Du kennst das vielleicht: Du hast eine brillante Idee für ein Angebot, etwas, das deiner Zielgruppe wirklich helfen könnte. Aber dann kommt die große Frage – in welches Format sollst du es packen? Soll es ein 1:1-Coaching sein, ein Gruppenprogramm, ein Selbstlernkurs oder vielleicht doch ein Workshop? Die Möglichkeiten scheinen endlos, und die Entscheidung kann wirklich schwierig sein.
Ich erinnere mich noch gut an meine eigenen Anfänge. Als ich meinen ersten Online-Kurs entwickelte, tat ich das hauptsächlich, weil „alle anderen“ das auch taten. Es erschien als der Königsweg im Online-Business – einmal erstellen, unendlich oft verkaufen. Klingt verlockend, oder?
Was ich damals nicht bedacht hatte: Ich bin jemand, der den direkten Austausch liebt. Der persönliche Kontakt, das unmittelbare Feedback, die Möglichkeit, sofort auf Fragen einzugehen – all das fehlte mir bei meinem Selbstlernkurs. Und nicht nur mir fehlte etwas, auch meine Kundinnen kämpften: Viele kauften den Kurs, aber nur wenige schlossen ihn tatsächlich ab.
Diese Erfahrung lehrte mich eine wichtige Lektion: Das Format deines Angebots ist nicht nur ein technisches Detail – es ist entscheidend für deinen Erfolg und deine Zufriedenheit als Unternehmerin.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch die verschiedenen Angebotsformate. Wir werden gemeinsam erkunden:
- Warum die Wahl des richtigen Formats so wichtig ist
- Wie du deine Zielgruppe analysierst, um ihre Bedürfnisse wirklich zu verstehen
- Die sechs wichtigsten Angebotsformate mit allen Vor- und Nachteilen
- Praktische Schritte, um das ideale Format für dich zu finden
- Typische Fehler, die du vermeiden solltest
Mein Ziel ist es, dir zu helfen, das Format zu finden, das nicht nur zu deinem Wissen und deiner Zielgruppe passt, sondern auch zu dir als Person – zu deinen Stärken, deiner Arbeitsweise und deinem Leben.
Warum die Formatwahl so wichtig ist
Die Wahl des richtigen Angebotsformats mag auf den ersten Blick wie eine rein praktische Entscheidung erscheinen. Doch sie hat tiefgreifende Auswirkungen – auf dich, deine Kundinnen und letztlich auf den Erfolg deines Business.
Deine Arbeitsweise und Motivation
Stell dir vor, du verbringst Wochen damit, einen umfangreichen Online-Kurs zu erstellen, nur um dann festzustellen, dass du dich in den anschließenden Monaten einsam und unerfüllt fühlst oder mangels ausreichend großer E-Mail-Liste nicht weißt, wie du deine Kurse füllen sollst. Oder du richtest ein Gruppenprogramm ein, obwohl du eigentlich am liebsten tiefgehend mit Einzelpersonen arbeitest.
Das richtige Format erlaubt dir, in deiner „Zone der Begeisterung“ zu arbeiten – dort, wo deine Energie fließt, wo die Zeit wie im Flug vergeht und wo du deine besten Leistungen erbringst. Wenn du ein Format wählst, das zu deinen natürlichen Stärken und Vorlieben passt, wird deine Arbeit nicht wie Arbeit anfühlen – sie wird zu etwas, das du mit Freude und Enthusiasmus tust.
Als ich nach meinem ersten reinen Online-Kurs wieder mehr persönliche Beratung und später hybride Formate (wie z.B. mein Alles im Griff-Programm) anbot, war es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Plötzlich freute ich mich auf jeden Kundenkontakt, hatte neue Ideen und spürte wieder diese Begeisterung, die mich ursprünglich in die Selbstständigkeit geführt hatte.
Auswirkungen auf die Ergebnisse deiner Kundinnen
Das Format deines Angebots beeinflusst maßgeblich, wie gut deine Kundinnen die gewünschten Ergebnisse erzielen können. Ein Format, das nicht zur Lernweise deiner Zielgruppe passt, kann selbst die wertvollsten Inhalte unwirksam machen.
Ein Beispiel: Wenn deine Zielgruppe aus vielbeschäftigten Müttern besteht, die nur in kurzen Zeitfenstern lernen können, wird ein intensives Gruppenprogramm mit festen wöchentlichen Terminen wahrscheinlich nicht optimal funktionieren – selbst wenn der Inhalt genau das ist, was sie brauchen.
