Farben im Business – Wie du mit der richtigen Farbwahl deine Marke sichtbar machst

Farben im Business – Wie du mit der richtigen Farbwahl deine Marke sichtbar machst

Farben wirken – immer. Sie entscheiden mit, ob jemand deiner Marke vertraut, ob sie einladend, professionell oder sympathisch wahrgenommen wird. Und das passiert oft in Sekundenbruchteilen.

In der Business-Welt sind Farben also mehr als nur Dekoration. Sie sind ein kraftvolles Kommunikationsmittel, das Werte, Haltung und Positionierung sichtbar macht – lange bevor jemand deine Texte liest oder mit dir spricht.

Und vielleicht kennst du auch das Gefühl, vor der Entscheidung zu stehen, welche Farben du für dein Business verwenden sollst? Vielleicht tendierst du zu deinen Lieblingsfarben oder folgst spontanen Eingebungen.

In der neuesten Folge meines Podcasts „ALLES IM GRIFF im Online-Marketing“ habe ich die Designerin und Expertin für visuelle Kommunikation Silke Jacobi zu Gast. Silke liebt es, stimmige Konzepte zu entwickeln, die einen echten Wow-Effekt auslösen. Gemeinsam tauchen wir tief in die Bedeutung von Farben im Marketing ein – und warum du deine Lieblingsfarbe besser nicht für dein Branding verwenden solltest. Sie ist übrigens der Grund, warum meine Call-to-Action-Buttons heute orange sind und nicht mehr altrosa.

Podcast-Episode #162: Die Macht der Farben im Branding – Interview mit Designerin Silke Jacobi zu Branding und Farben im Business

Warum deine Lieblingsfarbe nicht ins Branding gehört

„Nimm bloß nicht deine Lieblingsfarbe. Bitte, bitte, bitte, bitte!“, betont Silke gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Der Grund dafür ist einleuchtend: Bei deinem Branding geht es nicht um dich, sondern um deine Kunden.

Silke erklärt es mit einem treffenden Sprichwort: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ Wir sollten nicht von unseren persönlichen Vorlieben ausgehen, sondern die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Zielgruppe verstehen.

Sie bringt ein anschauliches Beispiel: Eine Pflegerin, die mit Senioren arbeitet, braucht ein anderes Farbkonzept als jemand, der eine Kita betreibt. Beide könnten dieselbe Lieblingsfarbe haben – aber diese würde nicht gleichermaßen zu beiden Zielgruppen passen.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Bei meiner Gründung habe ich Farben gewählt, die mir gefielen, ohne über deren Wirkung nachzudenken. Das Ergebnis? Ich fühlte mich mit meinem Branding unwohl, und es weckte bei meiner Zielgruppe nicht die gewünschten Assoziationen.

Du wirst mit deiner Farbe gesehen – und sie hat immer eine Wirkung!

Die richtige Zeit für ein professionelles Branding

Wichtig ist auch Silkes klare Aussage: „Ich sage tatsächlich jedem Solopreneur, der startet: Du brauchst am Anfang kein Logo.“

Statt in Design zu investieren, empfiehlt sie Neugründern, ihr Angebot zu testen und ihre Zielgruppe besser kennenzulernen. „Gehe raus und teste deine Dienstleistung, sammle Erfahrungen mit deinen Kunden“, rät Silke. Denn gerade im ersten Jahr oder in den ersten anderthalb Jahren verändert sich oft noch viel bei der Dienstleistung und der Zielgruppe.

Ich musste schmunzeln, als ich überlegte, wann ich selbst zur Designerin gegangen bin – es war ziemlich genau nach anderthalb Jahren. Damals hatte ich mich auf Podcaster spezialisiert und wollte ein Branding, das diese Positionierung unterstützt. Und genau das bekam ich auch.

Wenn du nach einem Designer suchst, gibt Silke einen wertvollen Tipp: „Ein Designer ist dann gut, wenn er mehr zuhört als redet in eurem Erstgespräch.“ Eine gute Designerin sollte tief in dein Business eintauchen, Informationen sammeln und verstehen, worum es dir wirklich geht.

„Wenn du überzeugt bist davon, dass du den Unterschied machst, dann ist es deine Aufgabe rauszugehen und dich zu zeigen.“ (Silke Jacobi)

Wie Farben die Zielgruppenansprache beeinflussen

Jede Farbe transportiert Gefühle und löst etwas in uns aus – das ist Farbpsychologie. Silke erklärt, dass Banken oft Blau verwenden, weil diese Farbe für Vertrauen und Sicherheit steht.

Aber was passiert, wenn alle in deiner Branche dieselbe Farbe nutzen? „Dann bist du nur eine von vielen“, erklärt Silke. Ein brillantes Beispiel für Differenzierung durch Farbe ist die Telekom mit ihrem markanten Magenta. In einem Markt, wo niemand Pink verwendete, traute sich die Telekom, anders zu sein. Das Ergebnis: Jedes pinke T wird sofort mit der Telekom in Verbindung gebracht.

Silke klärt auch die Begriffe Brand und Branding: „Eine Brand, die Marke, ist das Bild, das dein Kunde von dir in seinem Kopf hat. Branding ist das, was dein Kunde da draußen von dir sieht und wahrnimmt.“

Die Farbwahl kann auch von natürlichen Assoziationen beeinflusst werden. Silke würde beispielsweise einer Bäckerei mit ökologischen Lebensmitteln nie empfehlen, Gelb zu verwenden – denn in der Natur ist Gelb eine Warnfarbe für Gift, wie bei Wespen oder auf Warnschildern für Chemikalien. Auch Blau verbinden wir nicht mit gesunden Lebensmitteln.

Die Wirkung einzelner Farben im Überblick

Farben sprechen eine eigene Sprache – und zwar überall dort, wo Menschen visuell kommunizieren. Silke Jacobi macht deutlich: Jede Farbe trägt eine bestimmte Bedeutung in sich. Wer Farben gezielt einsetzt, kann damit gezielt Assoziationen und Emotionen auslösen.

Dies sind typische Wirkungen von Farben:

  • Blau: strahlt Ruhe, Klarheit und Seriosität aus. Häufig genutzt in Bereichen, die Vertrauen aufbauen wollen – zum Beispiel in der Finanz- oder Coachingbranche.
  • Grün: steht für Natürlichkeit, Wachstum und Nachhaltigkeit. Ideal für alle, die mit Lebendigkeit oder Veränderung arbeiten.
  • Rot: wirkt aktivierend, energisch und präsent. Rot fällt auf – aber kann auch schnell als aggressiv empfunden werden.
  • Gelb: wird mit Frische, Optimismus und Kreativität verbunden. In Kombination mit Grau kann es sehr edel wirken.
  • Pink: hat eine große Bandbreite – von verspielt bis selbstbewusst. Je nach Nuance kann es Stärke, Sichtbarkeit oder auch Leichtigkeit transportieren.
  • Schwarz: vermittelt Eleganz, Tiefe und Kontrast. In Kombination mit Weiß wirkt es besonders markant.
  • Braun- und Beigetöne: erzeugen Wärme, Bodenständigkeit und Authentizität. Gerade in Coaching- oder Handmade-Businesses beliebt.

Silke betont: Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Farben – aber es gibt Farben, die zu deiner Haltung und Positionierung passen oder eben nicht. Wichtig ist, bewusst zu wählen und sich über die Wirkung im Klaren zu sein.

Der Einfluss von Branding auf Preisakzeptanz

Ein überzeugendes Branding beeinflusst nicht nur, wie andere dich wahrnehmen, sondern auch, wie du dich selbst siehst. Silke spricht vom „Halo-Effekt“: Wir schließen vom äußeren Erscheinungsbild auf die Expertise.

Sie erzählt von einer Kundin, die nach ihrem Branding-Prozess sagte: „Das bin ich? Das sieht ja echt professionell aus.“ Silkes Antwort: „Du bist professionell.“ Dieses Beispiel zeigt, wie ein professionelles Branding das eigene Selbstbild stärken kann.

Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel: Silke arbeitete mit einer bekannten Astrologin zusammen und gestaltete deren Ausbildungsmaterialien neu. Mit diesem Rebranding erhöhte die Kundin den Preis ihrer Ausbildung um ein Drittel – und hatte selbst das Gefühl, dass es diesen Mehrwert jetzt auch wirklich wert sei.

Das Erstaunliche daran: Die Inhalte selbst hatten sich nicht verändert, aber die Wertigkeit wurde nun auch nach außen transportiert. Gleichzeitig stärkte das neue Branding das Selbstbewusstsein der Anbieterin.

