ist es hilfreich, wenn die Materialien klar benannt und strukturiert sind.
Selbst wenn man es selbst machen wollte, wäre es sinnvoll, alles so zu strukturieren, um den Überblick zu behalten. Das ist auch für späteres Nacharbeiten, Überarbeiten oder Erweitern wichtig.
Ich rate immer davon ab, die Inhalte direkt in der Online-Kursplattform zu erstellen. Wenn etwas nicht gespeichert wird oder die Plattform mal ausfällt, ist alles weg. Erstelle die Inhalte immer an einem anderen Ort und speichere sie auf deinem Computer.
Fazit und This or That
Ich: Was war bisher der spannendste Kurs, den du umsetzen durftest?
Lisa: Ich habe mit so unterschiedlichen Kunden gearbeitet – von einer Kunsthistorikerin über einen Anwalt bis zu einer Kita-Fotografin und einer Friseurkette. Ich kann gar nicht sagen, dass ein Thema besonders herausgestochen hat, weil diese Vielfalt an Projekten einfach Spaß macht.
Ich: Herzlichen Dank für deinen wertvollen Input, Lisa! Zum Schluss habe ich noch ein kleines Spiel für dich – This or That. Bist du bereit?
Lisa: Ja!
Ich: Kaffee oder Tee?
Lisa: Kaffee.
Ich: Das Meer oder die Berge?
Lisa: Meer.
Ich: Wenn man aus dem hohen Norden kommt, ist das natürlich klar! Blog oder Podcast?
Lisa: Podcast.
Ich: Instagram oder LinkedIn?
Lisa: Instagram.
Ich: Apple oder Windows?
Lisa: Windows.
Ich: Und jetzt kommt die allerwichtigste Frage: Nutellabrot mit oder ohne Butter?
Lisa: Mit!
Ich: Sehr gut, wie aus der Pistole geschossen. Ich hatte tatsächlich schon Gästinnen, die gar kein Nutella essen. Wir haben keins zu Hause aus Gründen, aber wenn ich mal im Hotel bin, genieße ich sehr, ein Nutella-Brot mit Butter zu essen.
Podcast-Episode #152: Vom Wissen zum Produkt: So entwickelst du Onlinekurse, die wirklich genutzt werden
Kontakt
Wenn du mit Lisa Bendixen in Kontakt treten möchtest, findest du sie unter:
Du kennst das vielleicht: Du hast eine brillante Idee für ein Angebot, etwas, das deiner Zielgruppe wirklich helfen könnte. Aber dann kommt die große Frage – in welches Format sollst du es packen? Soll es ein 1:1-Coaching sein, ein Gruppenprogramm, ein Selbstlernkurs oder vielleicht doch ein Workshop? Die Möglichkeiten scheinen endlos, und die Entscheidung kann wirklich schwierig sein.
Ich erinnere mich noch gut an meine eigenen Anfänge. Als ich meinen ersten Online-Kurs entwickelte, tat ich das hauptsächlich, weil „alle anderen“ das auch taten. Es erschien als der Königsweg im Online-Business – einmal erstellen, unendlich oft verkaufen. Klingt verlockend, oder?
Was ich damals nicht bedacht hatte: Ich bin jemand, der den direkten Austausch liebt. Der persönliche Kontakt, das unmittelbare Feedback, die Möglichkeit, sofort auf Fragen einzugehen – all das fehlte mir bei meinem Selbstlernkurs. Und nicht nur mir fehlte etwas, auch meine Kundinnen kämpften: Viele kauften den Kurs, aber nur wenige schlossen ihn tatsächlich ab.
Diese Erfahrung lehrte mich eine wichtige Lektion: Das Format deines Angebots ist nicht nur ein technisches Detail – es ist entscheidend für deinen Erfolg und deine Zufriedenheit als Unternehmerin.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch die verschiedenen Angebotsformate. Wir werden gemeinsam erkunden:
Warum die Wahl des richtigen Formats so wichtig ist
Wie du deine Zielgruppe analysierst, um ihre Bedürfnisse wirklich zu verstehen
Die sechs wichtigsten Angebotsformate mit allen Vor- und Nachteilen
Praktische Schritte, um das ideale Format für dich zu finden
Typische Fehler, die du vermeiden solltest
Mein Ziel ist es, dir zu helfen, das Format zu finden, das nicht nur zu deinem Wissen und deiner Zielgruppe passt, sondern auch zu dir als Person – zu deinen Stärken, deiner Arbeitsweise und deinem Leben.
Warum die Formatwahl so wichtig ist
Die Wahl des richtigen Angebotsformats mag auf den ersten Blick wie eine rein praktische Entscheidung erscheinen. Doch sie hat tiefgreifende Auswirkungen – auf dich, deine Kundinnen und letztlich auf den Erfolg deines Business.
Deine Arbeitsweise und Motivation
Stell dir vor, du verbringst Wochen damit, einen umfangreichen Online-Kurs zu erstellen, nur um dann festzustellen, dass du dich in den anschließenden Monaten einsam und unerfüllt fühlst oder mangels ausreichend großer E-Mail-Liste nicht weißt, wie du deine Kurse füllen sollst. Oder du richtest ein Gruppenprogramm ein, obwohl du eigentlich am liebsten tiefgehend mit Einzelpersonen arbeitest.
Das richtige Format erlaubt dir, in deiner „Zone der Begeisterung“ zu arbeiten – dort, wo deine Energie fließt, wo die Zeit wie im Flug vergeht und wo du deine besten Leistungen erbringst. Wenn du ein Format wählst, das zu deinen natürlichen Stärken und Vorlieben passt, wird deine Arbeit nicht wie Arbeit anfühlen – sie wird zu etwas, das du mit Freude und Enthusiasmus tust.
Als ich nach meinem ersten reinen Online-Kurs wieder mehr persönliche Beratung und später hybride Formate (wie z.B. mein Alles im Griff-Programm) anbot, war es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Plötzlich freute ich mich auf jeden Kundenkontakt, hatte neue Ideen und spürte wieder diese Begeisterung, die mich ursprünglich in die Selbstständigkeit geführt hatte.
Auswirkungen auf die Ergebnisse deiner Kundinnen
Das Format deines Angebots beeinflusst maßgeblich, wie gut deine Kundinnen die gewünschten Ergebnisse erzielen können. Ein Format, das nicht zur Lernweise deiner Zielgruppe passt, kann selbst die wertvollsten Inhalte unwirksam machen.
Ein Beispiel: Wenn deine Zielgruppe aus vielbeschäftigten Müttern besteht, die nur in kurzen Zeitfenstern lernen können, wird ein intensives Gruppenprogramm mit festen wöchentlichen Terminen wahrscheinlich nicht optimal funktionieren – selbst wenn der Inhalt genau das ist, was sie brauchen.
Ich habe beobachtet, dass die Abschlussrate und die Ergebnisqualität deutlich steigen, wenn das Format mit den Lebensrealitäten und Lernpräferenzen der Teilnehmerinnen übereinstimmt. Die besten Inhalte sind wertlos, wenn sie nicht konsumiert und umgesetzt werden. Das ist sicher auch nicht dein Anspruch als Unternehmerin, oder?
Die Balance zwischen deinen Stärken und den Bedürfnissen deiner Zielgruppe
Die wahre Kunst besteht darin, ein Format zu finden, das sowohl zu dir als auch zu deiner Zielgruppe passt. Es geht um die goldene Mitte zwischen:
Was dir Freude bereitet und deine Stärken zur Geltung bringt
Was deine Zielgruppe braucht und in ihren Alltag integrieren kann
Was wirtschaftlich tragfähig ist und zu deinen Geschäftszielen passt
Manchmal erfordert dies Kompromisse oder kreative Lösungen. So habe ich beispielsweise festgestellt, dass hybride Formate für mich besonders gut funktionieren. Sie kombinieren die Flexibilität von Selbstlernmaterialien mit der persönlichen Verbindung durch 1:1-Calls – ein „Best of both worlds“-Ansatz, der sowohl mir als auch meinen Kundinnen entgegenkommt.
Ein Format, das mit dir wächst
Nicht zuletzt solltest du bedenken, dass dein ideales Format sich mit der Zeit verändern kann. Mit wachsender Erfahrung, sich ändernden Marktbedingungen oder Verschiebungen in deinem persönlichen Leben können andere Formate attraktiver werden.
Als ich mein Business startete, war das 1:1-Coaching ideal, um schnell Erfahrungen zu sammeln und direktes Feedback zu erhalten. Mit der Zeit und einem wachsenden Kundenstamm wurden Gruppenformate und hybride Modelle zunehmend interessanter – nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch, weil ich erkannte, wie wertvoll der Austausch zwischen den Teilnehmerinnen sein kann.
Die Wahl des Angebotsformats ist daher keine einmalige Entscheidung, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Anpassung und Optimierung. Es lohnt sich, diese Entscheidung bewusst und informiert zu treffen – und genau dabei möchte ich dir in diesem Artikel helfen.
Zielgruppenanalyse als Fundament
Bevor wir uns den verschiedenen Angebotsformaten zuwenden, möchte ich einen Schritt zurückgehen und über etwas sprechen, das oft übersehen (oder auch ausgeblendet) wird, aber absolut entscheidend ist: die Zielgruppenanalyse.
Ich kann es nicht oft genug betonen: Das beste Angebotsformat ist immer das, welches die Bedürfnisse deiner spezifischen Zielgruppe optimal erfüllt. Du kannst das perfekte Format für deine Arbeitsweise finden – wenn es nicht mit den Bedürfnissen, Gewohnheiten und Möglichkeiten deiner Zielgruppe übereinstimmt, wird es nicht den erhofften Erfolg bringen.
Warum die Zielgruppenanalyse vor der Formatwahl stehen sollte
Stell dir vor, du entwickelst einen wunderbaren Online-Kurs mit ausführlichen Video-Lektionen, nur um festzustellen, dass deine Zielgruppe hauptsächlich im Auto oder beim Joggen lernen möchte – Situationen, in denen Videos unpraktisch sind. Oder du bietest ein intensives 1:1-Coaching an, obwohl deine Zielgruppe nach einer kostengünstigen Lösung sucht, die sie in ihrem eigenen Tempo umsetzen kann.
Diese Szenarien verdeutlichen, warum die Zielgruppenanalyse der Formatwahl vorausgehen muss. Sie hilft dir, Annahmen zu überprüfen und deine Angebote auf Fakten statt auf Vermutungen zu gründen.
Wichtige Faktoren, die du über deine Zielgruppe wissen solltest
Um das richtige Format zu wählen, solltest du diese Schlüsselfaktoren deiner Zielgruppe kennen:
Lernpräferenzen: Menschen lernen unterschiedlich. Manche bevorzugen visuelle Inhalte, andere auditives Lernen. Einige möchten aktiv diskutieren, während andere lieber in Ruhe nachdenken. Verstehe, wie deine Zielgruppe am liebsten lernt und Informationen aufnimmt.
Verfügbare Zeit: Eine Selbstständige mit flexiblem Zeitplan hat andere Möglichkeiten als eine Angestellte mit kleinen Kindern. Frage dich: Wie viel zusammenhängende Zeit können deine potenziellen Kundinnen investieren? Bevorzugen sie kurze, häufige Lerneinheiten oder längere, seltenere Sessions?
Budget: Das Budget beeinflusst nicht nur, ob jemand dein Angebot kaufen kann, sondern auch, welches Commitment sie eingehen. Ein höherer Preis bedeutet oft höhere Motivation zur Umsetzung, aber auch höhere Erwartungen an Betreuung und Ergebnisse.
Betreuungswunsch vs. Flexibilitätsbedürfnis: Manche Menschen brauchen regelmäßige Begleitung und Feedback, um motiviert zu bleiben. Andere schätzen die Flexibilität, im eigenen Tempo zu arbeiten. Dieses Spektrum solltest du für deine Zielgruppe verstehen.
Erwartete Ergebnisse und Zeitrahmen: Will deine Zielgruppe schnelle, konkrete Ergebnisse oder ist sie bereit, für tiefgreifendere Veränderungen mehr Zeit zu investieren? Die Antwort beeinflusst maßgeblich, welches Format geeignet ist.
Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Als ich mit Selbständigen in meinem Programm gearbeitet habe, die mehr oder weniger gerade erst starteten, stellte ich fest, dass sie oft unsicher waren und viele Fragen hatten. Sie brauchten jemanden, der ihnen direkt antwortete und sie an die Hand nahm, weil ihnen Erfahrungswerte fehlten. Für diese Gruppe funktionierte ein Gruppenprogramm mit regelmäßigen Calls viel besser als ein reiner Selbstlernkurs.
Praktische Tipps zur Durchführung einer effektiven Zielgruppenanalyse
Wie kannst du nun konkret herausfinden, was deine Zielgruppe wirklich braucht? Hier sind einige bewährte Methoden:
Direkte Befragungen: Führe Gespräche mit bestehenden oder potenziellen Kundinnen. Diese müssen nicht formal sein – manchmal sind die wertvollsten Einsichten jene, die in ungezwungenen Gesprächen entstehen. Frage nicht nur nach Wünschen, sondern auch nach Hindernissen: „Was hat dich bisher davon abgehalten, deine Ziele zu erreichen?“
Online-Umfragen: Nutze Tools wie Google Forms, Typeform oder SurveyMonkey, um strukturiertes Feedback zu sammeln. Halte die Umfragen kurz und fokussiert, um die Teilnahmebereitschaft zu erhöhen. Das klappt auch super, wenn du die Umfrage an deine E-Mail-Liste schickst.