Ich habe beobachtet, dass die Abschlussrate und die Ergebnisqualität deutlich steigen, wenn das Format mit den Lebensrealitäten und Lernpräferenzen der Teilnehmerinnen übereinstimmt. Die besten Inhalte sind wertlos, wenn sie nicht konsumiert und umgesetzt werden. Das ist sicher auch nicht dein Anspruch als Unternehmerin, oder?

Die Balance zwischen deinen Stärken und den Bedürfnissen deiner Zielgruppe
Die wahre Kunst besteht darin, ein Format zu finden, das sowohl zu dir als auch zu deiner Zielgruppe passt. Es geht um die goldene Mitte zwischen:
- Was dir Freude bereitet und deine Stärken zur Geltung bringt
- Was deine Zielgruppe braucht und in ihren Alltag integrieren kann
- Was wirtschaftlich tragfähig ist und zu deinen Geschäftszielen passt
Manchmal erfordert dies Kompromisse oder kreative Lösungen. So habe ich beispielsweise festgestellt, dass hybride Formate für mich besonders gut funktionieren. Sie kombinieren die Flexibilität von Selbstlernmaterialien mit der persönlichen Verbindung durch 1:1-Calls – ein „Best of both worlds“-Ansatz, der sowohl mir als auch meinen Kundinnen entgegenkommt.
Ein Format, das mit dir wächst
Nicht zuletzt solltest du bedenken, dass dein ideales Format sich mit der Zeit verändern kann. Mit wachsender Erfahrung, sich ändernden Marktbedingungen oder Verschiebungen in deinem persönlichen Leben können andere Formate attraktiver werden.
Als ich mein Business startete, war das 1:1-Coaching ideal, um schnell Erfahrungen zu sammeln und direktes Feedback zu erhalten. Mit der Zeit und einem wachsenden Kundenstamm wurden Gruppenformate und hybride Modelle zunehmend interessanter – nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch, weil ich erkannte, wie wertvoll der Austausch zwischen den Teilnehmerinnen sein kann.
Die Wahl des Angebotsformats ist daher keine einmalige Entscheidung, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Anpassung und Optimierung. Es lohnt sich, diese Entscheidung bewusst und informiert zu treffen – und genau dabei möchte ich dir in diesem Artikel helfen.
Zielgruppenanalyse als Fundament
Bevor wir uns den verschiedenen Angebotsformaten zuwenden, möchte ich einen Schritt zurückgehen und über etwas sprechen, das oft übersehen (oder auch ausgeblendet) wird, aber absolut entscheidend ist: die Zielgruppenanalyse.
Ich kann es nicht oft genug betonen: Das beste Angebotsformat ist immer das, welches die Bedürfnisse deiner spezifischen Zielgruppe optimal erfüllt. Du kannst das perfekte Format für deine Arbeitsweise finden – wenn es nicht mit den Bedürfnissen, Gewohnheiten und Möglichkeiten deiner Zielgruppe übereinstimmt, wird es nicht den erhofften Erfolg bringen.
Warum die Zielgruppenanalyse vor der Formatwahl stehen sollte
Stell dir vor, du entwickelst einen wunderbaren Online-Kurs mit ausführlichen Video-Lektionen, nur um festzustellen, dass deine Zielgruppe hauptsächlich im Auto oder beim Joggen lernen möchte – Situationen, in denen Videos unpraktisch sind. Oder du bietest ein intensives 1:1-Coaching an, obwohl deine Zielgruppe nach einer kostengünstigen Lösung sucht, die sie in ihrem eigenen Tempo umsetzen kann.
Diese Szenarien verdeutlichen, warum die Zielgruppenanalyse der Formatwahl vorausgehen muss. Sie hilft dir, Annahmen zu überprüfen und deine Angebote auf Fakten statt auf Vermutungen zu gründen.
Wichtige Faktoren, die du über deine Zielgruppe wissen solltest
Um das richtige Format zu wählen, solltest du diese Schlüsselfaktoren deiner Zielgruppe kennen:
Lernpräferenzen: Menschen lernen unterschiedlich. Manche bevorzugen visuelle Inhalte, andere auditives Lernen. Einige möchten aktiv diskutieren, während andere lieber in Ruhe nachdenken. Verstehe, wie deine Zielgruppe am liebsten lernt und Informationen aufnimmt.