Sichtbarkeit als Selbstständige

Was ist mit Unternehmerinnen, die zögern, sich selbst in den Vordergrund zu stellen? Silke kann das gut nachvollziehen: „Ich war selbst 20 Jahre lang unsichtbar, habe mich immer hinter meinem Rechner versteckt.“

Sie appelliert: „Mit der Entscheidung, Unternehmerin zu werden, haben wir schon einen Schritt getan. In dem Moment, wo wir uns für eine Selbstständigkeit entschieden haben, haben wir auch gesagt: Ich bin es selbst und ich nehme das jetzt wirklich in die Hand.“

Silke vergleicht es mit einer wertvollen Medizin: „Wenn du ein Mittel gegen Krebs hättest, wo nach kurzer Einnahme der Patient geheilt wäre – würdest du damit hinterm Berg halten? Das würde keiner machen. Genauso ist es mit deiner Dienstleistung. Wenn du überzeugt bist, dass du den Unterschied machst, dann ist es deine Aufgabe, rauszugehen und dich zu zeigen.“

Ein wichtiger Bestandteil des Brandings sind für Silke professionelle Fotos. Sie empfiehlt, ein Bildkonzept zu erstellen, das genau festlegt, wie die Fotos wirken sollen – nah oder distanziert, farbig oder entsättigt. Mit diesem Konzept kann man dann zum Fotografen gehen, was beiden Seiten Sicherheit gibt.

Branding weiterentwickeln, nicht neu erfinden

Ein gutes Branding kann und sollte sich weiterentwickeln. Silke ist ein Fan von Weiterentwicklung, aber kein Befürworter kompletter Neustarts: „Neue Besen kehren gut – und dann wird mal komplett ein Relaunch gemacht, wo die Wiedererkennung überhaupt nicht da ist.“

Sie empfiehlt, wie Nivea vorzugehen: Das Branding wurde über die Jahre angepasst, aber der Wiedererkennungswert blieb erhalten. „Das Bild im Kopf der Kunden wird nicht irritiert.“

Als ich meine Ausrichtung von Pin Your Podcast änderte, behielt ich das Blau bei und entwickelte den Rest weiter. Und lustigerweise kam durch Silke das Orange als Call-to-Action-Farbe dazu, weil sie meinte, wir bräuchten eine „coolere“ Farbe als das bisherige Altrosa. Eine Entscheidung, die ich bis heute liebe!

Die drei wichtigsten Tipps für Starter

Zum Abschluss teilt Silke drei wertvolle Tipps für alle, die gerade starten:

  1. Minimalprinzip oder Experimentieren: Wenn du Spaß am Design hast, tobe dich aus. Falls nicht, halte es einfach: „Nimm deinen Namen und geh raus, kein Logo. Mach und hilf den Menschen mit deiner Dienstleistung.“
  2. Fokus auf die wichtigsten Treiber: „Frage dich, welche drei Dinge bringen mein Business jetzt tatsächlich weiter?“ Das schützt vor Prokrastination und Ablenkung. Silke hat Frauen erlebt, die tagelang nur mit Farben beschäftigt waren und nicht vorankamen.
  3. Erstelle ein Mood Board: Sammle spielerisch Ideen, Farbkarten, Fotografien oder Naturfarben. „Du siehst Veränderungen, aber auch eine bestimmte Entwicklung, wo es hingeht.“

Fazit

Mein Gespräch mit Silke hat mir erneut bestätigt, wie wichtig ein durchdachtes Branding ist – nicht als oberflächliche Verschönerung, sondern als tiefgreifende Auseinandersetzung mit der eigenen Marke und Zielgruppe.

Die Wahl der richtigen Farben ist dabei nur ein Teil des Ganzen, aber ein sehr mächtiger. Farben sprechen direkt zu unseren Emotionen und können Vertrauen schaffen oder auch Skepsis auslösen.

Wichtig ist vor allem: Verliere dich nicht in endlosen Design-Entscheidungen, wenn du am Anfang stehst. Konzentriere dich auf deine Kunden und dein Angebot. Das professionelle Branding wird zum richtigen Zeitpunkt kommen – und dann kannst du es voll auskosten und dich von ihm tragen lassen.

Möchtest du mehr von Silke erfahren? In der vollständigen Podcast-Episode teilt sie noch viele weitere wertvolle Tipps zur Bedeutung von Farben im Marketing. Und falls du Fragen hast, kannst du Silke auch direkt kontaktieren – selbst wenn du noch nicht bereit für ein komplettes Branding bist, beantwortet sie gerne deine Fragen.

Hier kannst du Silke kontaktieren:

Silke Jacobi Website

Erstgespräch mit Silke Jacobi


Emotionale Intelligenz im Marketing: So erreichst du deine Kunden wirklich

Emotionale Intelligenz im Marketing: So erreichst du deine Kunden wirklich

„Emotionale Intelligenz ist keine Marketing-Taktik. Sie ist Haltung.“

Du hast Content erstellt, der inhaltlich auf den Punkt ist – doch statt Resonanz bleibt es still. Kein Feedback, keine Interaktion, kein Verkauf. Fachlich stimmt alles, trotzdem entsteht keine Verbindung.

In vielen Marketing-Strategien liegt der Fokus auf Zahlen, Daten, Funktionen. Was dabei oft fehlt? Das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden. Genau hier kommt emotionale Intelligenz ins Spiel.

Wenn du beginnst, nicht nur über dein Angebot zu sprechen, sondern die Emotionen deiner Zielgruppe wirklich wahrzunehmen und anzusprechen, verändert sich vieles. Plötzlich entsteht Nähe. Vertrauen. Wirkung.

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • was emotionale Intelligenz im Marketing bedeutet,
  • wie du damit echtes Interesse und Vertrauen aufbaust
  • und wie du Schritt für Schritt empathischer, klarer und erfolgreicher kommunizierst.

Was bedeutet emotionale Intelligenz – und warum ist sie im Marketing so entscheidend?

Emotionale Intelligenz bedeutet, dass du nicht nur deine eigenen Gefühle verstehst, sondern auch die Emotionen anderer Menschen erkennst und angemessen darauf reagierst. Es geht um Selbstwahrnehmung, Empathie, Selbstregulierung und soziale Fähigkeiten. Und ja – genau das spielt auch im Marketing eine zentrale Rolle.

Denn Kaufentscheidungen werden selten rational getroffen – selbst wenn wir es gern glauben möchten. Studien zeigen: Bis zu 95 % unserer Entscheidungen passieren unbewusst, emotional. Erst im Nachhinein suchen wir nach logischen Argumenten, um unsere Wahl zu rechtfertigen.

Das bedeutet für dein Marketing:

  • Es reicht nicht, die Vorteile deines Angebots sachlich aufzuzählen.
  • Du musst spürbar machen, was sich für deine Kundin verändert, wenn sie mit dir arbeitet.
  • Du musst zeigen, dass du verstehst, was sie wirklich bewegt.

Emotionale Intelligenz hilft dir, genau diese Verbindung aufzubauen. Und das wirkt sich direkt auf deinen Erfolg aus:

  • Du erreichst mehr Menschen auf einer tieferen Ebene.
  • Du wirst als empathische, echte Expertin wahrgenommen.
  • Du stärkst die Kundenbindung, bekommst mehr Weiterempfehlungen und verkaufst leichter.

Denn wer sich verstanden fühlt, bleibt. Und empfiehlt dich weiter.

Praxisbeispiel: Wie emotionale Intelligenz Buchungen verdoppelt

Maria ist Hochzeitsfotografin. Technisch ist sie top, ihre Bilder sind gestochen scharf, perfekt bearbeitet – und trotzdem blieben die Buchungen hinter ihren Erwartungen zurück.

Der Wendepunkt kam, als sie erkannte: Es geht ihren Kunden nicht nur um schöne Fotos. Es geht um Emotionen. Um das Herzklopfen vor dem Ja-Wort. Um den Tränenmoment bei der Rede des Vaters. Um das ungestellte Lächeln beim ersten Tanz.

Maria hat ihre Kommunikation daraufhin komplett verändert:

  • Auf ihrer Website spricht sie nicht mehr über Objektive und Bearbeitungszeiten, sondern über die Magie des Moments.
  • In Vorgesprächen fragt sie gezielt, welche Stimmung ihre Kund*innen auf den Bildern sehen wollen – nicht nur, wie viele Gruppenfotos sie brauchen.
  • Auf Social Media teilt sie echte Geschichten ihrer Paare – samt Aufregung, Freude und Lieblingsmomenten.

Die Wirkung? Ihre Buchungsrate hat sich innerhalb weniger Wochen verdoppelt. Aber nicht nur das: Ihre Kund*innen empfehlen sie heute aktiv weiter – weil sie sich nicht nur fotografiert, sondern wahrgenommen und verstanden fühlen.

Dieses Beispiel zeigt: Emotionale Intelligenz im Marketing ist kein nettes Extra. Sie ist oft der entscheidende Hebel, um aus Interesse echte Kaufentscheidungen zu machen.

Emotionale Intelligenz entwickeln – 5 konkrete Schritte

Du musst keine geborene Empathin sein, um emotionale Intelligenz in deinem Marketing zu nutzen. Diese Fähigkeit lässt sich lernen – Schritt für Schritt. Hier sind fünf Ansätze, mit denen du sofort starten kannst:

1. Deine Zielgruppe wirklich verstehen – zwischen den Zeilen lesen

Viele definieren ihre Zielgruppe nach Alter, Beruf oder Familienstand. Doch das reicht nicht. Wenn du wirklich berühren willst, musst du tiefer blicken.