„Nur weil alle in deiner Branche Online-Kurse anbieten, heißt das nicht, dass es auch für dich das Richtige ist. Vertraue auf deine eigenen Stärken und Vorlieben.“
Social-Media-Interaktionen: Stelle deiner Community Fragen in Stories oder Posts. Ich habe zum Beispiel zur Entwicklung meines Alles im Griff-Programms auch auf Instagram eine Umfrage gestartet und gefragt: „Ich möchte ein neues Angebot entwickeln und brauche eure Hilfe. Wer wäre bereit, 15 Minuten mit mir zu sprechen?“ Als Anreiz bot ich ein Mini-Coaching an. Die Resonanz war wirklich gut und die Gespräche haben mir so manches Aha-Erlebnis beschert.
Analyse bisheriger Erfahrungen: Wenn du bereits Angebote hast, analysiere, welche besonders erfolgreich waren und warum. Achte besonders auf Feedback, Abschlussraten und Kundenergebnisse.
Beobachtung der Konkurrenz: Schaue, welche Formate ähnliche Anbieter nutzen, aber – und das ist wichtig – kopiere sie nicht blind. Nutze diese Beobachtungen als Inspirationsquelle und Ausgangspunkt für deine eigenen Überlegungen. Höre auch genau hin, wenn Teilnehmerinnen über andere Programme oder Angebote sprechen. Was hat ihnen gefallen, was weniger.
Ein Fallbeispiel aus meiner Erfahrung
Lass mich ein konkretes Beispiel teilen, wie eine Zielgruppenanalyse meine Entscheidung beeinflusst hat:
Als ich mein Programm „Alles im Griff im Online-Marketing“ entwickelte, dachte ich zunächst an ein klassisches Gruppenprogramm mit wöchentlichen Calls. Ich führte jedoch vorab Gespräche mit meiner Zielgruppe – selbstständigen Frauen, die ihr Online-Marketing verbessern wollten – und entdeckte zwei interessante Muster:
Sie schätzten die Struktur und den klaren Weg eines Programms.
Sie wünschten sich gleichzeitig hochindividuelles Feedback zu ihrer spezifischen Situation.
Viele hatten zudem unregelmäßige Arbeitszeiten und fanden es schwierig, sich an feste wöchentliche Termine zu halten. Einige äußerten auch Bedenken, dass sie sich in Gruppensituationen zu sehr auf die Probleme anderer konzentrieren und ihre eigenen aus dem Blick verlieren würden.
Diese Erkenntnisse führten mich zu einem hybriden Format: Ein strukturierter Selbstlernkurs, den die Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo durcharbeiten können, kombiniert mit individuellen 1:1-Calls, die wir nach ihren Bedürfnissen planen. Dieses Format hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, weil es zu besseren Ergebnissen für die Teilnehmerinnen führte, als frühere, reine Gruppenformate.
Die Zielgruppenanalyse war hier der Schlüssel. Hätte ich einfach ein Format gewählt, das mir persönlich gefiel oder das gerade im Trend lag, hätte ich die spezifischen Bedürfnisse meiner Zielgruppe möglicherweise verfehlt.
Nimm dir daher die Zeit, deine Zielgruppe wirklich zu verstehen, bevor du dich für ein Format entscheidest. Die Investition in diese Analyse zahlt sich mehrfach aus – durch zufriedenere Kundinnen, bessere Ergebnisse und letztlich auch durch ein erfolgreicheres Business für dich.
Die sechs wichtigsten Angebotsformate im Detail
Jetzt haben wir geklärt, warum die Formatwahl so wichtig ist und wie eine gründliche Zielgruppenanalyse als Fundament dient. Nun können wir uns die sechs gängigsten Angebotsformate genauer ansehen. Jedes Format hat seine eigenen Stärken und Herausforderungen – und jedes kann unter den richtigen Umständen brillant funktionieren.
Angebotsformat #1: 1:1-Coaching oder Beratung
Das 1:1-Coaching oder die individuelle Beratung ist oft der natürliche Einstieg für viele Selbstständige – und das aus gutem Grund.
Beschreibung: Beim 1:1-Coaching arbeitest dudirekt und individuell mit einer Kundin zusammen. Ihr trefft euch einmalig oder regelmäßig (persönlich oder online), um an ihren spezifischen Herausforderungen und Zielen zu arbeiten. Das Format erlaubt maximale Anpassung an die Bedürfnisse der einzelnen Person.
Vorteile:
Höchstmögliche Individualisierung und maßgeschneiderte Unterstützung
Tiefere Verbindung und Vertrauensaufbau mit deinen Kundinnen
Direktes Feedback und die Möglichkeit, sofort auf Fragen einzugehen
Oft schnellere und bessere Ergebnisse durch intensive Betreuung
Unmittelbares Lernen für dich als Coach – du erfährst genau, wo deine Kundinnen Schwierigkeiten haben
Herausforderungen:
Begrenzte Skalierbarkeit, da deine Zeit der limitierende Faktor ist
Höherer Preis für die Kundinnen, was den Kreis potenzieller Klientinnen einschränken kann
Risiko des Burnouts, wenn du zu viele Kundinnen gleichzeitig betreust
Abhängigkeit von deiner persönlichen Verfügbarkeit (Urlaub, Krankheit)
Für wen es als Anbieterin geeignet ist: Das 1:1-Format passt ideal zu dir, wenn du den direkten Kontakt und die tiefe Arbeit mit Einzelpersonen liebst. Wenn du flexibel auf individuelle Situationen eingehen kannst, empathisch bist und dich die persönliche Verbindung zu deinen Kundinnen erfüllt, wirst du in diesem Format aufblühen.
Für welche Kundinnen es optimal ist: Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
Individuelle Herausforderungen haben, die standardisierte Lösungen übersteigen
Schnelle Ergebnisse wünschen und bereit sind, dafür zu investieren
Persönliche Unterstützung und Feedback schätzen
Motivation und Rechenschaftspflicht durch regelmäßige Treffen brauchen
Praxisbeispiel: In meiner eigenen Praxis biete ich 1:1-Beratungen an, bei denen ich Unternehmerinnen bei spezifischen Marketing-Herausforderungen unterstütze. Was ich dabei besonders schätze, ist die Möglichkeit, genau dort anzusetzen, wo die jeweilige Kundin gerade steht. Bei einer Kundin arbeiten wir vielleicht an ihrer Content-Strategie, während es bei einer anderen um die Optimierung ihres Verkaufsprozesses geht. Diese Flexibilität und die direkte Wirkung meiner Arbeit sind unglaublich befriedigend.
Wenn du dich auch im Rahmen meines Umsetzungscoachings von mir unterstützen lassen möchtest, dann findest du hier genauere Informationen dazu.
Angebotsformat #2: Gruppenprogramme
Gruppenprogramme bieten eine wunderbare Balance zwischen individueller Betreuung und der Kraft der Gemeinschaft.
Beschreibung: In einem Gruppenprogramm führst du mehrere Teilnehmerinnen gleichzeitig durch einen strukturierten Prozess. Typischerweise gibt es regelmäßige Gruppen-Calls, gemeinsame Lerninhalte und oft auch Möglichkeiten zum Austausch zwischen den Teilnehmerinnen (z.B. in einer Facebook-Gruppe oder via Slack).
Vorteile:
Die Teilnehmerinnen lernen nicht nur von dir, sondern auch voneinander
Entstehung einer unterstützenden Community mit gemeinsamen Zielen
Mehr Reichweite und potenziell höhere Gesamteinnahmen als bei 1:1-Coaching
Der „Gruppeneffekt“ kann zu höherer Motivation und Verbindlichkeit führen
Für viele Teilnehmerinnen ist der Preis attraktiver als bei 1:1-Coaching
Herausforderungen:
Weniger individuell als das 1:1-Format
Erfordert gute Moderationsfähigkeiten und Gruppendynamik-Management
Die Balance finden zwischen individueller Aufmerksamkeit und Gruppenfortschritt
Manche Teilnehmerinnen können „untergehen“ oder sich nicht trauen, ihre Fragen zu stellen
Abhängigkeit von festen Terminen, die nicht für alle Teilnehmerinnen passen könnten
Für wen es als Anbieterin geeignet ist: Gruppenprogramme sind ideal für dich, wenn du gerne Gruppen leitest, von der Energie der Gemeinschaft inspiriert wirst und es liebst, verschiedene Perspektiven zusammenzubringen. Du solltest gut darin sein, alle einzubeziehen und gleichzeitig den roten Faden nicht zu verlieren.
Für welche Kundinnen es optimal ist: Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
Von der Unterstützung und Inspiration einer Gemeinschaft profitieren
Ein ausgewogenes Verhältnis von Struktur und Flexibilität suchen
Den Austausch mit Gleichgesinnten schätzen
Ein mittleres Preissegment bevorzugen
Von der Rechenschaftspflicht in einer Gruppe motiviert werden
Ein wichtiger Hinweis aus meiner Erfahrung: Bei meinem „Alles im Griff“-Programm habe ich eine interessante Beobachtung gemacht, als ich es als Gruppenprogramm durchführte: Manche Teilnehmerinnen waren so damit beschäftigt, anderen zu helfen und ihre Probleme zu lösen, dass sie sich selbst aus dem Blick verloren. Sie waren so sehr „im Außen“, dass ihre eigene Entwicklung zu kurz kam.
Das hat mich dazu bewogen, dieses Format anzupassen, denn gerade bei einem intensiven Sechs-Monats-Programm ist es mir wichtig, dass die Teilnehmerinnen sich auf sich selbst konzentrieren können. Es geht darum, ihr eigenes Online-Marketing zu entwickeln, nicht das der anderen. Diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, das Format immer wieder zu hinterfragen und bei Bedarf anzupassen.
Angebotsformat #3: Online-Kurse (Selbstlernkurse)
Selbstlernkurse sind das Paradebeispiel für skalierbare Angebote im Online-Business.
Beschreibung: Ein Online-Selbstlernkurs bietet strukturierte Lerninhalte, die Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo und nach ihrem eigenen Zeitplan durcharbeiten können. Die Inhalte werden typischerweise als Videos, Texte, Workbooks oder Audiodateien auf einer Lernplattform bereitgestellt.
Passive Einkommensmöglichkeit (wenn auch die Erstellung und Pflege Zeit erfordert)
Zeitliche und örtliche Flexibilität für die Teilnehmerinnen
Einmaliger Aufwand für die Erstellung, dann wiederholte Nutzung möglich
Oft niedrigere Preispunkte möglich, was mehr Menschen den Zugang ermöglicht
Herausforderungen:
Deutlich weniger persönlicher Kontakt und direktes Feedback
Typischerweise höhere Abbruchrate als bei begleiteten Formaten
Herausforderung, komplexe oder individualisierungsbedürftige Inhalte zu vermitteln
Erfordert anfangs erheblichen Zeitaufwand für die Erstellung
Regelmäßige Aktualisierungen notwendig, um den Kurs aktuell zu halten
Für wen es als Anbieterin geeignet ist: Das Selbstlernformat passt zu dir, wenn du dein Wissen gut strukturieren kannst, gerne Inhalte erstellst und bereit bist, anfangs viel Zeit in die Kursentwicklung zu investieren. Du solltest auch damit zurechtkommen, dass du weniger direktes Feedback erhältst und die unmittelbare Wirkung deiner Arbeit nicht immer siehst.
Für welche Kundinnen es optimal ist: Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
Zeitliche Flexibilität benötigen und in ihrem eigenen Tempo lernen möchten
Selbstdiszipliniert sind und gut eigenständig arbeiten können
Basiswissen erwerben möchten, ohne große finanzielle Investition
Inhalte mehrfach durchgehen oder zu bestimmten Teilen zurückkehren möchten
Klare, spezifische Ziele haben, die sich gut in einem strukturierten Format vermitteln lassen
Praxisbeispiel: Meine eigene Erfahrung mit meinem ersten Pinterest-Kurs war zwiespältig. Einerseits verkaufte sich der Kurs gut und die Inhalte wurden gelobt. Andererseits vermisste ich den direkten Kontakt und stellte fest, dass viele Teilnehmerinnen den Kurs nicht vollständig durcharbeiteten. Das war ein wichtiger Lernmoment für mich: Selbstlernkurse können wunderbar funktionieren, aber sie erfordern besondere Aufmerksamkeit für Engagement und Motivation der Teilnehmerinnen.
Angebotsformat #4: Membership/Mitgliedschaft
Mitgliedschaften oder Memberships sind ein faszinierendes Format, das kontinuierliche Unterstützung über einen längeren Zeitraum bietet.
Beschreibung: Bei einer Membership zahlen Kundinnen einen regelmäßigen (meist monatlichen) Beitrag und erhalten dafür kontinuierlichen Zugang zu Inhalten, Ressourcen, Community und oft auch Live-Events oder Calls. Im Gegensatz zu einem Kurs mit definiertem Ende ist eine Membership auf Dauer angelegt.
Vorteile:
Wiederkehrende, vorhersehbare Einnahmen für dein Business
Aufbau einer engen, engagierten Community rund um dein Angebot
Möglichkeit, kontinuierlich mit deinen Kundinnen zu wachsen und ihre langfristige Entwicklung zu begleiten
Flexibilität, verschiedene Inhaltsformate zu kombinieren (Bibliothek, Live-Calls, Austauschforen)
Oft niedrigere Einstiegshürde für Kundinnen durch günstigeren monatlichen Beitrag
Konstante Betreuung und Community-Management nötig
Herausforderung, sowohl Neueinsteiger als auch langjährige Mitglieder zu bedienen
Fluktuation (Churn) kann zur Herausforderung werden
Bedeutet ein langfristiges Commitment deinerseits
Für wen es als Anbieterin geeignet ist: Das Membership-Format passt zu dir, wenn du langfristige Beziehungen aufbauen möchtest, kontinuierlich neue Inhalte erstellen kannst und Freude am Leiten einer Community hast. Du solltest außerdem Ausdauer mitbringen und ein Thema haben, das genug Tiefe und Breite für kontinuierliche Inhalte bietet.