Verfügbare Zeit: Eine Selbstständige mit flexiblem Zeitplan hat andere Möglichkeiten als eine Angestellte mit kleinen Kindern. Frage dich: Wie viel zusammenhängende Zeit können deine potenziellen Kundinnen investieren? Bevorzugen sie kurze, häufige Lerneinheiten oder längere, seltenere Sessions?
Budget: Das Budget beeinflusst nicht nur, ob jemand dein Angebot kaufen kann, sondern auch, welches Commitment sie eingehen. Ein höherer Preis bedeutet oft höhere Motivation zur Umsetzung, aber auch höhere Erwartungen an Betreuung und Ergebnisse.
Betreuungswunsch vs. Flexibilitätsbedürfnis: Manche Menschen brauchen regelmäßige Begleitung und Feedback, um motiviert zu bleiben. Andere schätzen die Flexibilität, im eigenen Tempo zu arbeiten. Dieses Spektrum solltest du für deine Zielgruppe verstehen.
Erwartete Ergebnisse und Zeitrahmen: Will deine Zielgruppe schnelle, konkrete Ergebnisse oder ist sie bereit, für tiefgreifendere Veränderungen mehr Zeit zu investieren? Die Antwort beeinflusst maßgeblich, welches Format geeignet ist.
Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Als ich mit Selbständigen in meinem Programm gearbeitet habe, die mehr oder weniger gerade erst starteten, stellte ich fest, dass sie oft unsicher waren und viele Fragen hatten. Sie brauchten jemanden, der ihnen direkt antwortete und sie an die Hand nahm, weil ihnen Erfahrungswerte fehlten. Für diese Gruppe funktionierte ein Gruppenprogramm mit regelmäßigen Calls viel besser als ein reiner Selbstlernkurs.
Praktische Tipps zur Durchführung einer effektiven Zielgruppenanalyse
Wie kannst du nun konkret herausfinden, was deine Zielgruppe wirklich braucht? Hier sind einige bewährte Methoden:
Direkte Befragungen: Führe Gespräche mit bestehenden oder potenziellen Kundinnen. Diese müssen nicht formal sein – manchmal sind die wertvollsten Einsichten jene, die in ungezwungenen Gesprächen entstehen. Frage nicht nur nach Wünschen, sondern auch nach Hindernissen: „Was hat dich bisher davon abgehalten, deine Ziele zu erreichen?“
Online-Umfragen: Nutze Tools wie Google Forms, Typeform oder SurveyMonkey, um strukturiertes Feedback zu sammeln. Halte die Umfragen kurz und fokussiert, um die Teilnahmebereitschaft zu erhöhen. Das klappt auch super, wenn du die Umfrage an deine E-Mail-Liste schickst.
„Nur weil alle in deiner Branche Online-Kurse anbieten, heißt das nicht, dass es auch für dich das Richtige ist. Vertraue auf deine eigenen Stärken und Vorlieben.“
Social-Media-Interaktionen: Stelle deiner Community Fragen in Stories oder Posts. Ich habe zum Beispiel zur Entwicklung meines Alles im Griff-Programms auch auf Instagram eine Umfrage gestartet und gefragt: „Ich möchte ein neues Angebot entwickeln und brauche eure Hilfe. Wer wäre bereit, 15 Minuten mit mir zu sprechen?“ Als Anreiz bot ich ein Mini-Coaching an. Die Resonanz war wirklich gut und die Gespräche haben mir so manches Aha-Erlebnis beschert.
Analyse bisheriger Erfahrungen: Wenn du bereits Angebote hast, analysiere, welche besonders erfolgreich waren und warum. Achte besonders auf Feedback, Abschlussraten und Kundenergebnisse.
Beobachtung der Konkurrenz: Schaue, welche Formate ähnliche Anbieter nutzen, aber – und das ist wichtig – kopiere sie nicht blind. Nutze diese Beobachtungen als Inspirationsquelle und Ausgangspunkt für deine eigenen Überlegungen. Höre auch genau hin, wenn Teilnehmerinnen über andere Programme oder Angebote sprechen. Was hat ihnen gefallen, was weniger.