Frage dich:

  • Was frustriert sie aktuell am meisten?
  • Welche Gedanken halten sie nachts wach?
  • Wonach sehnen sie sich – emotional?

Sprich mit deinen Wunschkund*innen. Führe Interviews, starte Umfragen, höre in Facebook-Gruppen zu. Und achte besonders auf das, was zwischen den Zeilen mitschwingt – denn genau dort liegen oft die wahren Beweggründe.

2. Empathie üben – und ehrlich meinen

Versetze dich in deine potenzielle Kundin hinein: Wo steht sie gerade? Was erlebt sie, wenn sie über ihr Marketing nachdenkt? Was wünscht sie sich insgeheim?

Empathie bedeutet, nicht über sie zu sprechen, sondern aus ihrer Perspektive zu kommunizieren. Nicht: „Du brauchst diesen Kurs, um XY zu erreichen.“ Sondern: „Ich sehe, dass du gerade feststeckst – und ich weiß, wie sich das anfühlt.“

Empathie im Marketing schafft Verbindung – ohne Druck.

„Ich sehe dich. Ich verstehe, wo du stehst. Und ich habe eine Lösung.“

3. Deine eigenen Emotionen wahrnehmen – und nutzen

Emotionale Intelligenz beginnt bei dir selbst. Wenn du frustriert bist, weil dein Marketing nicht funktioniert, schau genau hin: Woran liegt es wirklich?

Vielleicht passt die Strategie nicht zu dir. Vielleicht sprichst du mit einem Ton, der sich nicht echt anfühlt. Oder du bist müde vom ständigen Content-Hamsterrad.

Diese Selbsterkenntnis ist Gold wert. Denn erst, wenn du dich selbst ehrlich reflektierst, kannst du authentisch kommunizieren – und wirklich berühren.

Und wenn du hierbei Unterstützung brauchst, dann ist vielleicht das 1:1 Marketing Mentoring das Richtige für dich.

4. Die Sprache der Emotionen nutzen

Worte wirken – vor allem, wenn sie Bilder im Kopf erzeugen. Statt:
„Du wirst mit diesem Kurs effizienter“,
lieber:
„Stell dir vor, wie es sich anfühlt, endlich Zeit für das zu haben, was dir wirklich wichtig ist.“

Streiche Floskeln und Fachbegriffe. Sprich klar, bildhaft und menschlich. So entsteht Nähe – und Vertrauen.

5. Storytelling einsetzen – gezielt und echt

Geschichten verbinden. Vor allem, wenn sich deine Zielgruppe darin wiederfindet. Du brauchst keine Märchen zu erfinden – erzähle echte Geschichten:

  • Von dir und deinem Weg
  • Von deinen Kund*innen (mit Erlaubnis)
  • Von typischen Situationen, die deine Zielgruppe erlebt

Gute Geschichten brauchen:

  • eine Hauptfigur (mit der sich deine Leser*innen identifizieren können)
  • eine Herausforderung (die das Problem widerspiegelt)
  • eine Lösung (die du anbietest)

So machst du klar: Ich sehe dich. Ich kenne dein Problem. Und ich kann dir helfen.

So bringst du emotionale Intelligenz in deinen Content

Emotionale Intelligenz zeigt sich nicht nur in Gesprächen, sondern auch in deinem geschriebenen und visuellen Content. Wenn du es schaffst, Gefühle bewusst anzusprechen, stärkst du die Verbindung zu deinen Leser*innen – und machst dein Marketing wirkungsvoller.

Hier sind vier konkrete Wege, wie du das umsetzen kannst:

1. Emotionen gezielt im Text ansprechen

Bevor du einen Text schreibst – egal ob Social-Media-Post, E-Mail oder Blogartikel – überlege dir: Welche Emotion möchte ich auslösen?

Typische emotionale Einstiegspunkte sind:

  • Überforderung („Du hast alles versucht, aber es fühlt sich an, als würdest du auf der Stelle treten?“)
  • Sehnsucht („Du wünschst dir mehr Struktur und Leichtigkeit in deinem Marketing?“)
  • Erleichterung („Endlich ein Plan, der funktioniert – ohne dich zu überfordern.“)

Wähle eine Hauptemotion pro Text und bleibe klar in der Ansprache. So entsteht ein roter Faden – und echte Wirkung.

2. Mit visuellen Elementen Gefühle verstärken

Worte wirken – Bilder aber oft noch schneller. Achte darauf, dass deine visuelle Gestaltung zur Botschaft passt.

Beispiele:

  • Wenn du Ruhe vermitteln möchtest, nutze sanfte Farben, klare Strukturen, harmonische Bilder.
  • Willst du Begeisterung wecken, dürfen Farben kraftvoll und lebendig sein.

Vermeide Widersprüche. Ein hektisch gestalteter Instagram-Post über Achtsamkeit erzeugt Verwirrung – und senkt die Glaubwürdigkeit.

3. Persönlich kommunizieren – auch wenn’s länger dauert

Automatisierung ist bequem. Aber nichts ersetzt den Effekt einer persönlichen Nachricht. Eine Antwort per DM, ein Kommentar mit echtem Bezug oder eine individuelle E-Mail zeigen: Ich sehe dich. Du bist nicht nur eine Nummer in meinem Funnel.

Gerade in einem Markt, in dem vieles standardisiert ist, machst du mit ehrlicher, persönlicher Kommunikation den Unterschied.

Frau liegt auf dem Boden, schreibend, denkt über persönliche Kommunikation mit ihren potentiellen Kundinnen nach

4. Feedback aktiv suchen – und wertschätzend reagieren

Auch das ist emotionale Intelligenz: Kritik nicht als Angriff, sondern als Geschenk zu sehen.

Frage deine Kund*innen regelmäßig, was ihnen gefallen hat – und was nicht. Und wenn mal etwas kritisch zurückkommt: Hinhören statt verteidigen.

„Danke für deine Rückmeldung – das nehme ich mit.“ kann eine Beziehung stärken. Vorausgesetzt, es ist ehrlich gemeint.

Häufige Fehler im Umgang mit Emotionen im Marketing

Emotionale Intelligenz im Marketing ist kraftvoll – aber nur, wenn sie authentisch angewendet wird. Sonst entsteht schnell der gegenteilige Effekt: Misstrauen statt Verbindung. Damit dir das nicht passiert, zeige ich dir hier die drei häufigsten Stolperfallen – und wie du sie vermeidest.

1. Emotionen nur oberflächlich einsetzen

Ein paar gefühlige Phrasen reichen nicht aus, um Vertrauen zu schaffen. Menschen spüren, ob du es ernst meinst – oder ob du nur versuchst, durch emotionales Framing mehr zu verkaufen.

Typisches Beispiel: Eine Landingpage, die mit dem Wort „Herz“ um sich wirft, aber keinerlei echtes Verständnis für die Probleme der Zielgruppe zeigt.

Was stattdessen hilft:
Sprich nicht nur über Emotionen – sondern zeige, dass du wirklich verstehst, wie sich deine Zielgruppe fühlt. Das braucht echtes Zuhören, echtes Mitfühlen – und den Mut, auch unangenehme Themen anzusprechen.

„Authentizität lässt sich nicht faken. Sie wird gespürt – oder eben nicht.“

2. Zu viele Emotionen auf einmal

Wenn du versuchst, alle Gefühle gleichzeitig anzusprechen – von Angst über Hoffnung bis zu Freude und Dankbarkeit – wirkt dein Content schnell überladen und diffus.

Was stattdessen hilft:
Fokussiere dich auf eine zentrale Emotion pro Inhalt. Frag dich: Was soll bei meiner Leserin ankommen? Was soll sie fühlen – und warum?

So entsteht Klarheit. Und die braucht es, damit eine echte Verbindung entstehen kann.

3. Die falschen Emotionen ansprechen

Nicht jede Emotion passt zu jedem Angebot. Eine Anzeige für Steuerberatung mit einem Witz über Chaos im Büro mag kreativ wirken – aber sie verfehlt womöglich die Zielgruppe, die sich gerade nach Klarheit und Sicherheit sehnt.

Was stattdessen hilft:
Überlege dir bewusst, welche Emotionen zu deinem Angebot und deiner Zielgruppe passen. Bei einem Mentoring für überforderte Selbständige könnte das zum Beispiel sein:

  • Wunsch nach Leichtigkeit
  • Frust über fehlende Struktur
  • Sehnsucht nach Kontrolle und Klarheit

Bleib bei den Gefühlen, die dein Angebot wirklich anspricht – und nicht bei denen, die gerade in der Werbewelt „gut funktionieren“.