Für welche Kundinnen es optimal ist: Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
Langfristige Unterstützung und kontinuierliches Lernen suchen
Von einer Community Gleichgesinnter profitieren möchten
Zugang zu einer wachsenden Ressourcenbibliothek schätzen
Sich in verschiedenen Phasen ihrer Reise befinden und unterschiedliche Unterstützung benötigen
Ein wichtiger Hinweis: Memberships sind verführerisch einfach in der Theorie, aber anspruchsvoll in der Praxis. Viele Unternehmerinnen unterschätzen den kontinuierlichen Aufwand für Content-Erstellung und Community-Management. Bei der Planung einer Membership solltest du realistisch einschätzen, wie viel Zeit du langfristig investieren kannst und willst. Aus meiner Sicht sollte die Membership am Ende einer Angebotstreppe stehen, nicht am Anfang.
Angebotsformat #5: Live-Workshops oder Seminare
Live-Workshops bieten eine intensive, fokussierte Lernerfahrung in einem begrenzten Zeitraum.
Beschreibung: Bei einem Workshop oder Seminar arbeitest du mit einer Gruppe für einen definierten, meist kurzen Zeitraum (von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen) intensiv an einem spezifischen Thema. Das Format ist hochkonzentriert und ergebnisorientiert.
Vorteile:
Hohe Energiedichte und Fokussierung auf ein konkretes Thema oder Ziel
Unmittelbares Feedback und interaktives Lernen
Starke Verbindung innerhalb der Gruppe durch die gemeinsame intensive Erfahrung
Klarer Anfang und Ende, was Verbindlichkeit schafft
Möglichkeit, in kurzer Zeit beeindruckende Ergebnisse zu erzielen
Herausforderungen:
Zeitlich und oft auch örtlich gebunden
Begrenzte Teilnehmerzahl, besonders bei hohem Interaktionsgrad
Hohe Anforderungen an deine Präsentations- und Moderationsfähigkeiten
Intensiv in der Vorbereitung und Durchführung
Nachhaltigkeit der Ergebnisse kann eine Herausforderung sein
Für wen es als Anbieterin geeignet ist: Workshops und Seminare passen zu dir, wenn du vor Gruppen aufblühst, spontan auf Fragen reagieren kannst und Energie aus dem direkten Austausch ziehst. Du solltest gut strukturieren können und in der Lage sein, komplexe Themen in verdauliche Einheiten zu zerlegen.
Für welche Kundinnen es optimal ist: Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
In kurzer Zeit konkrete Ergebnisse erzielen möchten
Von der fokussierten, ungestörten Lernumgebung profitieren
Den Austausch mit anderen zu einem spezifischen Thema schätzen
Einen Anstoß brauchen, um ins Handeln zu kommen
Komplexe Themen besser in geführten Gruppen-Settings verstehen
Praxisbeispiel: Mein Jahresplanungsworkshop ist ein Beispiel für dieses Format. Innerhalb von vier intensiven Stunden erarbeiten die Teilnehmerinnen ihren Marketing- und Contentplan für das kommende Jahr. Die Konzentration auf dieses eine, konkrete Ziel in einem begrenzten Zeitrahmen schafft eine besondere Dynamik. Die Teilnehmerinnen kommen mit einem weißen Blatt und gehen mit einem durchdachten Plan – diese sichtbare Transformation in kurzer Zeit macht Workshops so besonders.
Angebotsformat #6: Hybride Formate
Hybride Formate kombinieren Elemente aus verschiedenen Angebotsformaten und bieten dadurch einzigartige Vorteile.
Beschreibung: Ein hybrides Format könnte beispielsweise ein Selbstlernkurs mit regelmäßigen Gruppen-Calls sein, oder ein 1:1-Coaching kombiniert mit Zugang zu einer Ressourcenbibliothek. Die Möglichkeiten sind vielfältig und können genau auf deine und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe zugeschnitten werden.
Vorteile:
Vereint das Beste aus verschiedenen Welten
Kann unterschiedliche Lerntypen und Bedürfnisse innerhalb deiner Zielgruppe ansprechen
Bietet sowohl Struktur als auch Flexibilität
Ermöglicht dir, verschiedene Stärken einzubringen
Kann schrittweise entwickelt und angepasst werden
Herausforderungen:
Kann komplex in der Konzeption und Umsetzung sein
Erfordert klare Kommunikation, was genau im Angebot enthalten ist
Die verschiedenen Elemente müssen gut aufeinander abgestimmt sein
Potenzielle Überforderung der Teilnehmerinnen durch zu viele Optionen
Höherer Organisationsaufwand für dich
Für wen es als Anbieterin geeignet ist: Hybride Formate passen zu dir, wenn du vielseitig bist, verschiedene Lerntypen ansprechen möchtest und Freude daran hast, kreative Lösungen zu entwickeln. Du solltest gut organisiert sein und die Fähigkeit haben, die verschiedenen Elemente zu einem kohärenten Ganzen zu verbinden.
Für welche Kundinnen es optimal ist: Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
Sowohl Struktur als auch Flexibilität wünschen
Verschiedene Lernpräferenzen haben, die ein einzelnes Format nicht vollständig abdecken kann
Unterschiedliche Unterstützungsgrade in verschiedenen Phasen ihrer Reise benötigen
Bereit sind, in ein umfassenderes Angebot zu investieren
Den Wert sowohl von Selbststudium als auch von direkter Unterstützung erkennen
Praxisbeispiel: Mein Programm „Alles im Griff im Online-Marketing“ ist ein typisches hybrides Format. Es umfasst einen strukturierten Selbstlernkurs, den die Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo durcharbeiten können, kombiniert mit individuellen 1:1-Calls, die wir nach ihren spezifischen Bedürfnissen planen. Zusätzlich können sie Fragen und Arbeitsergebnisse via Slack teilen und Feedback erhalten.
Diese Kombination hat sich als äußerst effektiv erwiesen: Die Teilnehmerinnen genießen die Flexibilität des Selbstlernkurses, haben aber gleichzeitig die Sicherheit, persönliche Unterstützung zu erhalten, wenn sie diese brauchen. Für mich bedeutet es, dass ich sowohl strukturierte Inhalte erstellen als auch die direkte Arbeit mit Menschen genießen kann, die ich so schätze.
Wie du siehst, hat jedes dieser sechs Formate seine eigenen Stärken und Herausforderungen. Das „beste“ Format ist immer jenes, das optimal zu dir, deinen Stärken, deinem Thema und – ganz wichtig – zu den Bedürfnissen deiner Zielgruppe passt.
Selbstreflexion: Das richtige Format für dich finden
Nachdem wir die verschiedenen Angebotsformate kennengelernt haben, ist es Zeit für den vielleicht wichtigsten Schritt: die Selbstreflexion. Denn letztendlich musst du mit dem gewählten Format arbeiten und glücklich sein. Es sollte nicht nur zu deiner Zielgruppe passen, sondern auch zu dir, deinen Stärken und deinem Leben.
Die fünf entscheidenden Fragen an dich selbst
Hier sind fünf Fragen, die dir helfen können, das Format zu finden, das wirklich zu dir passt. Nimm dir Zeit, diese Fragen ehrlich zu beantworten – idealerweise schriftlich, um deine Gedanken zu ordnen und später darauf zurückgreifen zu können.
1. Was macht dir am meisten Spaß?
Diese Frage mag einfach klingen, aber sie ist fundamental. In welchem Format arbeitest du am liebsten? Wenn du die Wahl zwischen einem tiefgehenden Gespräch mit einer Person oder dem Erstellen von Videoinhalten hättest, was würdest du wählen?
Als ich vor dieser Entscheidung stand, habe ich mich gefragt: „Was mache ich, wenn ich die Zeit vergesse?“ Die Antwort war eindeutig: Gespräche führen und gemeinsam Probleme lösen. In diesen Momenten bin ich völlig präsent und spüre eine tiefe Erfüllung. Diese Erkenntnis hat mir geholfen zu verstehen, dass 1:1-Coaching und kleine Gruppen für mich am besten funktionieren.
Reflektiere über Situationen, in denen du völlig aufgegangen bist, in denen die Arbeit nicht wie Arbeit anfühlte. Was hast du in diesen Momenten getan? Mit wem warst du? In welchem Setting fand es statt?
2. Wo liegen deine Stärken?
Jeder von uns hat natürliche Stärken und Talente. Manche sind geborene Geschichtenerzähler und brillieren in Videos oder Podcasts. Andere haben eine besondere Gabe für tiefgehende Gespräche und das Erkennen verborgener Muster. Wieder andere können komplexe Themen strukturieren und in klare, nachvollziehbare Schritte zerlegen.
Frage dich: Was fällt dir leicht? Worin bist du besonders gut? Was sagen andere über deine Stärken? Welche Komplimente erhältst du immer wieder?
Wenn du zum Beispiel besonders gut darin bist, komplexe Themen einfach zu erklären, könnte ein Kurs oder Workshop zu dir passen. Bist du hingegen empathisch und kannst gut zuhören, liegt deine Stärke vielleicht eher im Coaching.
Es geht nicht darum, nur innerhalb deiner Komfortzone zu bleiben, sondern deine natürlichen Stärken zu nutzen und auf ihnen aufzubauen, anstatt ständig gegen den Strom zu schwimmen.
3. Was braucht deine Zielgruppe wirklich?
Wir haben bereits über die Bedeutung der Zielgruppenanalyse gesprochen. An dieser Stelle ist es wichtig, die Erkenntnisse aus dieser Analyse mit deinen eigenen Präferenzen abzugleichen.
Es geht nicht um das, was du denkst, dass deine Zielgruppe braucht, sondern um das, was sie tatsächlich braucht und wünscht. Und der beste Weg, das herauszufinden, ist direkt zu fragen.
Ich war überrascht, als ich feststellte, dass viele meiner Kundinnen ein strukturiertes Programm mit zeitlicher Flexibilität, aber auch regelmäßigem 1:1-Austausch wünschten. Sie wollten nicht, dass ich ihnen alle Inhalte in Einzelsitzungen vermittle (was zeitlich und finanziell ineffizient wäre), sondern schätzten die Kombination aus Selbststudium und gezielter persönlicher Unterstützung.
Führe Gespräche, stelle Fragen in deinen Social-Media-Kanälen oder deinem Newsletter. Du könntest beispielsweise fragen: „Wenn du etwas über [dein Thema] lernen möchtest, wie würdest du das am liebsten tun?“ oder „Was hat dir bei früheren Kursen oder Coachings besonders gut gefallen oder gefehlt?“
4. Wie sieht dein Leben aus?
Ein oft übersehener Aspekt bei der Formatwahl ist dein eigenes Leben und deine persönlichen Umstände. Dein Angebot muss nicht nur zu deiner Zielgruppe passen, sondern auch zu deinem Alltag, deinen Verpflichtungen und deinem Energiehaushalt.
Frage dich:
Wie viel Zeit kannst du realistisch für dein Angebot aufbringen?
Wann bist du am produktivsten und energiegeladensten?
Welche anderen Verpflichtungen hast du (Familie, andere Projekte)?
Wie viel Struktur und Planbarkeit brauchst du in deinem Alltag?
Wenn du beispielsweise kleine Kinder hast und flexible Arbeitszeiten brauchst, könnte ein Selbstlernkurs oder ein hybrides Format mit flexiblen 1:1-Terminen besser geeignet sein als ein festes wöchentliches Gruppenprogramm. Wenn du hingegen vorhersehbare Struktur schätzt, könnte ein regelmäßiges Format mit festen Terminen ideal sein.
Ich selbst habe festgestellt, dass feste wöchentliche Termine für Gruppenprogramme für mich schwierig einzuhalten sind. Die Flexibilität, individuelle 1:1-Termine zu vereinbaren und Selbstlernmaterialien zu erstellen, wenn es in meinen Zeitplan passt, funktioniert viel besser für mich.
5. Was ist dein langfristiges Ziel?
Schließlich solltest du überlegen, wo du langfristig hin willst. Deine Formatwahl sollte nicht nur deinen aktuellen Umständen entsprechen, sondern auch deine langfristigen Geschäftsziele unterstützen.
Willst du ein skalierbares Business aufbauen, das irgendwann auch ohne deine ständige Präsenz funktioniert? Oder bevorzugst du intensive Arbeit mit wenigen, ausgewählten Kunden? Möchtest du eine Community aufbauen oder eher 1:1-Expertin in deinem Bereich sein?
Je nachdem, wo du hin willst, könnte ein anderes Format besser passen. Wenn dein Ziel Skalierbarkeit ist, könnten Kurse oder Memberships langfristig sinnvoller sein. Wenn du hingegen tiefe Expertise und Premium-Positionierung anstrebst, könnte hochwertiges 1:1-Coaching der richtige Weg sein.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass deine Angebote sich mit deinem Business entwickeln können und sollten. Viele erfolgreiche Unternehmerinnen beginnen mit 1:1-Coaching, um Erfahrungen zu sammeln und ihr Angebot zu verfeinern, bevor sie zu skalierbaren Formaten übergehen.