Ein Fallbeispiel aus meiner Erfahrung
Lass mich ein konkretes Beispiel teilen, wie eine Zielgruppenanalyse meine Entscheidung beeinflusst hat:
Als ich mein Programm „Alles im Griff im Online-Marketing“ entwickelte, dachte ich zunächst an ein klassisches Gruppenprogramm mit wöchentlichen Calls. Ich führte jedoch vorab Gespräche mit meiner Zielgruppe – selbstständigen Frauen, die ihr Online-Marketing verbessern wollten – und entdeckte zwei interessante Muster:
- Sie schätzten die Struktur und den klaren Weg eines Programms.
- Sie wünschten sich gleichzeitig hochindividuelles Feedback zu ihrer spezifischen Situation.
Viele hatten zudem unregelmäßige Arbeitszeiten und fanden es schwierig, sich an feste wöchentliche Termine zu halten. Einige äußerten auch Bedenken, dass sie sich in Gruppensituationen zu sehr auf die Probleme anderer konzentrieren und ihre eigenen aus dem Blick verlieren würden.
Diese Erkenntnisse führten mich zu einem hybriden Format: Ein strukturierter Selbstlernkurs, den die Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo durcharbeiten können, kombiniert mit individuellen 1:1-Calls, die wir nach ihren Bedürfnissen planen. Dieses Format hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, weil es zu besseren Ergebnissen für die Teilnehmerinnen führte, als frühere, reine Gruppenformate.
Die Zielgruppenanalyse war hier der Schlüssel. Hätte ich einfach ein Format gewählt, das mir persönlich gefiel oder das gerade im Trend lag, hätte ich die spezifischen Bedürfnisse meiner Zielgruppe möglicherweise verfehlt.
Nimm dir daher die Zeit, deine Zielgruppe wirklich zu verstehen, bevor du dich für ein Format entscheidest. Die Investition in diese Analyse zahlt sich mehrfach aus – durch zufriedenere Kundinnen, bessere Ergebnisse und letztlich auch durch ein erfolgreicheres Business für dich.
Die sechs wichtigsten Angebotsformate im Detail
Jetzt haben wir geklärt, warum die Formatwahl so wichtig ist und wie eine gründliche Zielgruppenanalyse als Fundament dient. Nun können wir uns die sechs gängigsten Angebotsformate genauer ansehen. Jedes Format hat seine eigenen Stärken und Herausforderungen – und jedes kann unter den richtigen Umständen brillant funktionieren.
Angebotsformat #1: 1:1-Coaching oder Beratung
Das 1:1-Coaching oder die individuelle Beratung ist oft der natürliche Einstieg für viele Selbstständige – und das aus gutem Grund.
Beschreibung: Beim 1:1-Coaching arbeitest du direkt und individuell mit einer Kundin zusammen. Ihr trefft euch einmalig oder regelmäßig (persönlich oder online), um an ihren spezifischen Herausforderungen und Zielen zu arbeiten. Das Format erlaubt maximale Anpassung an die Bedürfnisse der einzelnen Person.
Vorteile:
- Höchstmögliche Individualisierung und maßgeschneiderte Unterstützung
- Tiefere Verbindung und Vertrauensaufbau mit deinen Kundinnen
- Direktes Feedback und die Möglichkeit, sofort auf Fragen einzugehen
- Oft schnellere und bessere Ergebnisse durch intensive Betreuung
- Unmittelbares Lernen für dich als Coach – du erfährst genau, wo deine Kundinnen Schwierigkeiten haben
Herausforderungen:
- Begrenzte Skalierbarkeit, da deine Zeit der limitierende Faktor ist
- Höherer Preis für die Kundinnen, was den Kreis potenzieller Klientinnen einschränken kann
- Risiko des Burnouts, wenn du zu viele Kundinnen gleichzeitig betreust
- Abhängigkeit von deiner persönlichen Verfügbarkeit (Urlaub, Krankheit)
Für wen es als Anbieterin geeignet ist:
Das 1:1-Format passt ideal zu dir, wenn du den direkten Kontakt und die tiefe Arbeit mit Einzelpersonen liebst. Wenn du flexibel auf individuelle Situationen eingehen kannst, empathisch bist und dich die persönliche Verbindung zu deinen Kundinnen erfüllt, wirst du in diesem Format aufblühen.