Fazit: Emotionales Marketing ist kein Trick – sondern echte Verbindung

Emotionale Intelligenz im Marketing bedeutet nicht, geschickter zu verkaufen. Es bedeutet, echter zu kommunizieren. Zu verstehen, was deine Kund*innen bewegt. Und so zu sprechen, dass sie sich gesehen, gehört und gemeint fühlen.

Es geht nicht um Manipulation. Sondern um Empathie. Um den Wunsch, wirklich zu helfen. Um die Bereitschaft, hinter Zahlen, Funnels und Algorithmen wieder den Menschen zu sehen.

Wenn du beginnst, Emotionen nicht nur als Werkzeug, sondern als Verbindungspunkt zu begreifen, ändert sich vieles:

  • Deine Texte treffen.
  • Deine Angebote berühren.
  • Deine Kommunikation wirkt – auf echte Weise.

Du musst dafür nicht lauter oder aufdringlicher werden. Sondern bewusster. Und klarer.

Denn Menschen kaufen nicht wegen Features. Sie entscheiden sich für ein Gefühl.

Silke Schönweger

FAQ: Emotionale Intelligenz im Marketing

Was ist der Unterschied zwischen emotionalem Marketing und Manipulation?

Emotionale Intelligenz im Marketing basiert auf Empathie und Echtheit, nicht auf psychologischen Tricks. Es geht darum, deine Zielgruppe wirklich zu verstehen – nicht darum, sie zu überreden. Manipulation täuscht, emotionale Intelligenz verbindet.

Muss ich dafür sehr persönlich werden?

Nein. Du musst nicht dein ganzes Leben teilen, um emotional zu kommunizieren. Es reicht, wenn du echte Themen ansprichst, die deine Kund*innen beschäftigen – und klar machst: Ich sehe dich. Ich verstehe, wo du stehst.

Welche Emotionen passen zu meinem Business?

Das hängt von deinem Angebot und deiner Zielgruppe ab. Typische Emotionen im Bereich Online-Business sind z. B.:

  • Frustration über Technik oder fehlende Struktur
  • Sehnsucht nach Leichtigkeit, Klarheit, Kontrolle
  • Freude über mehr Zeit, Selbstwirksamkeit, Erfolge

Überlege dir, welches Gefühl du mit deinem Angebot auslösen möchtest – und sprich genau das an.

Kann ich emotionale Intelligenz lernen?

Ja – auf jeden Fall. Du brauchst kein psychologisches Studium. Was du brauchst, ist die Bereitschaft zuzuhören, hinzuschauen und deine eigene Sprache zu reflektieren. Mit Übung wirst du klarer, empathischer – und erfolgreicher kommunizieren.

Podcast-Episode #159: Emotionale Intelligenz im Online-Marketing – Der Weg zu authentischen Kundenbeziehungen

Regelmäßig Newsletter schreiben: 7 praxiserprobte Tipps, damit es endlich klappt

Regelmäßig Newsletter schreiben: 7 praxiserprobte Tipps, damit es endlich klappt

Du sitzt vor dem Computer, starrst auf den leeren Newsletter-Editor und fragst dich: „Worüber soll ich denn schon wieder schreiben?“ Kennst du dieses Gefühl? Regelmäßig Newsletter schreiben, scheint für viele Selbstständige eine echte Herausforderung zu sein. Dabei ist der Newsletter eines der wirkungsvollsten Tools, um mit deiner Zielgruppe in Kontakt zu bleiben und kontinuierlich Mehrwert zu bieten.

Das Problem liegt oft nicht daran, dass dir die Themen fehlen. Es liegt daran, dass du keine Struktur und keinen Plan hast. In diesem Artikel teile ich 7 praxiserprobte Tipps mit dir, die dir dabei helfen, regelmäßig Newsletter zu schreiben – ohne dass es dir schwer fällt und ohne dass du jede Woche aufs Neue überlegen musst, was du schreibst.

Du erfährst, wie du mit einem klaren System kontinuierlich relevante und ansprechende Inhalte produzierst, die deine Leser wirklich interessieren. Das Beste daran: Newsletter schreiben wird zu einem Handwerk, das dir immer leichter von der Hand geht.

Ich selbst schreibe seit 5 Jahren jede Woche Newsletter, mit nur ganz wenigen Ausnahmen. Deshalb gebe ich dir in diesem Blogartikel meine besten Tipps mit, wie auch du es schaffen kannst, regelmäßig Newsletter zu schreiben.

Definiere klare Ziele für deinen Newsletter

Bevor du auch nur eine Zeile schreibst, solltest du dir unbedingt klarwerden, welche Ziele du mit deinem Newsletter verfolgst. Du kannst aus ganz unterschiedlichen Gründen einen Newsletter schreiben: Möchtest du über dein Thema informieren? Etwas Unterhaltsames schreiben? Oder möchtest du Produkte verkaufen – was für Selbstständige völlig normal ist, sonst wäre das Ganze ja ein Hobby.

Eine klare Zielsetzung bedeutet, dass du den Fokus behalten kannst, auch während du den Newsletter schreibst. Notiere dir gerne in deinem Redaktionsplan, welches Ziel du mit diesem wöchentlichen oder 14-tägigen Newsletter erreichen möchtest.

Der Hintergrund ist einfach: Wenn du einfach drauflos schreibst, kann es sein, dass du dich verhaspelst – je nachdem, wie viel oder wie wenig Übung du hast. Wenn du dir aber vor dem Schreiben überlegst, welches Ziel du erreichen möchtest, dann hast du so etwas wie einen Leitstern, einen Fokus, und das wird dir das Ganze sehr deutlich erleichtern.

Erstelle einen Redaktionsplan für mehr Struktur

Ich sage es ganz klar: Es ist nicht möglich, kontinuierlich, regelmäßig mehrwertigen Content zu liefern, wenn du keinen Redaktionsplan hast. Einfach weil dir die Übersicht fehlt. Ohne Redaktionsplan kommst du sehr schnell in die Reaktion und kannst nicht gut agieren, weil du einfach nicht weißt, welche Aufgaben auf deinem Plan stehen.

Wenn du keinen Redaktionsplan hast, fängt es schon damit an, dass du erst überlegen musst, worüber du denn schreiben möchtest. Dann gehst du in die Themenfindung, verdattelst dich während dieser Themenfindung, kommst von Hölzchen auf Stöckchen und machst dann alles – aber nicht Content produzieren.

Die Lösung ist einfach: Setze dich einmal hin und erstelle einen Redaktionsplan. Zum Beispiel alle drei Monate für das nächste Quartal. Dann gehst du raus und weißt, was du in den nächsten drei Monaten perspektivisch für Content veröffentlichst und in welchen Formaten.

Natürlich ist dieser Plan nicht in Stein gemeißelt – er ist abänderbar. Aber keinen Plan zu haben ist einfach suboptimal. Die Struktur, die dir ein Redaktionsplan gibt, ist der Schlüssel zur Regelmäßigkeit.

Grafik mit Text "Es ist nicht möglich, kontinuierlich mehrwertigen Content zu liefern, wenn du keinen Redaktionsplan hast. Struktur und Strategie sind die Schlüssel zum Erfolg."

Nimm auch deinen Newsletter mit in den Redaktionsplan auf. Wenn du zum Beispiel jede Woche eine Podcast-Episode veröffentlichst, ist fast gesetzt, dass du in deinem Newsletter etwas zu dieser Episode schreibst. Du möchtest schließlich auch den Menschen, die deinen Podcast noch nicht abonniert haben, sagen: „Achtung, hier ist eine neue Podcast-Episode rausgekommen. Kostenloser Mehrwert für dich.“

Du möchtest wissen, wie du dir einen Redaktionsplan erstellen kannst? Lies gerne in diesem Blogartikel mehr dazu: Redaktionsplan erstellen in 3 einfachen Schritten – so geht’s

Kenne deine Zielgruppe genau

Ja, ich weiß – das Thema „Zielgruppe“ ist ausgelutscht. Trotzdem ist es mega wichtig, dass du weißt, wer deine Zielgruppe ist. Noch besser ist es, wenn du dir einen Kunden-Avatar erstellst.

Warum ist das so? Je mehr du über deine Zielgruppe weißt oder über deinen Wunschkunden, desto besser und gezielter kannst du natürlich Inhalte gestalten. Und was ich noch viel wichtiger finde: Wenn du deinen Newsletter schreibst und versuchst, thematisch, inhaltlich und von der Tonalität her eine Vielzahl von Menschen anzusprechen, dann wirst du dich so schwertun.

Wenn du aber einen Newsletter schreibst für eine Person – nämlich für deinen Wunschkunden – und du möchtest genau diesem Wunschkunden erzählen, welche neuen Content-Inhalte es von dir gibt, was bei dir passiert ist, was sich in deinem Business tut, dann ist es so viel leichter, das einer Person zu erzählen, als zu versuchen, es einer Menge von Personen zu erzählen.