Praktische Übung zur Selbstreflexion
Hier ist eine einfache, aber wirkungsvolle Übung, die dir helfen kann, dein ideales Format zu finden:
Nimm dir ungestörte Zeit – mindestens eine Stunde – und einen Ort, an dem du dich wohlfühlst.
Erstelle eine Tabelle mit den sechs vorgestellten Formaten als Zeilen und folgenden Spalten:
Wie viel Freude macht mir dieses Format? (1-10)
Wie gut passt es zu meinen Stärken? (1-10)
Wie gut entspricht es den Bedürfnissen meiner Zielgruppe? (1-10)
Wie gut lässt es sich in mein Leben integrieren? (1-10)
Wie gut unterstützt es meine langfristigen Ziele? (1-10)
Bewerte jedes Format ehrlich und aus dem Bauch heraus.
Berechne den Durchschnitt für jedes Format. Die höchsten Werte geben dir einen ersten Hinweis, welche Formate am besten zu dir passen könnten.
Frage dich dann: Was wäre, wenn ich ausschließlich dieses Format anbieten würde? Wie würde sich das anfühlen? Welche Bedenken oder Vorfreude tauchen auf?
Diese Übung ist kein wissenschaftlicher Test, aber sie kann dir helfen, deine eigenen Präferenzen klarer zu sehen und intuitive Entscheidungen mit rationalen Überlegungen zu verbinden.
Denke daran: Es gibt nicht DAS eine perfekte Format. Es geht darum, das Format zu finden, das zu dir, deiner Zielgruppe und deinem Leben passt. Und das Beste ist: Du kannst jederzeit experimentieren, anpassen und wachsen.
Der 5-Schritte-Plan zur Entwicklung deines idealen Angebotsformats
Nachdem du durch Selbstreflexion mehr Klarheit über deine Präferenzen gewonnen hast, ist es Zeit für die praktische Umsetzung. Hier ist ein praktischer 5-Schritte-Plan, der dir hilft, dein ideales Angebotsformat zu entwickeln und erfolgreich zu implementieren.
Schritt 1: Selbstreflexion vertiefen und dokumentieren
Wir haben bereits über die Bedeutung der Selbstreflexion gesprochen. In diesem ersten Schritt geht es darum, deine Erkenntnisse zu vertiefen und festzuhalten.
So setzt du es um:
Nimm dir einen Abend Zeit (oder einen Vormittag, wenn du da kreativer bist) und schaffe eine ruhige, angenehme Atmosphäre.
Stelle dir die fünf Fragen aus dem vorherigen Abschnitt und schreibe deine Antworten ausführlich auf.
Ergänze diese Überlegungen mit konkreten Beispielen aus deiner bisherigen Arbeit: Was hat gut funktioniert? Was hat dich frustriert?
Mache eine ehrliche Bestandsaufnahme deiner Stärken, Schwächen und Vorlieben in Bezug auf verschiedene Arbeitsweisen.
Ein praktischer Tipp: Denke auch an deine Energiequellen. Bei welchen Aktivitäten fühlst du dich nach der Arbeit energiegeladen, bei welchen erschöpft – selbst wenn beide Spaß machen? Zum Beispiel liebe ich sowohl 1:1-Gespräche als auch Workshops, aber nach einem ganzen Tag Workshop brauche ich definitiv Zeit zum Auftanken, während mich einzelne Coaching-Gespräche oft energetisieren.
Schritt 2: Zielgruppenbefragung durchführen
Theorien sind gut, aber nichts ersetzt direktes Feedback von deiner Zielgruppe. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dein Format nicht nur zu dir, sondern auch zu den Bedürfnissen deiner potenziellen Kundinnen passt.
So setzt du es um:
Identifiziere 5-10 Personen aus deiner Zielgruppe (bestehende Kundinnen, Newsletter-Abonnentinnen oder Social-Media-Followerinnen).
Bereite 3-5 klare, offene Fragen vor, wie zum Beispiel:
„Wie lernst du am liebsten neue Fähigkeiten?“
„Welches Format würde am besten in deinen Alltag passen?“
„Was würde dir helfen, bei einem Programm am Ball zu bleiben?“
„Welche Art von Unterstützung brauchst du, um deine Ziele zu erreichen?“
Führe kurze Interviews (15-20 Minuten) oder erstelle eine anonyme Umfrage.
Biete einen Anreiz für die Teilnahme, wie ein Mini-Coaching oder einen nützlichen Content-Bonus.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Die Antworten werden dich manchmal überraschen! Ich hatte zum Beispiel angenommen, dass viele meiner Kundinnen vor allem Flexibilität wünschen, aber in den Gesprächen stellte sich heraus, dass ihnen regelmäßiges Feedback und „Hausaufgaben“ fast wichtiger waren. Diese Erkenntnis hat mein Angebotsformat maßgeblich beeinflusst.
Schritt 3: Prototyp testen
Bevor du viel Zeit und Energie in die Entwicklung eines kompletten Angebots investierst, ist es sinnvoll, einen vereinfachten Prototyp zu testen. So kannst du mit minimalem Risiko herausfinden, ob dein Format funktioniert.
So setzt du es um:
Für ein Coaching: Biete 3-5 kostenlose oder stark vergünstigte Probesessions an.
Für einen Kurs: Erstelle ein Mini-Modul oder eine Lektion und teste sie mit einer kleinen Gruppe.
Für ein Gruppenprogramm: Veranstalte einen kostenlosen Workshop oder eine Mastermind-Session.
Für eine Membership: Starte mit einer 30-tägigen Testphase für eine kleine, ausgewählte Gruppe.
Wichtig ist, dass du den Prototyp so gestaltest, dass er die Essenz deines geplanten Formats widerspiegelt, ohne dass du Wochen mit der Vorbereitung verbringst. Es geht um einen „Minimal Viable Product“-Ansatz: das Minimum an Aufwand für maximalen Erkenntnisgewinn.
Als ich mit meinem „Alles im Griff“-Programm startete, habe ich eine Beta-Version meines (damals noch) 12-Wochen-Programms angeboten. Zu einem vergünstigten Preis mit der Bitte um kritisches Feedback und bei Gefallen einem Testimonial. Erst im vierten Durchgang des Programms ist es dann zu einem 6-Monats-Programm geworden. Die Erkenntnisse aus dieser „Beta-Phase“ waren unbezahlbar und haben mir viel Entwicklungszeit gespart.
Schritt 4: Feedback einholen und anpassen
Nach deinem Test ist es entscheidend, strukturiertes Feedback zu sammeln und dein Angebot entsprechend anzupassen. Dieser iterative Prozess ist der Schlüssel zur Entwicklung eines wirklich effektiven Formats.
So setzt du es um:
Plane bewusst Feedback-Gespräche nach Abschluss der Testphase ein.
Stelle konkrete Fragen wie:
„Was hat besonders gut funktioniert?“
„Was hat gefehlt oder könnte verbessert werden?“
„Hättest du für die Vollversion bezahlt? Wenn ja, welchen Preis findest du angemessen?“
„Welche Ergebnisse konntest du erzielen?“
Beobachte auch das Verhalten: Wie war die Beteiligung? Gab es Abbrüche? Wo gab es besonders viele Fragen?
Überprüfe ehrlich, ob das Format auch für dich funktioniert hat. Wie war dein Energielevel? Hat es zu deinem Arbeitsrhythmus gepasst?
Nimm dir Zeit, das Feedback zu verarbeiten und konkrete Anpassungen zu identifizieren. Manchmal sind es kleine Änderungen – wie zusätzliche Q&A-Sessions oder anders strukturierte Inhalte – die einen großen Unterschied machen.
Ein persönliches Beispiel: Im Rahmen des Beta-Tests erhielt ich das Feedback, dass die Teilnehmerinnen mehr Zeit für die Umsetzung zwischen den Modulen gebraucht hätten. Daraufhin habe ich zunächst den Rhythmus angepasst und „Implementierungswochen“ eingebaut – eine einfache Änderung, die die Zufriedenheit und die Ergebnisse deutlich verbesserte.
Schritt 5: Angebot finalisieren
Jetzt, mit all deinen Erkenntnissen ausgestattet, kannst du dein Angebot mit Vertrauen finalisieren und zum Launch vorbereiten.
So setzt du es um:
Entwickle eine klare Struktur für dein Angebot, basierend auf deinen Erkenntnissen.
Lege die Preisgestaltung fest, wobei du sowohl den Markt als auch den von dir geschaffenen Wert berücksichtigst.
Erstelle einen detaillierten Plan für die Umsetzung, einschließlich Zeitplan, benötigter Ressourcen und technischer Anforderungen.
Entwickle eine Verkaufsstrategie, die zu deinem Angebot und deiner Zielgruppe passt.
Bei der Preisgestaltung möchte ich dir einen wichtigen Tipp mitgeben: Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf. Warum? Weil wir Frauen tendenziell zu niedrig kalkulieren. Als Beispiel: Wenn du 100 Euro als angemessenen Preis empfindest, setze ihn auf 120 Euro. Mit dieser einfachen Regel stellst du sicher, dass du deinen Wert nicht unterschätzt.
„Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf. Dann hast du wahrscheinlich den richtigen Preis gefunden – wir Frauen tendieren dazu, zu niedrig zu kalkulieren.“
Die Finalisierung ist auch der richtige Zeitpunkt, um über Skalierung und Wachstum nachzudenken. Wie könnte sich dein Angebot entwickeln? Könntest du es in Zukunft erweitern, anpassen oder mit anderen Angeboten kombinieren?
Mein „Alles im Griff“-Programm hat sich seit seiner ersten Version mehrfach weiterentwickelt. Was als reines Gruppenprogramm begann, ist heute ein hybrides Format mit Selbstlernmaterialien und individueller Betreuung. Und für den nächsten Durchgang plane ich bereits weitere Verbesserungen – denn ein erfolgreiches Angebot ist nie „fertig“, sondern entwickelt sich kontinuierlich weiter.
Diese fünf Schritte bilden einen bewährten Weg zur Entwicklung deines idealen Angebotsformats. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Selbstreflexion, Zielgruppenverständnis und praktischem Testen. Nimm dir die Zeit, jeden Schritt gründlich zu durchlaufen – die Investition zahlt sich durch ein Angebot aus, das nicht nur deinen Kundinnen hilft, sondern auch dir Freude und Erfüllung bringt.
Häufige Fehler vermeiden
Auf dem Weg zum idealen Angebotsformat lauern einige typische Fallstricke, die ich immer wieder beobachte – sowohl bei mir selbst als auch bei vielen anderen Unternehmerinnen. Das Gute daran: Wenn du diese Fehler kennst, kannst du sie bewusst vermeiden und dir viel Frustration, Zeit und Geld sparen.
Fehler 1: Blind kopieren, was andere machen
Es ist verführerisch, erfolgreiche Konkurrentinnen oder Vorbilder zu beobachten und ihr Angebotsformat einfach zu übernehmen. „Wenn es für sie funktioniert, wird es auch für mich funktionieren“ – diese Annahme ist jedoch oft trügerisch.
Warum es problematisch ist: Jede Unternehmerin hat ihre eigene Persönlichkeit, ihre eigenen Stärken und eine einzigartige Zielgruppe. Was für jemand anderen perfekt funktioniert, kann für dich völlig ungeeignet sein. Außerdem siehst du von außen nur die Ergebnisse, nicht den Prozess oder die möglicherweise vorhandenen Probleme hinter den Kulissen.
Wie du es vermeidest:
Nutze erfolgreiche Formate als Inspiration, nicht als Blaupause
Frage dich immer: „Passt dieses Format zu mir, meinen Stärken und meiner Arbeitsweise?“
Erinnere dich daran, dass deine Einzigartigkeit deine Stärke ist – es geht nicht darum, jemand anderen zu kopieren, sondern deine eigene authentische Lösung zu finden
Fehler 2: Zu viel auf einmal wollen
Ambition ist gut, aber besonders bei neuen Angeboten ist es verlockend, gleich ein komplexes Format mit allen erdenklichen Features und Extras zu entwickeln. Das führt oft zu Überforderung – sowohl für dich als auch für deine Kundinnen.
Warum es problematisch ist: Ein überladenes Angebot ist schwieriger zu kommunizieren, aufwändiger umzusetzen und kann Kundinnen mit zu vielen Optionen überfordern. Außerdem bindest du viele Ressourcen, bevor du überhaupt weißt, ob das Format grundsätzlich funktioniert.
Wie du es vermeidest:
Starte mit einer schlankeren Version – du kannst immer erweitern
Fokussiere dich auf den Kernwert deines Angebots: Was ist das Minimum, das deine Kundinnen brauchen, um ihr Ziel zu erreichen?
Plane bewusst Entwicklungsphasen ein: Version 1.0, 2.0, 3.0
Teste einzelne Elemente, bevor du sie zu einem komplexen Angebot zusammenfügst
Fehler 3: Das Format wichtiger nehmen als den Inhalt
Manchmal werden wir so fixiert auf das „Wie“ (das Format), dass wir das „Was“ (den Inhalt) und das „Warum“ (den Mehrwert) aus den Augen verlieren.
Warum es problematisch ist: Am Ende des Tages zählt für deine Kundinnen vor allem eines: Löst dein Angebot ihr Problem? Hilft es ihnen, ihre Ziele zu erreichen? Das beste Format nützt nichts, wenn der Inhalt nicht überzeugt.