Für welche Kundinnen es optimal ist:
Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
- Individuelle Herausforderungen haben, die standardisierte Lösungen übersteigen
- Schnelle Ergebnisse wünschen und bereit sind, dafür zu investieren
- Persönliche Unterstützung und Feedback schätzen
- Motivation und Rechenschaftspflicht durch regelmäßige Treffen brauchen
Praxisbeispiel:
In meiner eigenen Praxis biete ich 1:1-Beratungen an, bei denen ich Unternehmerinnen bei spezifischen Marketing-Herausforderungen unterstütze. Was ich dabei besonders schätze, ist die Möglichkeit, genau dort anzusetzen, wo die jeweilige Kundin gerade steht. Bei einer Kundin arbeiten wir vielleicht an ihrer Content-Strategie, während es bei einer anderen um die Optimierung ihres Verkaufsprozesses geht. Diese Flexibilität und die direkte Wirkung meiner Arbeit sind unglaublich befriedigend.
Wenn du dich auch im Rahmen meines Umsetzungscoachings von mir unterstützen lassen möchtest, dann findest du hier genauere Informationen dazu.
Angebotsformat #2: Gruppenprogramme
Gruppenprogramme bieten eine wunderbare Balance zwischen individueller Betreuung und der Kraft der Gemeinschaft.
Beschreibung: In einem Gruppenprogramm führst du mehrere Teilnehmerinnen gleichzeitig durch einen strukturierten Prozess. Typischerweise gibt es regelmäßige Gruppen-Calls, gemeinsame Lerninhalte und oft auch Möglichkeiten zum Austausch zwischen den Teilnehmerinnen (z.B. in einer Facebook-Gruppe oder via Slack).
Vorteile:
- Die Teilnehmerinnen lernen nicht nur von dir, sondern auch voneinander
- Entstehung einer unterstützenden Community mit gemeinsamen Zielen
- Mehr Reichweite und potenziell höhere Gesamteinnahmen als bei 1:1-Coaching
- Der „Gruppeneffekt“ kann zu höherer Motivation und Verbindlichkeit führen
- Für viele Teilnehmerinnen ist der Preis attraktiver als bei 1:1-Coaching
Herausforderungen:
- Weniger individuell als das 1:1-Format
- Erfordert gute Moderationsfähigkeiten und Gruppendynamik-Management
- Die Balance finden zwischen individueller Aufmerksamkeit und Gruppenfortschritt
- Manche Teilnehmerinnen können „untergehen“ oder sich nicht trauen, ihre Fragen zu stellen
- Abhängigkeit von festen Terminen, die nicht für alle Teilnehmerinnen passen könnten
Für wen es als Anbieterin geeignet ist:
Gruppenprogramme sind ideal für dich, wenn du gerne Gruppen leitest, von der Energie der Gemeinschaft inspiriert wirst und es liebst, verschiedene Perspektiven zusammenzubringen. Du solltest gut darin sein, alle einzubeziehen und gleichzeitig den roten Faden nicht zu verlieren.
Für welche Kundinnen es optimal ist:
Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
- Von der Unterstützung und Inspiration einer Gemeinschaft profitieren
- Ein ausgewogenes Verhältnis von Struktur und Flexibilität suchen
- Den Austausch mit Gleichgesinnten schätzen
- Ein mittleres Preissegment bevorzugen
- Von der Rechenschaftspflicht in einer Gruppe motiviert werden
Ein wichtiger Hinweis aus meiner Erfahrung:
Bei meinem „Alles im Griff“-Programm habe ich eine interessante Beobachtung gemacht, als ich es als Gruppenprogramm durchführte: Manche Teilnehmerinnen waren so damit beschäftigt, anderen zu helfen und ihre Probleme zu lösen, dass sie sich selbst aus dem Blick verloren. Sie waren so sehr „im Außen“, dass ihre eigene Entwicklung zu kurz kam.
Das hat mich dazu bewogen, dieses Format anzupassen, denn gerade bei einem intensiven Sechs-Monats-Programm ist es mir wichtig, dass die Teilnehmerinnen sich auf sich selbst konzentrieren können. Es geht darum, ihr eigenes Online-Marketing zu entwickeln, nicht das der anderen. Diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, das Format immer wieder zu hinterfragen und bei Bedarf anzupassen.
Angebotsformat #3: Online-Kurse (Selbstlernkurse)
Selbstlernkurse sind das Paradebeispiel für skalierbare Angebote im Online-Business.
Beschreibung: Ein Online-Selbstlernkurs bietet strukturierte Lerninhalte, die Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo und nach ihrem eigenen Zeitplan durcharbeiten können. Die Inhalte werden typischerweise als Videos, Texte, Workbooks oder Audiodateien auf einer Lernplattform bereitgestellt.