Wenn du deine Zielgruppe, deinen Kunden-Avatar genau kennst und ihre Bedürfnisse kennst, ihre Fragen, ihre Interessen, dann kannst du darauf im Newsletter direkt eingehen. Du kannst quasi so etwas sagen wie: „Wenn du mal XY möchtest…“ – weil du weißt, dass das eines der Interessen oder eines der Bedürfnisse deines Kunden-Avatars ist.

Das ist so wichtig, damit dein Gegenüber sich unbewusst denkt: „Ach, die kennt mich, die weiß genau, was ich brauche. Mega, hier lese ich weiter und von der kaufe ich etwas – im besten Fall.“

Mehr Infos dazu: Deinen einzigartigen Wunschkunden definieren – so geht’s richtig

Nutze Storytelling authentisch (aber nicht krampfhaft)

Geschichten haben eine ganz einzigartige Kraft, Menschen zu fesseln. Wenn du eine Geschichte erzählst mit einem coolen Mehrwert – denk nur mal an Märchen –, dann kannst du dieses Storytelling im Newsletter auch integrieren, um eine persönliche Verbindung zur Community aufzubauen.

Wichtig ist nur, dass du das nicht auf Biegen und Brechen machst. Ich persönlich finde nichts schlimmer, als wenn ich bei den ersten drei Sätzen merke: „Oh mein Gott, da hat sich jemand eine Story an den Haaren herbeigezogen“, um auf sein Produkt oder sein Ziel des Newsletters hinzuarbeiten. Und es liest sich schon so abgehoben, dass ich weiß, dass es niemals so passiert ist, wie diese Person das gerade beschreibt. Das ist der worst case.

Wenn du das Gefühl hast, Storytelling kannst du nicht, dann schreibe etwas aus deinem Leben. Nichts anderes mache ich in meinem Newsletter. Ich baue diese Verbindung zu meiner Newsletter-Community auf, indem ich erzähle, was ich so getan habe in letzter Zeit, was mich beschäftigt hat. Da geht auch Privates: Wenn ich mal wieder nach Deutschland gefahren bin oder wenn ich hier wandern war, wenn ich etwas Schönes gesehen habe, etwas Interessantes erlebt habe, wenn in meinem Business vielleicht irgendetwas Besonderes passiert ist.

Da fällt dir sicherlich etwas ein, wovon du erzählen kannst, wo sich die Menschen wiedererkennen, wo die Menschen vielleicht auch einfach unterhalten sind. Dann nutze das zum Einstieg in den Newsletter und lass konstruiertes Storytelling einfach weg. Entweder es fällt dir etwas ein und du kannst ein schönes Storytelling als Einleitung machen – und wenn nicht, dann lass es einfach weg.

Mehr Ideen, worüber du in deinem Newsletter schreiben könntest, findest du hier: Newsletter schreiben leicht gemacht: 9 Themen, die deine Zielgruppe lieben wird

Setze auf Vielfalt mit System

Vielfalt im Newsletter ist wichtig, aber ich möchte damit keinen Druck erzeugen. Vielfalt könnte man ja auch so verstehen, dass es immer mega abwechslungsreich sein muss und etwas ganz Neues. Das ist toll, wenn es so ist, aber du kannst auch schon das Newsletter-Tool benutzen, das dich dabei unterstützt.

Bei ActiveCampaign zum Beispiel oder auch bei Brevo (ehemals Sendinblue) hast du die Möglichkeit, Blöcke abzuspeichern. Ich zum Beispiel habe einen Modul oder Block, der heißt „Blogartikel“. Dann habe ich ein Modul, das heißt „Podcast-Episode“. Dann habe ich ein Modul für meine Quick-Tipps, ein Modul für Marketing-Tipps, ein Modul für Tipps aus meiner Business-Bubble.

So habe ich mir quasi für jeden Themenbereich – und da kommen auch immer wieder neue dazu – ein Modul abgespeichert. Dann kann ich meinen Newsletter mehr oder weniger zusammenwürfeln und dadurch abwechslungsreich und schön gestalten. Das Gute dabei ist: Wenn du das so machst mit diesen Modulen oder Themenblöcken, bist du auch sehr viel schneller, weil du die Gestaltung, also das Design des Newsletters, schon fertig hast.

Apropos Design des Newsletters: Viele sagen, je schlichter, desto besser. Ich persönlich bin aber so jemand, der nicht gerne völlig ungestaltete Newsletter liest. Ich mag das, wenn ein Header-Bild drin ist. Ich mag das auch, wenn die Links ein bisschen netter gestaltet sind oder als Button gestaltet sind. Mach es einfach so, wie es dir gefällt.

Wenn du einmal das Design angelegt hast, dann duplizierst du einfach diese Kampagne oder diesen Newsletter und nutzt dieses Design fürs nächste Mal wieder. Das heißt, das ist nichts, was du jede Woche wieder machen musst, sondern das machst du einmal – und gut ist.

Finde deinen festen Versandzeitpunkt

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass du einen Versandzeitpunkt findest, der gut zu deiner Zielgruppe passt. Du brauchst zum Beispiel nicht deinen Newsletter Samstagvormittag verschicken, wenn du ausschließlich B2B arbeitest, also mit anderen Selbstständigen und Unternehmern. Denn ich hoffe, dass die nicht unbedingt samstags und sonntags arbeiten.

Deswegen verschicke ich meinen Newsletter am Donnerstag um 12:12 Uhr. Dann können die Leute sich am Donnerstagmittag oder Freitag durchlesen, und dann passt es auch. Wenn du aber zum Beispiel wie eine Kundin von mir Hundetrainerin bist und B2C arbeitest, also mit Endkunden, dann ergibt es durchaus Sinn, den Newsletter Freitagnachmittag zu verschicken. Da können dann die Leute am Freitag oder am Wochenende in den Newsletter reinschauen.

Wenn du diesen Versandzeitpunkt einmal gefunden hast und ihn eine ganze Weile durchziehst, dann ist dieser Versandzeitpunkt so eingebrannt – im positivsten Sinne –, dass du regelmäßig zu diesem Zeitpunkt Newsletter rausschickst. Da wird auch nicht geschoben und „mache ich mal später“ und „mache ich mal dann“, sondern der Newsletter geht raus.

Deswegen versende ich mindestens 50 Newsletter pro Jahr, weil ich mich einmal dazu entschlossen und mich damit committed habe, den Versandzeitpunkt festzulegen.

Falls du meinen Newsletter, die MarketingPost, noch nicht abonniert hast, kannst du das hier nachholen: MarketingPost abonnieren

Menschen mögen Routine. Mir ist es in diesem Jahr zweimal passiert, dass mein Newsletter nicht um 12:12 Uhr rausgegangen ist. Einmal, weil ich mich vertan habe und ihn um 9:09 Uhr rausgeschickt habe. Ich habe tatsächlich Zuschriften bekommen, und die Leute haben gesagt: „Ich habe mich erschrocken, ich dachte, es wäre schon Mittag, als dein Newsletter in meinem Postfach trudelte.“

Das heißt, die Leute sind es so gewöhnt – wenn du ihnen das anbietest und sie freuen sich darauf, dann werden sie darauf achten.

Zur Häufigkeit des Versandes: Ganz oft höre ich, dass Leute sagen: „Ja, ich will maximal einmal im Monat einen Newsletter verschicken, ich möchte ja auch niemanden nerven.“ Warum in aller Welt solltest du jemanden nerven, der von dir kostenfrei mehrwertige Inhalte in sein E-Mail-Postfach bekommt, die er entweder lesen und für sich nutzen oder einfach löschen kann?

Mir ist nicht klar, woher dieser Gedanke kommt, dass man Menschen mit Mehrwert nerven könnte. Wenn sich Menschen von deinem Thema oder deiner Art zu schreiben genervt fühlen, dann werden sie auch nicht deine Kunden werden. Dann ist es fein, wenn sie sich aus deinem Newsletter austragen.

Scheue dich bitte nicht, jede Woche, mindestens aber alle zwei Wochen einen Newsletter zu schreiben. Wenn du nur einmal im Monat schreibst und dann alle zwei oder drei Newsletter mal auf ein Angebot aufmerksam machst – dann möchtest du nur einmal im Quartal erzählen, was du anzubieten hast. Ist das nicht ein bisschen wenig?

Wenn du öfter Newsletter schreibst, dann ist das eine gute Möglichkeit, ganz viel Mehrwert zu bieten und dennoch in relativ hoher Frequenz auf deine Angebote aufmerksam zu machen. Es kommt immer nur auf den Mehrwert an, weil sich jeder Mensch unbewusst fragt: „What’s in it for me?“ Dein Newsletter-Leser soll wertvollen Input, Mehrwert und Tipps bekommen, und er soll natürlich auch erfahren, wenn er über den normalen kostenlosen Mehrwert hinaus bei dir etwas kaufen kann. Das ist vollkommen okay.

Aber bitte nicht einmal im Monat schreiben und dann demjenigen deine Produkte und Angebote um die Ohren hauen. Das ist für mich persönlich z.B. ein Abmeldegrund, weil mich das nervt.