Wie du es vermeidest:
Beginne mit dem Ergebnis: Was sollen deine Kundinnen nach Abschluss deines Angebots erreicht haben?
Entwickle zuerst den Inhalt und die Methodik, dann das passende Format dazu
Betrachte das Format als Vehikel für deinen Inhalt, nicht als Selbstzweck
Frage dich bei jeder Formatentscheidung: „Unterstützt dies die Vermittlung meiner Inhalte und das Erreichen der gewünschten Ergebnisse?“
Als ich mein Programm entwickelte, definierte ich zuerst klar die Transformation, die ich ermöglichen wollte: Eine strukturierte, authentische Marketing-Strategie, die wirklich umgesetzt wird. Erst dann überlegte ich, welches Format diese Transformation am besten unterstützen würde.
Fehler 4: Nicht flexibel sein
Manchmal halten wir zu lange an einem Format fest, das nicht optimal funktioniert, sei es aus Stolz, Gewohnheit oder der Angst vor Veränderung.
Warum es problematisch ist: Ein Format, das nicht funktioniert, frustriert sowohl dich als auch deine Kundinnen. Es führt zu schlechteren Ergebnissen, höheren Abbruchraten und letztlich zu einem schlechteren Ruf deines Angebots.
Wie du es vermeidest:
Betrachte dein Format als Experiment, nicht als endgültige Lösung
Baue regelmäßige Überprüfungs- und Feedback-Schleifen ein
Sei bereit, Anpassungen vorzunehmen, selbst wenn es bedeutet, von vorne zu beginnen
Kommuniziere Änderungen positiv als Verbesserungen, nicht als Korrekturen von Fehlern
Ich habe mein „Alles im Griff“-Programm mehrfach angepasst, basierend auf Feedback und meinen eigenen Beobachtungen. Was als Gruppenprogramm mit festen wöchentlichen Terminen begann, entwickelte sich zu einem flexibleren hybriden Format. Jede Iteration brachte bessere Ergebnisse und mehr Zufriedenheit – sowohl für meine Kundinnen als auch für mich.
Fehler 5: Den Preis an das Format und nicht an den Wert koppeln
Ein häufiger Fehler ist es, den Preis ausschließlich am Format festzumachen, nach dem Motto: „1:1-Coaching muss teurer sein als ein Kurs“ oder „Eine Membership muss unter 100 Euro pro Monat kosten“.
Warum es problematisch ist: Der Preis sollte sich am Wert orientieren, den du lieferst, nicht am Format. Ein gut gemachter Selbstlernkurs kann unter Umständen mehr Wert liefern als ein mittelmäßiges 1:1-Coaching. Die starre Koppelung von Preis und Format führt oft zu Unter- oder Überbewertung deines Angebots.
Wie du es vermeidest:
Fokussiere dich bei der Preisgestaltung auf den Wert und die Transformation, nicht auf das Format
Berücksichtige natürlich den Zeitaufwand, aber auch deine Expertise, die Tiefe der Inhalte und die Qualität der Ergebnisse
Untersuche den Markt, aber setze deinen Preis nicht nur basierend auf dem, was andere verlangen
Denke an die Regel der 20%: Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf
Ein oft übersehener Fehler: Die eigenen Grenzen nicht respektieren
Ein weiterer Fehler, der selten thematisiert wird, ist das Ignorieren der eigenen Grenzen und Kapazitäten bei der Formatwahl.
Warum es problematisch ist: Ein Format, das deine Energie übermäßig beansprucht oder nicht zu deinem Lebensstil passt, ist langfristig nicht nachhaltig – egal wie erfolgreich es kurzfristig sein mag. Es führt zu Burnout, nachlassender Qualität und letztlich zum Scheitern des Angebots.
Wie du es vermeidest:
Sei ehrlich zu dir selbst bezüglich deiner Kapazitäten und Grenzen
Berücksichtige nicht nur deine geschäftlichen, sondern auch deine persönlichen Bedürfnisse
Plane bewusst Pufferzeiten und Erholungsphasen ein
Entwickle ein Format, das du langfristig mit Freude anbieten kannst, nicht nur für die nächsten Wochen
Ich habe gelernt, dass wöchentliche Live-Calls zu festen Zeiten für mich stressig sind und mich einschränken. Das Wissen, dass ich jeden Dienstag um 16 Uhr verfügbar sein muss, unabhängig von anderen Verpflichtungen oder meiner Energie, belastete mich. Die Umstellung auf flexibel planbare 1:1-Calls war eine kleine Änderung mit großer Wirkung auf mein Wohlbefinden und letztlich auch auf die Qualität meines Angebots.
Podcast-Episode #151: Angebote, die funktionieren: Der Weg zum richtigen Format
Fazit und nächste Schritte
Die Wahl des richtigen Angebotsformats ist keine einmalige Entscheidung, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Anpassung und Weiterentwicklung. Es ist eine Reise, auf der du dich und deine Zielgruppe immer besser kennenlernst und dein Angebot entsprechend optimierst.
Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
Hier noch einmal die Schlüsselpunkte dieses Artikels:
Das richtige Format macht den Unterschied – sowohl für deine Zufriedenheit als auch für die Ergebnisse deiner Kundinnen. Es beeinflusst, wie du arbeitest, wie deine Kundinnen lernen und wie erfolgreich dein Angebot letztendlich ist.
Eine gründliche Zielgruppenanalyse ist entscheidend. Verstehe die Bedürfnisse, Lernpräferenzen, zeitlichen Möglichkeiten und finanziellen Ressourcen deiner Zielgruppe, bevor du ein Format wählst.
Es gibt sechs Hauptformate mit unterschiedlichen Stärken und Herausforderungen:
1:1-Coaching oder Beratung für maximale Individualisierung
Gruppenprogramme für die Balance zwischen Gemeinschaft und Betreuung
Online-Kurse (Selbstlernkurse) für Flexibilität und Skalierbarkeit
Memberships für kontinuierliche Unterstützung und regelmäßige Einnahmen
Live-Workshops für intensive, fokussierte Lernerfahrungen
Hybride Formate, die verschiedene Elemente kombinieren
Selbstreflexion ist der Schlüssel zur Findung des Formats, das zu dir passt. Frage dich: Was macht dir Spaß? Wo liegen deine Stärken? Was braucht deine Zielgruppe? Wie sieht dein Leben aus? Was sind deine langfristigen Ziele?
Der 5-Schritte-Plan bietet einen praktischen Weg zur Entwicklung deines idealen Formats: Selbstreflexion, Zielgruppenbefragung, Prototyp testen, Feedback einholen und anpassen, Angebot finalisieren.
Vermeide häufige Fehler wie blindes Kopieren, Überkomplexität, Formatfixierung, mangelnde Flexibilität und falsche Preisgestaltung.
Der Preis sollte sich am Wert orientieren, nicht am Format. Und vergiss nicht die 20%-Regel: Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf.
Ermutigung zum Experimentieren und Anpassen
Ich möchte dich ermutigen, mutig zu sein und verschiedene Formate auszuprobieren. Perfektionismus ist hier fehl am Platz – es geht darum, zu starten, zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Denk daran: Es gibt nicht DAS eine perfekte Format. Es geht darum, das Format zu finden, das zu dir, deiner Zielgruppe und deinem Leben passt. Und das Beste daran: Du kannst jederzeit experimentieren und anpassen.
Meine eigene Reise hat mich von 1:1-Coaching über Gruppenprogramme und Online-Kurse bis hin zu hybriden Formaten geführt. Jede Station auf diesem Weg hat mir wertvolle Erkenntnisse gebracht und mich meinem idealen Format näher gebracht. Und selbst jetzt entwickle ich meine Angebote ständig weiter.
Konkrete nächste Schritte für dich
Hier sind einige konkrete Schritte, die du jetzt unternehmen kannst, um dein ideales Angebotsformat zu finden:
Führe die Selbstreflexionsübung durch, die wir im fünften Abschnitt besprochen haben. Nimm dir wirklich Zeit dafür – es ist eine Investition in dein Business.
Identifiziere fünf Personen aus deiner Zielgruppe, die du in den nächsten zwei Wochen befragen möchtest. Bereite deine Fragen vor und vereinbare Termine.
Skizziere einen einfachen Prototyp für das Format, das dich am meisten anspricht. Was wäre der minimalste Test, den du durchführen könntest?
Setze dir einen Termin, bis wann du diesen Prototyp testen möchtest. Mach es konkret und verbindlich.
Finde eine Rechenschaftspartnerin, mit der du diesen Prozess durchlaufen kannst. Gegenseitige Unterstützung und Feedback machen den Weg leichter und erfolgreicher.
Einladung zum Austausch und Feedback
Ich würde mich sehr freuen, von deinen Erfahrungen zu hören! In welchem Format arbeitest du am liebsten? Oder mit welchem Format haderst du gerade? Welche Erkenntnisse hast du aus diesem Artikel mitgenommen?
Schreib mir gerne eine Nachricht an info@silkeschoenweger.com oder hinterlasse einen Kommentar unter diesem Artikel. Deine Erfahrungen und Fragen können auch anderen Leserinnen helfen – und mir wertvolle Einblicke für zukünftige Inhalte geben.
9. Praktischer Teil: Checkliste und Arbeitsblatt
Zum Abschluss möchte ich dir noch zwei praktische Hilfsmittel an die Hand geben, die dich bei deiner Formatentscheidung unterstützen können.
In meinem Podcast „ALLES IM GRIFF im Online-Marketing“ hatte ich das Vergnügen, mit Annette Bauer zu sprechen – Emotionscoach mit „Terriergen“ für Aufschiebeverhalten und Scanner-Persönlichkeiten. Als gebürtige Saarbrückerin hat sie die kölsche Lebensart vollständig aufgenommen und ist in der Rheinstadt heimisch geworden. Annette ist Netzwerkerin aus Leidenschaft und hat vor 10 Jahren das CoachCamp Köln ins Leben gerufen, ein Format, das die Coaching-Welt nachhaltig verändert hat.
In unserem Gespräch haben wir über die Besonderheiten von Scanner-Persönlichkeiten, die Unterschiede zwischen Aufschiebeverhalten und Prokrastination sowie die Entstehung und den Charakter des CoachCamp Köln gesprochen. Hier teile ich die spannendsten Erkenntnisse aus diesem Gespräch mit dir.
Podcast-Episode #146: Interview mit Annette Bauer
Von der Seelsorgerin zur Selbstständigen
Annette Bauer hat einen bemerkenswerten beruflichen Werdegang hinter sich. Bevor sie sich 2014 als Coach selbstständig machte, war sie 21 Jahre lang in der katholischen Gemeindeseelsorge tätig, davon 13 Jahre als Jugendseelsorgerin.
„Ich habe mich Ende 2014, nach meiner allerersten Coachingausbildung, nebenberuflich selbstständig gemacht“, erzählt Annette. „Die Vorstellung, halb in der Gemeinde und halb mein eigenes Ding zu machen, fand ich total super. Das ging gut bis 2019, bis sich meine persönliche Kirchenkrise so zugespitzt hatte, dass ich einfach sagte, ich kann das nicht mehr.“
Nach zwei Jahren ausschließlicher Selbstständigkeit – leider fielen diese in die Coronazeit – arbeitet Annette heute wieder teilweise angestellt und teilweise selbstständig. Sie erklärt: „Wenn du das Leben alleine stemmst, ist Selbstständigkeit ein anspruchsvolles Gebiet. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen als Soloselbstständige sind hierzulande nicht ohne. Auf zwei Beinen zu stehen ist doch auch eine komfortable Sache.“
Was ist eine Scanner-Persönlichkeit?
Ein Kernthema unseres Gesprächs waren die sogenannten Scanner-Persönlichkeiten – Menschen mit einer besonderen inneren Vielfalt. Annette erklärt dieses Phänomen eindrucksvoll:
„Scanner-Persönlichkeiten sind die Menschen der Vielfalt und zwar der inneren Vielfalt im Kopf. Sie haben ständig neue Ideen, haben unglaublich viele Interessen, können sich super breit aufstellen und haben ein unglaubliches breites Wissen, sind aber mit einem Thema auch irgendwann durch.“
Ein typisches Merkmal: Scanner verschaffen sich einen Überblick über ein Thema, vertiefen vielleicht einige Aspekte, aber dann ist es für sie abgeschlossen. „Das bedeutet auch, dass wir unglaublich gut in Projekten sind, weil die einen klar definierten Anfang und ein klar definiertes Ende haben“, ergänzt Annette.
Der Begriff „Scanner-Persönlichkeit“ stammt aus den 1970er Jahren aus den USA und wurde von Barbara Sher geprägt, die bei ihrer Arbeit in der Sozialberatung feststellte, dass manche Menschen nicht unfähig sind, sondern sich einfach schwer entscheiden können, weil sie so viele Interessen haben.
Vielbegabung vs. Aufschiebeverhalten
Ein wichtiger Aspekt, den Annette in unserem Gespräch betont: Scanner-Persönlichkeiten schieben nicht auf – sie sind mit einem Thema einfach durch.