Vorteile:
- Maximale Skalierbarkeit – theoretisch unbegrenzte Teilnehmerzahl
- Passive Einkommensmöglichkeit (wenn auch die Erstellung und Pflege Zeit erfordert)
- Zeitliche und örtliche Flexibilität für die Teilnehmerinnen
- Einmaliger Aufwand für die Erstellung, dann wiederholte Nutzung möglich
- Oft niedrigere Preispunkte möglich, was mehr Menschen den Zugang ermöglicht
Herausforderungen:
- Deutlich weniger persönlicher Kontakt und direktes Feedback
- Typischerweise höhere Abbruchrate als bei begleiteten Formaten
- Herausforderung, komplexe oder individualisierungsbedürftige Inhalte zu vermitteln
- Erfordert anfangs erheblichen Zeitaufwand für die Erstellung
- Regelmäßige Aktualisierungen notwendig, um den Kurs aktuell zu halten
Für wen es als Anbieterin geeignet ist:
Das Selbstlernformat passt zu dir, wenn du dein Wissen gut strukturieren kannst, gerne Inhalte erstellst und bereit bist, anfangs viel Zeit in die Kursentwicklung zu investieren. Du solltest auch damit zurechtkommen, dass du weniger direktes Feedback erhältst und die unmittelbare Wirkung deiner Arbeit nicht immer siehst.
Für welche Kundinnen es optimal ist:
Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
- Zeitliche Flexibilität benötigen und in ihrem eigenen Tempo lernen möchten
- Selbstdiszipliniert sind und gut eigenständig arbeiten können
- Basiswissen erwerben möchten, ohne große finanzielle Investition
- Inhalte mehrfach durchgehen oder zu bestimmten Teilen zurückkehren möchten
- Klare, spezifische Ziele haben, die sich gut in einem strukturierten Format vermitteln lassen
Praxisbeispiel:
Meine eigene Erfahrung mit meinem ersten Pinterest-Kurs war zwiespältig. Einerseits verkaufte sich der Kurs gut und die Inhalte wurden gelobt. Andererseits vermisste ich den direkten Kontakt und stellte fest, dass viele Teilnehmerinnen den Kurs nicht vollständig durcharbeiteten. Das war ein wichtiger Lernmoment für mich: Selbstlernkurse können wunderbar funktionieren, aber sie erfordern besondere Aufmerksamkeit für Engagement und Motivation der Teilnehmerinnen.
Angebotsformat #4: Membership/Mitgliedschaft
Mitgliedschaften oder Memberships sind ein faszinierendes Format, das kontinuierliche Unterstützung über einen längeren Zeitraum bietet.
Beschreibung: Bei einer Membership zahlen Kundinnen einen regelmäßigen (meist monatlichen) Beitrag und erhalten dafür kontinuierlichen Zugang zu Inhalten, Ressourcen, Community und oft auch Live-Events oder Calls. Im Gegensatz zu einem Kurs mit definiertem Ende ist eine Membership auf Dauer angelegt.
Vorteile:
- Wiederkehrende, vorhersehbare Einnahmen für dein Business
- Aufbau einer engen, engagierten Community rund um dein Angebot
- Möglichkeit, kontinuierlich mit deinen Kundinnen zu wachsen und ihre langfristige Entwicklung zu begleiten
- Flexibilität, verschiedene Inhaltsformate zu kombinieren (Bibliothek, Live-Calls, Austauschforen)
- Oft niedrigere Einstiegshürde für Kundinnen durch günstigeren monatlichen Beitrag
Herausforderungen:
- Erfordert regelmäßige Erstellung neuer, wertvoller Inhalte
- Konstante Betreuung und Community-Management nötig
- Herausforderung, sowohl Neueinsteiger als auch langjährige Mitglieder zu bedienen
- Fluktuation (Churn) kann zur Herausforderung werden
- Bedeutet ein langfristiges Commitment deinerseits
Für wen es als Anbieterin geeignet ist:
Das Membership-Format passt zu dir, wenn du langfristige Beziehungen aufbauen möchtest, kontinuierlich neue Inhalte erstellen kannst und Freude am Leiten einer Community hast. Du solltest außerdem Ausdauer mitbringen und ein Thema haben, das genug Tiefe und Breite für kontinuierliche Inhalte bietet.