Fordere zur Interaktion auf

Interaktivität im Newsletter ist super wichtig und eine ganz tolle Möglichkeit, dich mit deiner Community auszutauschen. Das schafft nicht nur Engagement, sondern gibt dir auch wertvolles Feedback.

Du kannst zum Beispiel die Leser dazu auffordern, Fragen zu stellen. Du kannst sie bitten, an Umfragen teilzunehmen oder auf sonstige Art und Weise ihre Meinung zu teilen. Menschen mögen es, ihre Meinung kundzutun – immer. Und wenn du sie dazu aufforderst, dann noch mal umso mehr.

Es ist auch eine gute Möglichkeit, sich einfach mit Menschen mal in einem Zoom-Call zu treffen und auszutauschen.

Viele sagen, man sollte in seinen Newslettern nicht mehr als einen Call-to-Action packen. Dann habe ich natürlich schon ein Problem. Denn wenn ich zum Beispiel auf meinen Content aufmerksam mache und im „schlimmsten“ Fall in einer Woche einen Blogartikel und eine Podcast-Episode veröffentlicht habe, dann gehen dafür ja schon zwei Call-to-Actions drauf. Und ich packe dann trotzdem noch einen dritten rein.

Ich bin da vollkommen unbedarft und höre total auf mein Bauchgefühl. Ich glaube, strikte Regeln bringen dich nicht weiter. Du musst für dich herausfinden, was der beste Weg ist und wie es sich für dich gut anfühlt.

Wenn du Content teilst, dann würde ich sagen, zählen diese Call-to-Actions – „hör dir meine Podcast-Episode an“ oder „lies dir meinen Blogartikel durch“ – nicht zu den Call-to-Actions, die du zählen solltest. Nur wenn sich jemand für ein Webinar anmelden soll oder etwas kaufen soll, dann wäre das ein Call-to-Action, den ich zählen würde. Aber auch das musst du für dich selbst herausfinden.

Newsletter schreiben ist ein Handwerk

Das Wichtigste zum Schluss: Newsletter schreiben ist ein Handwerk. Das heißt, je öfter du es machst, desto schneller wirst du und desto leichter geht es dir von der Hand.

Bitte scheue dich nicht, Newsletter zu schreiben – am besten wöchentlich, mindestens alle zwei Wochen. Experimentiere, lerne aus dem Feedback deiner Community und verbessere deinen Newsletter immer weiter.

Grafik mit Text "Newsletter schreiben ist ein Handwerk. Je öfter du es machst, desto schneller wirst du und desto leichter geht es dir von der Hand."

Fazit

Regelmäßig Newsletter zu schreiben ist keine Kunst – es ist Handwerk. Mit den sieben Tipps aus diesem Artikel hast du eine klare Struktur, die dir dabei hilft, kontinuierlich wertvollen Content zu produzieren:

Definiere klare Ziele, erstelle einen Redaktionsplan, kenne deine Zielgruppe, nutze authentisches Storytelling, setze auf Vielfalt mit System, finde deinen festen Versandzeitpunkt und fordere zur Interaktion auf.

Das Geheimnis liegt in der Konsistenz und Qualität. Je öfter du schreibst, desto leichter wird es dir fallen. Deine Newsletter-Community wird es dir danken – mit Engagement, Vertrauen und letztendlich auch mit Aufträgen.

Also: Worauf wartest du noch? Fang heute an und schreibe regelmäßig Newsletter, die deine Leser wirklich weiterbringen. Und wenn du magst, dann schicke mir die Anmeldedaten zu deinem Newsletter, ich lese super gerne rein!

Podcast-Episode #062: So schreibst du regelmäßig Newsletter – 7 hilfreiche Tipps

FAQ

Wie oft sollte ich Newsletter versenden?
Optimal ist wöchentlich, mindestens aber alle zwei Wochen. Viele scheuen sich vor zu häufigem Versand, aber solange du Mehrwert bietest, nervst du niemanden. Menschen, die sich genervt fühlen, wären sowieso keine Kunden geworden.

Was mache ich, wenn mir die Themen ausgehen?
Das passiert nicht, wenn du einen Redaktionsplan hast. Plane deine Themen quartalsweise im Voraus. Orientiere dich an deinem sonstigen Content: Wenn du Blogartikel oder Podcast-Episoden veröffentlichst, hast du automatisch Newsletter-Inhalte. Schaue auch gerne nochmal hier zu Themenideen: Newsletter schreiben leicht gemacht: 9 Themen, die deine Zielgruppe lieben wird

Brauche ich ein aufwendiges Design?
Nein, aber ein bisschen Gestaltung schadet nicht. Erstelle einmal ein Design mit Modulen für verschiedene Themen und dupliziere es dann. Das spart Zeit und sorgt für Wiedererkennungswert.

Wie finde ich den richtigen Versandzeitpunkt?
Das hängt von deiner Zielgruppe ab: B2B funktioniert gut unter der Woche (z.B. Donnerstag mittags), B2C kann auch am Wochenende verschickt werden. Wichtig ist Konsistenz – halte den einmal gewählten Zeitpunkt ein.

„Authentisch sein war nie wichtiger als jetzt“ – Interview mit Julia Zichner

„Authentisch sein war nie wichtiger als jetzt“ – Interview mit Julia Zichner

Dieser Blogartikel basiert auf dem Transkript des Interviews mit Julia Zichner zur Podcast-Episode #156 des ALLES IM GRIFF im Online-Marketing-Podcasts zum Thema „Authentisch sein war nie wichtiger als jetzt“.

Warum Authentizität jetzt zählt (& Gastporträt)

Silke Schönweger: Herzlich willkommen zu einer neuen Episode von „Alles im Griff im Online-Marketing“. Heute freue ich mich sehr auf ein besonderes Interview – und zwar mit Julia Zichner, Gründerin von Fooducation, Ökotrophologin mit Fokus auf Ernährung & Leistung, ambitionierte Sportlerin und meine geschätzte Kundin aus der Beta-Runde. Unser Thema: „Authentisch sein war nie wichtiger als jetzt“. Warum Authentizität im Business und Marketing so essenziell ist – darum drehen sich unsere heutigen Einblicke.

Julia Zichner: Danke, liebe Silke. Es ist schön, heute über mein anderes Lieblingsthema zu sprechen – nämlich darüber, wie wir authentisch bleiben können in Business und Marketing.

Julia erzählt von ihrem Business – Sporternährung trifft Marketing

Silke: Du begleitest Profis und ambitionierte Sportler:innen dabei, mit Ernährung ihr Potenzial optimal zu nutzen. Magst du kurz erzählen, worin genau deine Arbeit besteht?

Julia: Sehr gerne. Ich habe Ökotrophologie in Fulda studiert – damals hieß das „Haushalts- und Ernährungswirtschaft“. Heute sage ich der Einfachheit halber oft einfach „Ernährungswissenschaftlerin“. Mein Fokus liegt auf der Verbindung Ernährung × Leistung: Was braucht der Körper wirklich, damit Ernährung, Regeneration und Training in der Praxis zusammenspielen?

Ich arbeite vor allem mit Ausdauersportler:innen – Radsport, Laufen, Triathlon – oft kombiniert mit Krafttraining. Dabei schaue ich mir nicht nur Ernährung, sondern auch Blutwerte, Diagnostik und Training im Gesamtzusammenhang an. Ernährung ist nur ein Teil des Puzzles.

Sichtbarkeit: Online vs. Offline & die richtigen Kanäle

Silke: Du bist sowohl online als auch offline sichtbar. Wie erlebst du das?

Julia: Offline nimmt man Gestik und Persönlichkeit noch stärker wahr – das hilft besonders im Erstkontakt, z. B. mit Jugendlichen am Olympiastützpunkt. Online ist es für Erwachsene aber genauso wirksam.

Silke: Und was ist mit Marketing-Kanalwahl?

Julia: Online ist effizient: Mit wenigen Klicks Reichweite erzeugen – allerdings nur, wenn die richtigen Leute erreicht werden. Ich schalte keine Ads. Meine Kanäle: Podcast, Newsletter, Instagram – Facebook läuft eher beiläufig. Wichtig: Weniger ist mehr. Alte Kanäle wie Xing oder Twitter habe ich konsequent gestrichen. Mein Fokus liegt darauf, wo ich sein will und was ich nachhaltig leisten kann.

„Weniger ist mehr. Alte Kanäle wie Xing oder Twitter habe ich konsequent gestrichen.“

Julia Zichner

Der eigene Weg statt Schablone: Angebote, Preise & Branchenrealität

Silke: Du hast gesagt: „Lass dir von Dritten keine ach so tolle Methode einreden…” – wie kam das?

Julia: Das kam aus der Erfahrung: Irgendwann drängt der Wunsch nach Umsatz und man wird empfänglich für „erprobte“ Hochpreis-Formeln. Ich habe mich mal gegen mein Bauchgefühl in ein Programm geklickt, das eher verkaufstechnisch als inhaltlich war – das fühlte sich nicht nach mir an und ich habe abgebrochen.