„Weil Scanner gerne auch mal sagen ‚ist jetzt langweilig, mag ich jetzt nicht mehr‘, wird denen oft unterstellt, dass sie Dinge nicht zu Ende bringen. Es entsteht der Eindruck, dass sie aufschieben. Das ist aber nicht der Grund. Es ist nicht, dass die Motivation fehlt oder dass die Arbeitsstruktur nicht vorhanden ist. Wir haben einfach keinen Bock mehr, weil ein Thema für uns innerlich einen Punkt hat. Nur kann das die Außenwelt oft nicht verstehen.“
Annette unterscheidet klar zwischen natürlichem Prioritäten-Management und krankhafter Prokrastination:
„Echte Prokrastination betrifft Menschen, die über ihr Alltagsverhalten ihr Leben gefährden. Oft das soziale Leben, die finanzielle Absicherung – da werden Rechnungen nicht bezahlt, weil man sie nicht aufmacht. Und man legt sie zur Seite und das Gehirn blendet das aus.“
Im Gegensatz dazu ist es gesund und wichtig, Prioritäten setzen zu können und zu entscheiden, was verschoben werden kann: „Wir haben die natürliche Fähigkeit abzuwägen und auch mal neue Prioritäten zu setzen. Das ist ein gutes, natürliches und wichtiges Verhalten. Das hält uns mental gesund.“
Annette über Emotionscoaching
Als Emotionscoach arbeitet Annette mit Menschen, die unter Blockaden leiden oder mit ihrer Scanner-Persönlichkeit hadern. Ihr Ansatz geht über reine Gesprächstherapie hinaus:
„Ich kann total lange reden und dir zehnmal erklären, was die Hintergründe sind – du kannst es trotzdem nicht verändern. Wenn ich nicht an die emotionale Ebene gehe, dahin, wo das Problem entstanden ist, kann ich dem Klienten nicht nachhaltig in seine Veränderung verhelfen.“
Besonders bei Scanner-Persönlichkeiten arbeitet sie oft mit verfestigten negativen Erfahrungen aus der Schulzeit oder dem sozialen Umfeld. „Da geht es darum, hinzuschauen und zu gucken, was diese Erfahrungen mit einem machen. Denn woran sind Erfahrungen geknüpft? An Emotionen.“
Für Menschen, die vermuten, eine Scanner-Persönlichkeit zu sein, empfiehlt Annette zunächst, sich zu informieren: „Hört euch Podcast-Folgen an, macht ein Coaching dazu, schaut eure Biografie an. Es ist wichtig, in Frieden damit zu kommen.“
Für sie selbst war die Erkenntnis, eine Scanner-Persönlichkeit zu sein, eine große Erleichterung:
„Das Ding hat einen Namen. Ich bin nicht allein damit.“
Das CoachCamp Köln – Ein Barcamp für Coaches
Ein besonderes Highlight unseres Gesprächs war die Entstehungsgeschichte des CoachCamp Köln, das Annette 2015 ins Leben gerufen hat.
„Ich habe das Format Barcamp übers Netz entdeckt und dachte, das könnte echt was sein“, erzählt sie. Nach einem Besuch beim Nachhaltigkeitscamp in Bonn war ihr klar: „Das braucht die Coachingwelt!“
Ihre Motivation: „In der Coachingwelt hattest du immer die gleichen Nasen, super Speaker, die auf der Bühne standen. Ich dachte: ‚Ich zahle 700 Euro für ein Ticket, damit der mit 2000 nach Hause geht?‘ Das System, was dahinter steht als Weiterbildung, fand ich ein bisschen zu mäßig.“
Das Barcamp-Format hingegen beruht auf einem anderen Prinzip: „Jeder, der kommt, hat eine Expertise in der Tasche. Jeder weiß etwas, was anderen nützlich sein kann.“
Der Start war nicht einfach: „Es war im ersten Jahr schwer, einen Start zu kriegen und mit einer schwarzen Null rauszugehen. Aber wir haben es geschafft. Und dann war das Ding nicht mehr aufzuhalten.“
Was ist eigentlich ein Barcamp?
Für diejenigen, die mit dem Begriff „Barcamp“ nichts anfangen können, erklärt Annette das Format:
„Man sagt auch Unkonferenz dazu, was schon deutlich macht, dass es kein festes Programm gibt. Jeder Tag hat den gleichen Aufbau: Ankommen, Käffchen trinken, Vorstellrunde, Pitchen, Loslegen.“
Beim Pitchen können Teilnehmer 45-minütige Sessions anbieten – sei es ein Kurzvortrag, ein Workshop oder eine Diskussion zu einem bestimmten Thema. „Nach dem Pitchen machen wir den sogenannten Session-Plan. Aus allen Vorschlägen gestalten wir ein Tagesprogramm mit parallelen Sessions in 4 oder 5 Räumen.“
Eine wichtige Barcamp-Regel: „Man darf unbedingt immer einen Raum verlassen und woanders hingehen. Wir sind wie die Bienchen, wir dürfen fliegen von Blümchen zu Blümchen.“
Was das Coachcamp Köln besonders macht, ist die Atmosphäre und die Mischung der Teilnehmer. Annette beschreibt es als „Familientreffen“:
„Wir haben bei unserem Barcamp immer ungefähr halbe-halbe. Die Hälfte ist Stammpublikum, und wenn all die alten Hasen kommen, ist es ein großes Hallo. Die andere Hälfte sind neue Leute, die uns über das Jahr entdecken oder über Empfehlungen kommen. Das Phänomen ist, dass die innerhalb von einer Stunde Teil der Gruppe sind.“
Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Bei meinem ersten Coachcamp 2023 war die Stimmung direkt herzlich und einladend. Es ist eine „absolute Begegnung auf Augenhöhe und zwar ab der ersten Minute“, wie ich im Gespräch betonte.
Besonders schätze ich die Mischung aus Offline-Coaches und Online-Unternehmern: „Das ist eine gewinnbringende Mischung an Menschen, die ganz fantastisch ist.“
Annette ergänzt: „Wir haben eine Mischung zwischen Coaches im eigentlichen Sinne und Leuten, die mit Themen rund um die Selbstständigkeit arbeiten – Social Media, Buchhaltung, Zeitmanagement, Stimme und Auftreten. Was so klassisch Coaching-Bubble in der Öffentlichkeit ist – große Motivationstrainer, große Bühnen, 9000-Euro-Programme – die sind bei uns nicht. Die gehören da auch nicht hin.“
10 Jahre Coachcamp Köln – Das Jubiläum steht an
Im Januar 2026 feiert das Coachcamp Köln sein 10-jähriges Jubiläum. „Das ist echter authentischer Stolz, dass ich dieser Idee treu geblieben bin, auch mit vielen Teamwechseln“, strahlt Annette.
Die Veranstaltung findet am 30. und 31. Januar 2026 im Stollwerk in Köln statt. Die Tickets sind bereits erhältlich und für ein zweitägiges Event mit Mittagessen an beiden Tagen erstaunlich günstig.
„Es ist wirklich ein Herzensprojekt, was man mit Leidenschaft macht“, betont Annette. „Es ist keine profitorientierte, sondern eine qualitätsorientierte Veranstaltung.“
Wenn du Lust hast, Annette und mich dort persönlich kennenzulernen, dann sichere dir doch direkt ein Ticket. Alle wichtigen Infos dazu findest du hier: CoachCamp Köln 2026
Fazit: Vielfalt als Stärke
Mein Gespräch mit Annette Bauer hat gezeigt, wie wichtig es ist, die eigene Vielfalt als Stärke zu erkennen und zu nutzen. Ob als Scanner-Persönlichkeit oder als Netzwerker – es geht darum, den eigenen roten Faden zu finden und authentisch zu bleiben.
Für Annette ist klar: „Wir haben alle Prägungen, Erlebnisse haben wir immer in uns. Aber es geht darum, an den Punkt zu kommen, dass mich das nicht mehr stresst oder dass ich den Stress so weit runterfahre, dass ich weiß, wie ich damit umgehen kann.“
Das CoachCamp Köln bietet einen Raum, in dem diese Vielfalt gefeiert wird und jeder mit seinen Stärken und seinem Wissen willkommen ist. Eine Plattform, auf der das Netzwerken auf Augenhöhe stattfindet und echte Begegnungen entstehen können.
Du möchtest beim 10-jährigen Jubiläum des CoachCamp Köln dabei sein? Die Veranstaltung findet am 30. und 31. Januar 2026 im Stollwerk in Köln statt. Hier kannst du dir dein Ticket sichern.
Mehr über Annette Bauer erfährst du in ihrem Podcast „Coach Camp im Gespräch“ oder auf ihrer Website.
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In diesem ausführlichen Interview bei ALLES IM GRIFF im Online-Marketing teil meine liebe Kollegin und Expertin für Positionierung und Kommunikation Eve Hoyer ihre Erfahrungen, wie sie selbst ChatGPT für ihre eigene neue Positionierung nutzt und wie andere Selbstständige dies auch tun können. Eve’s Geschichte zeigt, wie aus einer herausfordernden Situation neue Chancen entstehen können und wie KI dabei hilfreiche Unterstützung leisten kann.
Podcast-Episode #142: Positionierung leicht gemacht: ChatGPT als dein Sparringspartner – Interview mit Eve Hoyer
Von der Medienwelt zur Selbstständigkeit: Eve’s Weg zur Kommunikationsexpertin
Die Anfänge in der Medienwelt
„Kommunikation war schon immer mein ureigenstes Thema“, erzählt Eve zu Beginn unseres Gesprächs. Nach ihrem Medienkultur-Studium führte ihr Weg sie zunächst in die Radiowelt. Nicht ans Mikrofon, sondern in den Bereich Vertrieb und Marketing. „Auch da muss man ja kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren“, erinnert sie sich lächelnd. In dieser Zeit entwickelte sie mit Kunden Kommunikationskonzepte und kreative Ideen für Radiowerbung jenseits klassischer Werbeblöcke.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Nach einer Station bei Volkswagen, wo sie im Marketing tätig war, kam ein einschneidender Moment in Eve’s Leben: die Geburt ihres Sohnes. „Vorher war mein Beruf mein Leben, dann war mein Sohn mein Leben“, beschreibt sie diese Veränderung. Die Herausforderung bestand nun darin, Beruf und Familie zu vereinbaren. Der Weg in die Selbstständigkeit schien die ideale Lösung.
💡 Eve’s Learnings aus der Anfangszeit:
Selbstständigkeit bedeutet nicht automatisch mehr Freiheit
Ein klarer Fokus ist wichtiger als breite Streuung
Authentische Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg
Die Corona-Wendung: Wenn Krisen zu Chancen werden
Der unerwartete Einschnitt
Die ersten zwei Jahre der Selbstständigkeit liefen vielversprechend. Eve hatte sich als Kommunikationsberaterin für kleine Unternehmen etabliert. „Ich war auf einem guten Weg, da war Licht am Horizont“, erinnert sie sich. Dann kam Corona – und mit der Pandemie die erste große Krise ihrer Selbstständigkeit.
Die erzwungene Neuorientierung
„Die Unternehmen haben zuerst da gespart, wo es am leichtesten war: bei Freiberuflern und in der Kommunikation“, beschreibt Eve die damalige Situation. Ein Moment, der sie zwang, neu zu denken. Sie nutzte die Zeit für Weiterbildungen und landete schließlich in einem Forschungsprojekt, das sich mit KI im Bildungsbereich beschäftigte.
Der Einstieg in die KI-Welt: Von der Skepsis zur Begeisterung
Erste Berührungspunkte mit KI
„Als ich in dem Forschungsprojekt anfing, war KI für mich etwas für Experten“, erinnert sich Eve. „Ich traf dort auf Menschen, die wirklich KIs bauen, und dachte erst: Bahnhof, nochmal Bahnhof und vielleicht noch Flughafen.“ Dann kam ChatGPT, und plötzlich wurde KI greifbar – nicht nur für Eve, sondern für alle.
Von der Beobachterin zur aktiven Nutzerin
„Was mich besonders faszinierte, war die Geschwindigkeit“, erzählt Eve begeistert. „Wie schnell eine KI ‚denkt‘, wie schnell man Output hat – wahnsinn!“ Diese Erfahrung führte zu einer wichtigen Erkenntnis: KI könnte mehr sein als nur ein Werkzeug – sie könnte ein echter Sparringspartner werden.
🔑 Wichtig zu wissen: „KI ist immer nur gut in Kombination mit deinem Verstand. Sie kann ein unglaublicher Turbo sein, aber niemals ein Ersatz für deine Expertise und Erfahrung.“
Die praktische Anwendung: KI als Positionierungs-Coach
Der innovative Ansatz
Eve beschreibt ihren ungewöhnlichen Weg: „Ich hatte diese ganzen tollen Zertifikate und einen ausführlichen Lebenslauf. Den habe ich – nach Bereinigung persönlicher Daten – einfach mal bei ChatGPT hochgeladen.“ Ein mutiger Schritt, der sich als wegweisend erweisen sollte.