Ich habe daraus gelernt: Nicht jede Methode passt zu mir – wie bei Ernährung, die wir individuell gestalten.

Silke: Und heute: Angebotsformate und Preisgestaltung?

Julia: Ich arbeite vor allem 1:1, weil Ernährung sehr persönlich ist. Ergänzend biete ich auch Kurzcoachings (½–1 h) für akute Fragen – eine Lösung, die flexibel ist.
Preismäßig taste ich mich langsam heran. In der Gesundheitsbranche sind Preise tendenziell geringer – viele orientieren sich an Physiotherapie-Stunden. Dennoch: Wert anerkennen und kalkulieren. Frauen sollten mutiger in der Preisgestaltung sein – auch das ist Teil der Reise.

Content-Strategie & Effizienz im Alltag

Silke: Wie gestaltest du deine Inhalte – Blog, Podcast, Newsletter – inhaltlich und effizient?

Julia: Meine Zielgruppe kennt sich oft schon aus. Meine Inhalte sollen Substanz bieten, aber nicht zur kostenlosen Weiterbildung werden. Zu viel allgemeiner Content macht keinen Unterschied – der wahre Transfer entsteht im 1:1. Daher: Qualität in Form und Menge halten, die ich regelmäßig liefern kann.

Das Thema Effizienz war mir besonders wichtig: Früher habe ich Ernährungsprotokolle langwierig in Software ausgewertet – mit fragwürdiger Genauigkeit. Heute arbeite ich mit App-Screenshots oder Tracking-Ergebnissen – die reichen für die wichtigsten Hebel wie Energiezufuhr und Makroverteilung. So bleibt mehr Zeit für Analyse, Interpretation und tatsächliche Veränderungen im Coaching.

Praktische Tipps für Selbständige, die authentisch sein wollen

Silke: Du hast super Praxis-Tipps – was würdest du jemandem sagen, der gerade nicht weiß, wie er authentisch weitergehen soll?

  • Auf die Intuition hören! Immer wenn ich mein Bauchgefühl ignorierte, wurde es unruhig. Wenn ich ihm folge – fühlt es sich stimmig an.
  • Aussortieren: Mach einen Schritt zurück, pausier das, was dich nervt, und schau: Vermisst du es?
  • Neu ausprobieren mit Bedacht: Externe Unterstützung ist toll, aber bitte maßgeschneidert. Kein One-size-fits-all.
  • Regelmäßige Bestandsaufnahme: Was bringt dir aktuell fachlich und auch finanziell etwas – was kannst du streichen?
  • Geduld: Erfolg entsteht über Jahre – nicht über Nacht. Kleine regelmäßige Schritte führen weiter.

„Immer wenn ich mein Bauchgefühl ignorierte, wurde es schwierig. Wenn ich ihm folgte, war es stimmig.“

Julia Zichner

Podcast-Episode #156: Authentisch sein war nie wichtiger als jetzt

This or That – Die spontane Runde zum Schluss

Zum Abschluss: meine „This or That“-Runde – sechs schnelle Fragen:

  • Kaffee oder Tee? – Kaffee.
  • Meer oder Berge? – Beides, aber eher Meer.
  • Blog oder Podcast? – Podcast.
  • Hören oder Lesen? – Ich höre Podcasts und nutze YouTube; Blogs manchmal bei gezielter Suche.
  • Instagram oder LinkedIn? – Instagram.
  • Apple oder Windows? – Apple.
  • Nutella mit oder ohne Butter? – Kommt aufs Brot an: Wenn Butter nicht schmilzt – gern mit; sonst ohne. Grundsätzlich selten, aber im Hotel gern mal.

Abschlussgedanken & Kontakt

Julia hat eindrücklich gezeigt, dass authentisches Marketing nicht Selbstoptimierung, sondern Selbsterkenntnis ist – ein Weg, der Intuition, klare Entscheidungen und Zeit braucht. Wenn du dranbleiben willst, bleib bei dir.

Mehr erfahren?

Authentizität im Marketing – was sie wirklich bedeutet

Authentizität im Marketing – was sie wirklich bedeutet

Du hast es sicher auch schon oft gehört: „Sei einfach du selbst, dann klappt das mit dem Marketing schon.“ Klingt gut – aber was bedeutet das eigentlich in der Praxis? Und wo verläuft die Grenze zwischen echtem Auftreten und strategischer Selbstdarstellung?

Gerade im Marketing-Bereich ist „Authentizität“ zum Buzzword geworden. Jeder spricht darüber, viele setzen es voraus – aber nur wenige erklären konkret, was wirklich dahintersteckt. Wenn du als selbstständige Unternehmerin sichtbar sein willst, ohne dich zu verbiegen, stehst du vielleicht genau an diesem Punkt: Du willst dich zeigen – aber bitte nicht aufgesetzt oder überinszeniert. Du willst Nähe schaffen – aber deine Privatsphäre wahren. Und vor allem willst du Marketing machen, das zu dir passt. Ohne Show. Ohne Stress. Und ohne Burnout.

In diesem Artikel erfährst du:

  • was Authentizität im Marketing nicht ist,
  • wie du herausfindest, was wirklich zu dir passt,
  • und warum Authentizität nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine bewusste Entscheidung ist.

Am Ende hast du nicht nur Klarheit darüber, wie du in deinem Marketing echt und professionell auftreten kannst – du wirst auch merken, wie entlastend es ist, nicht mehr allen Trends hinterherlaufen zu müssen.

Was Authentizität im Marketing nicht ist

Es gibt viele Missverständnisse rund um das Thema Authentizität – vor allem im Online-Marketing. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt: „Muss ich jetzt ständig persönliche Geschichten teilen, um echt zu wirken?“ Oder: „Bin ich nur dann authentisch, wenn ich alles ungefiltert zeige – auch das Chaos hinter den Kulissen?“

Lass uns direkt ein paar Mythen aus dem Weg räumen:

Authentizität ist kein Freibrief für Unprofessionalität

„Ich bin halt so“ ist keine Ausrede für schlampige Texte, unklare Angebote oder eine vernachlässigte Website. Authentisch zu sein bedeutet nicht, dass du keine Standards brauchst. Es geht nicht um Nachlässigkeit – sondern um Klarheit und Ehrlichkeit.

Du musst nicht ständig sichtbar sein

Nur weil andere täglich posten oder in Storys präsent sind, heißt das nicht, dass du es genauso machen musst. Sichtbarkeit ist kein Dauerlauf. Authentisch zu sein bedeutet auch, auf deine Energie zu achten und deine Kanäle bewusst zu wählen.

„Perfekt unperfekt“ ist auch nur eine Inszenierung

Das trendige „Ich zeig mich jetzt ungeschminkt und mit Kaffeefleck auf dem Pulli“-Marketing wirkt nur dann echt, wenn es wirklich deinem Wesen entspricht. Wenn es aber nur ein neues „So-muss-man-heute-sein“-Ideal erfüllt, ist es genauso unauthentisch wie Hochglanz-Perfektion.

Du musst kein Drama teilen, um Nähe zu schaffen

Manche glauben, sie müssten schmerzhafte Geschichten oder private Tiefpunkte preisgeben, um als nahbar zu gelten. Doch du entscheidest, was du teilst. Echtheit zeigt sich nicht in der Tiefe deiner Offenbarung, sondern in der Stimmigkeit deiner Kommunikation.

Kurz gesagt: Authentizität heißt nicht „alles zeigen“ – sondern das Richtige zeigen. Was du nach außen gibst, sollte zu dir passen. Und vor allem: zu deiner Haltung, deinem Tempo und deinen Kundinnen.

Was echte Authentizität im Marketing bedeutet

Wenn wir all die Missverständnisse zur Seite legen – was bleibt dann eigentlich übrig? Was ist echte Authentizität im Marketing?

Es geht nicht darum, alles preiszugeben oder ständig präsent zu sein. Sondern darum, dich selbst, deine Werte und deine Art des Arbeitens klar zu kommunizieren – und zwar so, dass es sich für dich richtig anfühlt. Nicht für den Algorithmus. Nicht für die Konkurrenz. Sondern für dich und die Menschen, die du erreichen willst.

Echt ist, wenn es zu dir passt

Authentizität beginnt bei dir. Bei deinen Werten, deinen Stärken, deiner Persönlichkeit. Wenn du ein ruhiger Mensch bist, musst du nicht plötzlich laut auftreten. Wenn du tiefgründig arbeitest, brauchst du keine oberflächlichen Tipps posten. Deine Kommunikation darf so sein wie du: klar, leise, bunt, strukturiert – was immer dich ausmacht.

Ehrliche Kommunikation – ohne Show

Du musst niemandem etwas beweisen. Authentisch zu kommunizieren heißt nicht, dich zu inszenieren, sondern deine Haltung zu zeigen. Deine Themen. Deine Sicht auf die Dinge. Ohne Druck, aber mit Haltung.