Der strukturierte Dialog mit der KI
„Was dann passierte, war erstaunlich“, berichtet Eve. „ChatGPT gab mir verschiedene Möglichkeiten aus, und ich konnte in einen echten Dialog einsteigen.“ Sie beschreibt den Prozess detailliert:
Grundlagen schaffen:
Beruflicher Werdegang einbringen
Persönliche Werte definieren
Bisherige Erfahrungen dokumentieren
Dialog entwickeln:
Gezielte Fragen stellen
Verschiedene Optionen erkunden
Feedback geben und verfeinern
Ideen verfeinern:
Vorschläge kritisch prüfen
An eigenen Werten messen
Praktische Umsetzbarkeit evaluieren
Der sichere Umgang mit ChatGPT in der Positionierungsarbeit
Datenschutz und Privatsphäre
„Viele haben Bedenken, ihre geschäftlichen Überlegungen mit einer KI zu teilen“, erklärt Eve. „Aber man kann ChatGPT wie einen geschützten Raum nutzen.“ Sie erklärt die wichtigsten Sicherheitsaspekte:
Persönliche Einstellungen anpassen
Datenübertragung deaktivieren
Sensitive Informationen vorab bereinigen
Die richtige Herangehensweise
Eve betont die Bedeutung einer strukturierten Vorgehensweise:
📌 Praktischer Tipp: „Fang mit dem an, was sicher ist. Was weißt du definitiv über dich und dein Business? Das ist dein Fundament für das Gespräch mit der KI.“
Die Kunst des KI-Dialogs
Effektive Prompts entwickeln
Eve teilt ihre Erfahrungen mit der Formulierung von Anfragen:
Klare Ausgangssituation beschreiben: „Ich bin [Profession] und möchte [Ziel]. Hier ist meine aktuelle Situation: [Details]“
Konkrete Anweisungen geben:
Anzahl der gewünschten Vorschläge festlegen
Spezifische Branchen/Zielgruppen nennen
Besondere Anforderungen formulieren
Iterativ arbeiten: „Wenn die erste Antwort nicht passt, präzisiere deine Anfrage. Sage der KI, was dir gefällt und was nicht.“
Beispiel eines Dialog-Ablaufs
Eve demonstriert anhand eines konkreten Beispiels:
„Nehmen wir an, du möchtest einen LinkedIn-Post erstellen. Du könntest so starten:
Erste Anfrage: Grundlegende Postidee
Feedback: ‚Das ist zu werblich, ich kommuniziere lieber auf Augenhöhe‘
Verfeinerung: Werte und Tonalität einbringen
Weiteres Feedback: Fachliche Tiefe anpassen“
Von der Theorie zur Praxis: Eve’s persönliche Erfolgsgeschichte
Die überraschenden Effekte
„Was mich am meisten überrascht hat“, erzählt Eve, „ist die neue Leichtigkeit im Umgang mit Veränderungen. Früher habe ich endlos an Formulierungen gefeilt. Heute weiß ich: Ich kann jederzeit neue Ideen generieren und Dinge ausprobieren.“
Die Transformation des eigenen Business
Vom Konzept zur Umsetzung
„Inzwischen habe ich meine Grundpositionierung klar“, berichtet Eve. „Ich habe zwei Zielgruppen in die engere Auswahl gefasst und arbeite an konkreten Angeboten.“ Sie betont dabei die Bedeutung des Prozesscharakters: „Es ist ein schöner Prozess, weil er Spaß macht. Ich kann jederzeit in den Chat gehen und weitermachen, wenn ich Lust dazu habe.“
💡 Eve’s wichtigste Learnings:
Positionierung ist ein kontinuierlicher Prozess
Die KI nimmt den Druck aus der Entwicklung
Authentizität bleibt der wichtigste Maßstab
Die neue Leichtigkeit im Business
Der Weg von der Theorie in die Praxis
Eve beschreibt die praktischen Auswirkungen ihrer KI-gestützten Positionierungsarbeit:
Schnellere Entscheidungsfindung
Mehr Mut zum Experimentieren
Weniger Perfektionismus-Blockaden
„Ich habe nicht mehr die Scheu, Dinge einfach mal rauszuhauen und auszuprobieren“, erklärt sie. „Die Möglichkeiten, etwas anzupassen oder zu verändern, sind ja praktisch unendlich.“
Tipps für den eigenen Start mit KI
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren
Zeit nehmen: „Positionierung geht an die Grundfesten der Persönlichkeit. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.“
Prozess respektieren: „Manchmal muss man sich von bestimmten Vorstellungen verabschieden. Das braucht Zeit zum Reifen.“
Authentisch bleiben: „Die KI ist Sparringspartner, aber die Entscheidungen triffst immer du.“
Konkrete nächste Schritte
Praktische Umsetzungshilfen
Eve arbeitet aktuell an einem PDF-Guide, der anderen Selbstständigen den Einstieg in die KI-gestützte Positionierungsarbeit erleichtern soll. „Ich möchte zeigen, wie man seinen Verstand mit der Kreativität der KI optimal verknüpft.“
Der Guide wird enthalten:
Konkrete Prompt-Vorlagen
Checklisten für die Vorbereitung
Praktische Beispiele aus der Praxis
Persönlicher Ausklick: This or That
Um das intensive Gespräch locker ausklingen zu lassen, stelle ich Eve noch einige schnelle Entweder-Oder-Fragen:
Kaffee oder Tee? „Kaffee!“
Meer oder Berge? „Berge – wenn Schnee drauf liegt!“
Blog oder Podcast? „Podcast!“
Instagram oder LinkedIn? „LinkedIn!“
Apple oder Windows? „Apple!“
Nutella mit oder ohne Butter? „Ich mag gar kein Nutella – DDR-Sozialisierung! Lieber Pflaumenmus mit Butter!“
Fazit und Ausblick
Eve’s Geschichte zeigt eindrücklich, wie die Verbindung von menschlicher Expertise und KI-Unterstützung neue Wege in der Positionierung eröffnen kann. Ihr Ansatz macht deutlich: Es geht nicht darum, die Verantwortung an die KI abzugeben, sondern sie als kluges Werkzeug für die eigene Entwicklung zu nutzen.
🎯 Kernbotschaft: „Die Messlatte bist immer du selbst. KI ist ein Werkzeug, das dir hilft, deine eigenen Ideen zu entwickeln und zu schärfen.“
Kontakt und weitere Informationen
Wer mehr von Eve erfahren oder ihren Guide erhalten möchte, kann sie per E-Mail kontaktieren. Die Kontaktdaten finden sich in den Show Notes dieser Episode.
In meinem neuesten Interview durfte ich mit Claudia Werian über eines der zentralen Themen für jedes gut laufende Online-Business sprechen: Business-Organisation. Claudia ist Mentorin für Business-Organisation und arbeitet mit Selbstständigen und Unternehmer:innen daran, Struktur und Leichtigkeit in deren Berufsalltag zu bringen. Was das Geheimnis erfolgreicher Organisation ist, wie du mit einfachen Schritten für mehr Produktivität sorgen kannst und welche Tools dabei helfen – all das verrät Claudia in unserem spannenden Gespräch.
Wenn du also das Gefühl hast, deine To-do-Liste wächst schneller als du sie abarbeiten kannst, oder dich fragst, wie du dein Business besser organisieren kannst, dann ist dieser Artikel genau richtig für dich.
Podcast-Episode #125: Interview mit Mentorin für Business-Organisation Claudia Werian
Was bedeutet Businessorganisation wirklich?
Meine erste Frage an Claudia drehte sich darum, wie sie den Begriff „Businessorganisation“ definiert. Ihre Antwort war klar strukturiert: „Businessorganisation ist die Art und Weise, wie dein Business so aufgebaut wird, dass es einfach und reibungslos läuft.“
Für Claudia gehören verschiedene Bereiche dazu:
Zielsetzung: Nur wer weiß, wo er hinwill, kann die richtigen Schritte in diese Richtung machen.
Aufgabenmanagement: Eine gut durchdachte Aufgabenpriorisierung sorgt dafür, dass nichts liegen bleibt und gleichzeitig keine Überforderung entsteht.
Zeitmanagement: Strukturierte Tages- und Wochenpläne bringen Ruhe in den Kopf und mehr Fokus in den Tag.
Abläufe: Checklisten und standardisierte Prozesse sparen Energie und verhindern Fehler.
Besonders spannend fand ich Claudias Hinweis darauf, dass auch persönliche Bedürfnisse in die Organisation eingebunden werden müssen: „Jeder Mensch arbeitet anders. Eine Mutter mit kleinen Kindern hat andere Prioritäten und Möglichkeiten als jemand ohne familiäre Verantwortung. Deshalb richte ich Strukturen individuell aus.“
Einer der Hauptgründe für Chaos im Business ist laut Claudia das Fehlen von Prozessen. Sie nennt das Beispiel von Blogartikeln: „Wenn ich jedes Mal neu überlegen muss, ob ich gut genug recherchiert habe, ob die Bilder SEO-optimiert sind oder ob ich die Meta-Beschreibung richtig eingetragen habe, kostet mich das unheimlich viel Energie. Mit einer Checkliste bin ich auf der sicheren Seite, spare Zeit und gehe entspannter bei jeder neuen Aufgabe vor.“
Die Suche nach dem perfekten Tool
Ein wiederkehrendes Thema in puncto Businessorganisation ist die Frage: Welches Tool soll ich nutzen? Claudia selbst arbeitet hauptsächlich mit Asana. „In Asana bilde ich mein gesamtes Business ab, von meiner Wochenplanung über meinen Contentplan bis hin zu Branding-Infos wie Farben oder Schriftarten,“ erklärt sie.
Doch sie hat auch einen wichtigen Tipp parat: „Es gibt nicht nur DAS eine perfekte Tool. Vielmehr muss es zu deinen Bedürfnissen, deinem Alltag und deinem Stil passen.“
Hier schlägt Claudia drei strategische Schritte zur Tool-Auswahl vor:
Kriterienliste erstellen: Was brauche ich von einem Tool? Möchte ich eine Kalenderübersicht? Ist eine mobile Version wichtig? Welche Funktionen sind unerlässlich?
Ausprobieren: Teste verschiedene Tools und ihre Oberflächen. Gefällt dir das Layout? Findest du intuitiv alle Funktionen?
Reflektieren: Nach einer Testphase solltest du aktiv bewerten, ob das Tool deinen Anforderungen entspricht. Wenn ja, bleib dabei. Wenn nicht, schaue dich weiter um.
Eine zusätzliche Anmerkung von Claudia hat mir besonders gefallen: „Das Tool ist nur so gut wie die Organisation in deinem Kopf. Nur weil du eine neue Software nutzt, wirst du nicht automatisch strukturierter. Du musst das Tool mit guten Gedanken und Prozessen füttern.“
Klein anfangen: Ordnung Schritt für Schritt
Claudia empfiehlt unbedingt, klein anzufangen, wenn man sich überfordert fühlt: „Viele meiner Kund:innen wollen gleich alles umkrempeln. Das funktioniert nicht. Stattdessen arbeiten wir uns Stück für Stück voran.“
Ein Beispiel, das Claudia gerne nennt: die Verwaltung von Notizen. Hier rät sie, sich auf einen Sammelort festzulegen – sei es Trello, Asana, Notion oder sogar eine analoge Methode – und sämtliche Gedanken und Ideen konsequent dort zu speichern.
Eine weitere kleine, aber wirkungsvolle Strategie: „Alles sollte seinen festen Platz haben – sei es das Ladekabel in einer Schublade oder wichtige digitale Dokumente in einem bestimmten Ordner.“
Claudias Weg zur Expertin für Businessorganisation
Claudias beruflicher Werdegang zeigt, dass Organisation für sie mehr ist als nur ein Job – es ist eine Leidenschaft. Ursprünglich arbeitete sie über 30 Jahre lang als Assistentin und später im Projektmanagement. Dort war sie für viele organisatorische Herausforderungen verantwortlich: von der Planung der Arbeitsabläufe ihrer Vorgesetzten bis hin zur Einführung neuer Prozesse.
„Organisation ist für mich eine ganz natürliche Fähigkeit und gleichzeitig etwas, das ich immer weiterentwickelt habe,“ sagt Claudia. Der Schritt in die Selbstständigkeit als Mentorin sei für sie also eine logische Weiterentwicklung gewesen.
Dabei setzt sie jedoch auf Individualität: Statt Kunden One-size-fits-all-Lösungen zu präsentieren, sucht sie in intensiven Gesprächen nach den Bedürfnissen, den Zielen und den Herausforderungen jedes Einzelnen.
Claudias Angebot: Der „By-your-Side“-Call
Für alle, die gerade das Gefühl haben, bei der Organisation ihres Business im Chaos zu stecken, bietet Claudia ein besonderes Angebot: den „By-your-Side“-Call.
Dabei handelt es sich um einen 90-minütigen, individuellen Beratungstermin, in dem Claudia mit dir gemeinsam deine aktuellen Herausforderungen angeht – ganz gleich, ob es um Zeitmanagement, Aufgabenplanung oder Prozessoptimierung geht. Was dieses Format so besonders macht, ist die anschließend integrierte WhatsApp-Betreuung.
„Es ist mir wichtig, dass die Teilnehmenden nicht beim Call stehen bleiben, sondern wirklich ins Tun kommen. Deshalb bin ich in den Tagen danach via WhatsApp für sie erreichbar, um sie während der Umsetzung zu begleiten und offene Fragen zu beantworten,“ erklärt Claudia.
Dieser Call ist perfekt für alle, die individuelle Unterstützung suchen und schnell Ergebnisse sehen möchten. Ein großer Vorteil: Der Fokus liegt auf praktischen Lösungen, die direkt im Alltag umgesetzt werden können.
Dranbleiben: Strukturen, die zu dir passen
Ein zentraler Punkt von Claudias Philosophie lautet: „Erfolg in der Organisation braucht kleine Schritte und Disziplin.“ Ihre Kund:innen unterstützt sie dabei mit klaren Prozessen und auf sie abgestimmten Methoden. Doch die Veränderung muss auch innerlich gewollt sein: „Wer nicht bereit ist, sich mit seinen Organisationsherausforderungen auseinanderzusetzen, wird keine langfristigen Verbesserungen erzielen.“
Für alle, die sich leicht entmutigen lassen, hat Claudia noch folgenden Ratschlag: „Manchmal braucht es nur einen kleinen Erfolg, der Mut macht, weiterzumachen. Also lieber mit etwas Kleinem starten und sich dann vorarbeiten.“
Mein persönlicher Austausch mit Claudia in „Alles im Griff“
Claudia war Teilnehmerin meines Programms „Alles im Griff“. Die Fortschritte, die sie während des Programms gemacht hat, sind beachtlich – darunter die Neugestaltung ihrer Website, der Start eines wöchentlichen Newsletters und das Veröffentlichen regelmäßiger Blogartikel.