Langfristig denken statt kurzfristig performen

Authentisches Marketing ist kein Sprint. Es geht nicht um virale Posts oder kurzfristige Aufmerksamkeit. Sondern darum, über Zeit Vertrauen aufzubauen. Wiedererkannt zu werden. Und Menschen anzuziehen, die wirklich zu dir passen.

Authentizität wirkt wie ein Filter

Wenn du dich zeigst, wie du bist, ziehst du die richtigen Menschen an – und schreckt andere ab. Und das ist gut so! Denn echtes Marketing ist kein Casting für Massen, sondern eine Einladung an die, mit denen du wirklich arbeiten willst.

Authentizität ist nicht die Kür, sondern die Basis für alles, was du im Marketing tust. Wenn du bei dir bleibst, musst du dich nie verstellen – und das ist nicht nur befreiend, sondern auch wirksam.

Der Weg zur eigenen Marketingstimme

Vielleicht spürst du: Ja, ich will mich authentisch zeigen. Aber wie finde ich heraus, was wirklich zu mir passt? Authentizität fällt nicht vom Himmel – sie entsteht, wenn du dir selbst auf die Spur kommst. Und wenn du den Mut hast, genau so zu kommunizieren, wie es deiner Persönlichkeit entspricht.

Hier ein kleiner Fahrplan, wie du deine Marketingstimme finden kannst – und zwar ohne dich zu verbiegen:

Werte und Stärken identifizieren

Wofür stehst du? Was ist dir im Kontakt mit deinen Kundinnen wichtig? Und welche Eigenschaften machen dich in deiner Arbeit aus? Wenn du deine Werte und Stärken kennst, wird es viel leichter, klare Botschaften zu formulieren – und dich mit diesen wohlzufühlen.

Fragen, die dir helfen können:

  • Was bringe ich mit, das meine Kundinnen schätzen?
  • Welche Prinzipien gelten für mich – auch dann, wenn’s schwierig wird?

Die passenden Kanäle wählen

Nicht jeder Kanal passt zu jedem Menschen. Du musst nicht auf TikTok tanzen oder jeden Tag Storys machen, wenn du dich dort nicht wohlfühlst. Wähle Kommunikationsformen, die zu deiner Energie und deinem Arbeitsalltag passen. Weniger ist oft mehr – solange es dein Medium ist.

Erfahrungen und Expertise ehrlich teilen

Du musst nicht alles wissen oder perfekt sein. Aber du darfst zeigen, was du gelernt hast – und wie du arbeitest. Teile Geschichten aus deinem Alltag, Einsichten aus deiner Praxis, kleine Aha-Momente. Das schafft Nähe und zeigt: Du weißt, wovon du sprichst.

Grenzen setzen – und klar kommunizieren

Du musst nicht alles mit der Welt teilen. Du darfst entscheiden, wo deine Grenze zwischen „persönlich“ und „privat“ verläuft. Authentisch sein heißt nicht, transparent bis zur Schmerzgrenze zu sein. Es heißt: Du bestimmst, wie viel du teilst – und auf welche Weise.

Kurz gesagt: Deine Marketingstimme ist nichts, was du erfinden musst. Sie ist schon da – du darfst sie nur freilegen. Und dann Schritt für Schritt lernen, ihr Raum zu geben.

Praktische Tipps für mehr Authentizität im Marketing

Jetzt, wo du weißt, was Authentizität bedeutet – und was nicht –, fragst du dich vielleicht: Wie setze ich das konkret um? Wie kann mein Marketing sich nach mir anfühlen – und nicht nach einem aufgesetzten „So-macht-man-das“-Baukasten?

Hier kommen ein paar erprobte, alltagstaugliche Tipps, mit denen du deiner echten Stimme im Marketing mehr Raum geben kannst:

Schreib, wie du sprichst

Klingt banal, ist aber wirkungsvoll. Stell dir beim Schreiben vor, du würdest deiner Lieblingskundin eine Sprachnachricht schicken. Weg mit dem Fachjargon, her mit deiner Sprache. Klar. Warm. Auf den Punkt.

Teile deine Warum-Geschichte

Warum machst du, was du machst? Was treibt dich an? Deine Beweggründe sind nicht nur inspirierend – sie machen dich nahbar. Und sie schaffen Verbindung, die über reine Information hinausgeht.

Zeig Einblicke in deinen Arbeitsalltag – wie er wirklich ist

Kein Hochglanz nötig. Zeig, wie du arbeitest, was du vorbereitest, woran du gerade tüftelst. Es geht nicht um Inszenierung, sondern um Einblicke, die Vertrauen schaffen. Das dürfen auch kleine, scheinbar unspektakuläre Momente sein.

Sprich über deine Learnings – ohne Drama

Du musst keine tiefen Krisen auspacken, um authentisch zu wirken. Es reicht, wenn du teilst, was du gelernt hast – auch aus Dingen, die nicht optimal gelaufen sind. Lernprozesse zeigen Entwicklung. Und genau die macht dich greifbar.

Authentisches Marketing lebt von Echtheit in der Sprache, Klarheit im Warum und Nähe durch Alltag. Es geht nicht um mehr Content, sondern um echten Content.

Authentisch sein – und dabei professionell bleiben

Vielleicht spürst du an dieser Stelle: Ich will echt auftreten, aber trotzdem seriös wirken. Ich will nicht beliebig sein – sondern klar, zuverlässig, professionell. Und genau das ist möglich.

Denn Authentizität und Professionalität schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Sie ergänzen sich hervorragend – wenn du bewusst mit beiden umgehst.

Was du besser nicht teilst

Nur weil andere alles zeigen, musst du es nicht auch tun. Es gibt Themen, die gehören in deine privaten Räume – nicht ins Netz. Frag dich bei jedem Post: Dient das meinem Business? Stärkt es meine Botschaft? Oder ist es einfach nur spontan rausgehauen? Authentisch heißt auch: bewusst wählen.

Du musst nicht allen gefallen

Wenn du versuchst, es allen recht zu machen, wirst du irgendwann unklar. Und das wirkt weder echt noch professionell. Steh zu deiner Haltung – auch wenn nicht jeder sie teilt. Die richtigen Menschen werden genau deshalb bleiben.

Mach dir klar: Authentizität im Marketing ist eine Entscheidung

Echt zu sein im Marketing heißt nicht, sich treiben zu lassen. Es ist ein aktiver Prozess. Du entscheidest, wie du dich zeigen willst. Was du teilst. Und worauf du verzichtest. Diese Klarheit wirkt – und macht dich zur verlässlichen Ansprechpartnerin für deine Zielgruppe.

Fazit: Authentizität ist kein Trend – sie ist dein Fundament

Authentizität im Marketing ist weit mehr als ein Buzzword. Es ist keine Masche, kein Stilmittel, kein kurzfristiger Hype – sondern eine bewusste Entscheidung, wie du dein Business nach außen trägst.

Wenn du ehrlich kommunizierst, deine Stärken kennst und deine Werte sichtbar machst, ziehst du automatisch die richtigen Menschen an. Und genauso wichtig: Du schreckt die falschen ab – ganz ohne Drama, ganz ohne Verkaufsdruck.

Marketing darf sich gut anfühlen. Es darf leicht gehen. Es darf deins sein – mit deiner Sprache, deinem Rhythmus, deiner Haltung. Und genau das macht dich glaubwürdig, verbindlich und professionell.

Die wichtigste Erkenntnis?
Du musst nicht lauter, perfekter oder präsenter sein – du darfst einfach du selbst sein. Das ist nicht nur genug. Es ist genau das, was deine Wunschkundinnen sehen wollen.

FAQ: Authentizität im Marketing

Muss ich mein ganzes Leben teilen, um authentisch zu sein?

Nein. Authentizität bedeutet nicht, dass du alles preisgeben musst. Du entscheidest, was du teilst – und was nicht. Wichtig ist nur, dass das, was du teilst, stimmig ist und zu dir passt.

Wie finde ich meine authentische Marketingstimme?

Indem du dich mit deinen Werten, Stärken und Vorlieben beschäftigst – und dir erlaubst, so zu kommunizieren, wie es sich für dich gut anfühlt. Deine Stimme ist schon da. Du darfst sie nur freilegen.

Ist es unprofessionell, über Fehler zu sprechen?

Nein, solange du ehrlich bleibst und daraus ein Learning machst. Fehler zeigen, dass du menschlich bist – und machen dich greifbar. Entscheidend ist wie du darüber sprichst, nicht dass du es tust.

Wie schütze ich meine Energie, ohne unehrlich zu wirken?

Wähle deine Kanäle bewusst. Du musst nicht überall sein. Es reicht, wenn du dort sichtbar bist, wo du dich wohlfühlst. Und wenn du deine Kommunikation klar strukturierst, kannst du gleichzeitig ehrlich und energieeffizient arbeiten.

Podcast-Episode #155: Wie du authentisch bleibst, ohne dich zu verbiegen

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