Besonders stolz war sie darauf, ihre eigenen Marketingprioritäten klar zu definieren: „Für mich steht mein Newsletter an erster Stelle. Blogartikel kommen an zweiter Stelle, und Social Media hat die niedrigste Priorität.“
Claudia beschreibt das als befreiend: „Ich habe jetzt klare Prioritäten. Wenn es stressig wird, kann ich Aufgaben leichter streichen – und zwar ohne ein schlechtes Gewissen.“
Übrigens startet die nächste Runde „Alles im Griff“ am 03.02.2025 – dieses Mal mit 6-monatiger Begleitung. Wenn du dich also auch dabei unterstützen lassen möchtest, dein Marketing in den Griff zu bekommen, sei mit dabei!
Claudia hat mir im Interview noch einmal gezeigt, dass Businessorganisation kein Hexenwerk ist, sondern das Ergebnis von kleinen, bewussten Entscheidungen. Mit den richtigen Werkzeugen, klaren Prioritäten und einer guten Portion Geduld wird Organisation sogar zu einer Sache, die Spaß macht und entlastet.
Für alle, die tiefer in das Thema einsteigen möchten, empfehle ich Claudias Newsletter. Dort teilt sie ihre besten Tipps und macht Lust darauf, die eigene Organisation auf das nächste Level zu bringen.
This or That – Die schnelle Fragerunde
Natürlich durfte am Ende unseres Gesprächs meine Standard-Fragerunde nicht fehlen. Claudias spontane Antworten geben spannende Einblicke in ihre persönlichen Vorlieben:
Kaffee oder Tee? „Beides – aber Kaffee ist für mich ein Genussmittel. Zuhause trinke ich Lupinenkaffee, unterwegs ab und zu einen Latte Macchiato.“
Meer oder Berge? „Meer, definitiv. Wasser entspannt mich unglaublich.“
Blog oder Podcast? „Als Content-Erstellerin: Blog. Aber ich liebe es auch, Podcasts zu hören.“
Instagram oder LinkedIn? „Von der Oberfläche her mag ich Instagram lieber, aber ich weiß, dass meine Zielgruppe auch viel auf LinkedIn zu finden ist.“
Apple oder Windows? „Apple ist für mich die bessere Wahl.“
Nutella-Brot mit oder ohne Butter? „Weder noch – ich esse gar kein Nutella!“
Im Online-Business ist es oft eine Herausforderung, mit der ganzen Technik und den neuen Herausforderungen zurechtzukommen. Jenny Holz begegnet der Angst ihrer Kunden vor der Online-Business-Technik mit Ruhe und Gelassenheit. Als „Techi in Crime“ unterstützt sie Selbstständige dabei, die technischen Hürden im Online-Business zu meistern und dabei authentisch zu bleiben. In unserem ausführlichen Gespräch teilt sie ihre Erfahrungen und gibt wertvolle Einblicke in ihre Arbeit.
Vom Wirtschaftsinformatik-Studium zum Technik Coach für Online-Selbständige
Silke: Jenny, dein Werdegang ist sehr interessant. Wie kam es von der Wirtschaftsinformatik zum Online Business?
Jenny: „Mein Weg begann tatsächlich sehr klassisch mit einem Wirtschaftsinformatik-Studium, Schwerpunkt Logistik. Das bedeutete natürlich, dass ich alle grundlegenden Aspekte sowohl der Informatik als auch der Wirtschaft kennenlernte. Nach dem Studium arbeitete ich zunächst in der Industrie, aber irgendwann spürte ich, dass das nicht mehr meine Welt war.
Parallel hatte ich mich bereits intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, verschiedene Coachings durchlaufen und selbst eine Coach-Ausbildung begonnen. Der Ausstieg aus der Industrie war dann der erste große Schritt in Richtung Selbstständigkeit.
Allerdings war der Start nicht so einfach wie gedacht. Die Online-Business-Welt stellte mich vor völlig neue Herausforderungen. Aber je tiefer ich eintauchte, desto faszinierender wurde es. Es öffnete sich eine magische Welt voller Möglichkeiten, besonders an der Schnittstelle zwischen Technik und Marketing. Diese Kombination kannte ich aus meinem Studium nur oberflächlich, aber sie wurde zu meiner Leidenschaft.“
Die „Techi in Crime“ – Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Silke: Dein Claim „Techi in Crime“ ist sehr einprägsam. Was steckt dahinter?
Jenny: „Der Name entstand aus der Erkenntnis, dass technische Expertise allein nicht ausreicht. Durch meine Coach-Ausbildung kann ich einen ganzheitlicheren Ansatz bieten. Meine Kunden können zu mir kommen und auch mal sagen ‚Heute war alles richtig schlecht‘ – dann schauen wir gemeinsam, woran es liegt und entwickeln Lösungen.
Ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist, dass es bei mir keine dummen Fragen gibt. Jeder Mensch hat sein eigenes Lerntempo und seinen eigenen Weg. Wenn ich etwas mehrmals erklären muss, ist das völlig in Ordnung. Es geht darum, dass sich jeder verstanden und unterstützt fühlt.
Diese Kombination aus technischem Know-how und empathischer Begleitung macht den Unterschied. Viele meiner Kunden haben vorher schlechte Erfahrungen gemacht, weil sie sich von technischen Experten nicht verstanden fühlten. Bei mir finden sie einen sicheren Raum, wo sie alle Fragen stellen können.“
„Bei mir gibt es keine dummen Fragen zur Technik. Jeder hat seinen eigenen Weg und sein eigenes Tempo beim Lernen.“
Tipp vom Technik-Coach: Die wichtigsten Tools für Online Business Starter
Silke: Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Tools für den Start ins Online Business?
Jenny: „Diese Frage ist sehr wichtig, denn die richtige Toolauswahl kann über Erfolg oder Frustration entscheiden. An erster Stelle steht ein gutes Projektmanagement-Tool. Für Einsteiger empfehle ich Trello, weil es sehr intuitiv ist und man innerhalb von 15 Minuten die Grundfunktionen versteht.
Wer bereits mit einem Team oder virtuellen Assistenten arbeitet, für den ist Asana eine gute Wahl. Es bietet mehr Funktionen für die Zusammenarbeit. Der ‚König‘ unter den Projektmanagement-Tools ist für mich Notion. Ich nutze es mittlerweile für alles – von der Wissensdokumentation bis zur Teamkommunikation.
Was viele überrascht: An zweiter Stelle setze ich ein E-Mail-Marketing-Tool – noch vor der eigenen Website! Der Grund ist einfach: Mit einem guten E-Mail-Tool wie MailerLite kann man schnell eine funktionale Landing Page erstellen. Ich hatte kürzlich eine Kundin, mit der wir in nur 30 Minuten eine komplette One-Pager-Website aufgesetzt haben.
Von einer aufwendigen Website rate ich in den ersten 6-9 Monaten sogar ab. Es ist wichtiger, erste Erfahrungen zu sammeln und zu verstehen, mit wem und wie man arbeiten möchte. Die Website kann dann später entsprechend dieser Erkenntnisse entwickelt werden.“
„Es ist besser, drei Tools richtig gut zu beherrschen als zehn nur oberflächlich zu kennen.“
Innovative Freebie-Strategien mit Quiz-Marketing
Silke: Du bist ja eine echte Expertin für Quiz-Freebies. Was macht diese Form des Lead-Magnets so besonders?
Jenny: „Ein Quiz bietet deutlich mehr Vorteile als klassische PDF-Downloads. Bei einem PDF wissen wir oft nicht einmal, ob es überhaupt geöffnet wurde. Ein Quiz dagegen schafft sofortige Interaktion und Engagement.
Ich gestalte meine Quizze bewusst über Alltagssituationen, die das Problem meiner Zielgruppe widerspiegeln. Nehmen wir ein Beispiel aus meiner Coach-Zeit: Ich hatte einen Kurs zum Thema ‚Entspannt Nein sagen ohne schlechtes Gewissen‘ entwickelt. Allerdings war das Interesse zunächst gering. Warum? Weil die Menschen noch nicht erkannt hatten, dass sie ‚zu nett‘ waren. Also entwickelte ich ein Quiz mit dem Titel ‚Bin ich zu nett?‘, das genau diesen Erkenntnisprozess anstoßen sollte.
Das Besondere an Quizzen ist auch die Möglichkeit der Personalisierung. Am Ende erhält jeder Teilnehmer eine auf sein Ergebnis zugeschnittene Lösung. Das fühlt sich für den Nutzer viel wertvoller an als ein Standard-PDF. Zusätzlich gewinnen wir als Unternehmer wertvolle Einblicke in unsere Zielgruppe und können unsere weiteren Angebote gezielt ausrichten.“
Von Live-Workshops zum Selbstlernkurs – Eine Entwicklungsgeschichte
Silke: Du hast deinen Quiz-Workshop mehrfach live durchgeführt, bevor du ihn als Selbstlernkurs entwickelt hast. Warum dieser Weg?
Jenny: „Das war eine sehr bewusste Entscheidung. Ich habe den Workshop fünf oder sechs Mal live durchgeführt und dabei unglaublich viel gelernt. In jeder Runde gab es intensive Gespräche mit den Teilnehmern, ich konnte sehen, wo Fragen aufkamen und welche Aspekte besonders wichtig waren.
Ein einzelner Beta-Durchlauf, wie er oft empfohlen wird, reicht meiner Erfahrung nach nicht aus. Man muss sein Produkt wirklich am Kunden entwickeln und verfeinern. Nur so kann man sicher sein, dass es auch als Selbstlernkurs funktionieren wird.
Jetzt, wo ich den Kurs als Selbstlernvariante anbiete, fließen all diese Erfahrungen ein. Ich weiß genau, an welchen Stellen zusätzliche Erklärungen nötig sind und wo die häufigsten Fragen aufkommen. Das macht den Kurs viel wertvoller für die Teilnehmer.“
Praktische Tipps für Online-Business-Einsteiger
Silke: Was sind deine wichtigsten Tipps für Menschen, die ins Online-Business starten wollen?
Jenny: „Erstens: Nicht zu viel auf einmal wollen. Viele versuchen direkt am Anfang, alles perfekt zu machen – die Website, alle Social-Media-Kanäle, komplexe Marketing-Automation. Das führt oft zu Überforderung.
Zweitens: Mit den grundlegenden Tools beginnen und diese wirklich verstehen lernen. Es ist besser, drei Tools richtig gut zu beherrschen als zehn nur oberflächlich zu kennen.
Drittens: In die Interaktion mit der Zielgruppe gehen, bevor große Investitionen getätigt werden. Ob durch Quiz, E-Mail-Marketing oder Social Media – der direkte Austausch mit potenziellen Kunden ist Gold wert.
Viertens: Sich nicht von jedem neuen Tool-Trend mitreißen lassen. Das ‚Shiny Object Syndrome‘ ist im Online-Business weit verbreitet. Prüft kritisch, ob ein neues Tool wirklich einen Mehrwert für euer Business bringt.
Fünftens: Sich Unterstützung holen, wo sie nötig ist. Niemand muss alles alleine können. Es ist völlig in Ordnung, sich Hilfe zu suchen – sei es bei der Technik, beim Marketing oder bei der Strategie.“
„Wir brauchen alle irgendwie jemand im Business, der uns so ein bisschen zur Seite springt und uns unterstützt an Stellen, wo es halt einfach nicht weitergeht.“
This or That mit Jenny Holz
Zum Abschluss unseres intensiven Gesprächs spielten wir eine lockere Runde „This or That“:
Kaffee oder Tee? → „Definitiv Kaffee!“
Meer oder Berge? → „Meer, keine Frage.“
Blog oder Podcast? → „Nach kurzem Überlegen: Blog.“
Instagram oder LinkedIn? → „Instagram.“
Apple oder Windows? → „Apple all the way.“
Nutella-Brot mit oder ohne Butter? → „Mit Butter – wie sonst?“
Das Gespräch mit Jenny Holz zeigt eindrucksvoll, wie technische Expertise und menschliche Wärme sich ergänzen können. Ihre Entwicklung von der Wirtschaftsinformatikerin zur verständnisvollen Online-Business-Beraterin ist nicht nur inspirierend, sondern macht auch Mut, neue Wege zu gehen. Besonders ihre durchdachte Herangehensweise an Freebies und Online-Kurse gibt wertvolle Einblicke in die erfolgreiche Gestaltung von Online-Angeboten.
Jenny Holz beweist, dass es im Online-Business nicht nur um Technik und Tools geht, sondern vor allem um Menschen und ihre Bedürfnisse. Ihr Ansatz, technisches Know-how mit empathischer Begleitung zu verbinden, könnte wegweisend sein für die weitere Entwicklung der Online-Business-Branche.
Podcast-Episode #122: Techie in Crime – Technik meistern & mit Freebies durchstarten mit Jenny Holz
Ich bin Silke, Online-Marketing- und Content-Coach für selbstständige Frauen, die gestressten Marketing-Muffeln hilft, ihr Online-Marketing mit Leichtigkeit und Authentizität zu meistern, indem ich mit ihnen maßgeschneiderte Strategien entwickle, die nicht nur effektiv sind, sondern auch Spaß machen und perfekt zu ihrer Persönlichkeit passen."