Für welche Kundinnen es optimal ist:
Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
- Langfristige Unterstützung und kontinuierliches Lernen suchen
- Von einer Community Gleichgesinnter profitieren möchten
- Flexible, budgetfreundliche Zahlungsoptionen bevorzugen
- Zugang zu einer wachsenden Ressourcenbibliothek schätzen
- Sich in verschiedenen Phasen ihrer Reise befinden und unterschiedliche Unterstützung benötigen
Ein wichtiger Hinweis:
Memberships sind verführerisch einfach in der Theorie, aber anspruchsvoll in der Praxis. Viele Unternehmerinnen unterschätzen den kontinuierlichen Aufwand für Content-Erstellung und Community-Management. Bei der Planung einer Membership solltest du realistisch einschätzen, wie viel Zeit du langfristig investieren kannst und willst. Aus meiner Sicht sollte die Membership am Ende einer Angebotstreppe stehen, nicht am Anfang.
Angebotsformat #5: Live-Workshops oder Seminare
Live-Workshops bieten eine intensive, fokussierte Lernerfahrung in einem begrenzten Zeitraum.
Beschreibung: Bei einem Workshop oder Seminar arbeitest du mit einer Gruppe für einen definierten, meist kurzen Zeitraum (von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen) intensiv an einem spezifischen Thema. Das Format ist hochkonzentriert und ergebnisorientiert.
Vorteile:
- Hohe Energiedichte und Fokussierung auf ein konkretes Thema oder Ziel
- Unmittelbares Feedback und interaktives Lernen
- Starke Verbindung innerhalb der Gruppe durch die gemeinsame intensive Erfahrung
- Klarer Anfang und Ende, was Verbindlichkeit schafft
- Möglichkeit, in kurzer Zeit beeindruckende Ergebnisse zu erzielen
Herausforderungen:
- Zeitlich und oft auch örtlich gebunden
- Begrenzte Teilnehmerzahl, besonders bei hohem Interaktionsgrad
- Hohe Anforderungen an deine Präsentations- und Moderationsfähigkeiten
- Intensiv in der Vorbereitung und Durchführung
- Nachhaltigkeit der Ergebnisse kann eine Herausforderung sein
Für wen es als Anbieterin geeignet ist:
Workshops und Seminare passen zu dir, wenn du vor Gruppen aufblühst, spontan auf Fragen reagieren kannst und Energie aus dem direkten Austausch ziehst. Du solltest gut strukturieren können und in der Lage sein, komplexe Themen in verdauliche Einheiten zu zerlegen.
Für welche Kundinnen es optimal ist:
Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
- In kurzer Zeit konkrete Ergebnisse erzielen möchten
- Von der fokussierten, ungestörten Lernumgebung profitieren
- Den Austausch mit anderen zu einem spezifischen Thema schätzen
- Einen Anstoß brauchen, um ins Handeln zu kommen
- Komplexe Themen besser in geführten Gruppen-Settings verstehen
Praxisbeispiel:
Mein Jahresplanungsworkshop ist ein Beispiel für dieses Format. Innerhalb von vier intensiven Stunden erarbeiten die Teilnehmerinnen ihren Marketing- und Contentplan für das kommende Jahr. Die Konzentration auf dieses eine, konkrete Ziel in einem begrenzten Zeitrahmen schafft eine besondere Dynamik. Die Teilnehmerinnen kommen mit einem weißen Blatt und gehen mit einem durchdachten Plan – diese sichtbare Transformation in kurzer Zeit macht Workshops so besonders.
Angebotsformat #6: Hybride Formate
Hybride Formate kombinieren Elemente aus verschiedenen Angebotsformaten und bieten dadurch einzigartige Vorteile.
Beschreibung: Ein hybrides Format könnte beispielsweise ein Selbstlernkurs mit regelmäßigen Gruppen-Calls sein, oder ein 1:1-Coaching kombiniert mit Zugang zu einer Ressourcenbibliothek. Die Möglichkeiten sind vielfältig und können genau auf deine und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe zugeschnitten werden.
Vorteile:
- Vereint das Beste aus verschiedenen Welten
- Kann unterschiedliche Lerntypen und Bedürfnisse innerhalb deiner Zielgruppe ansprechen
- Bietet sowohl Struktur als auch Flexibilität
- Ermöglicht dir, verschiedene Stärken einzubringen
- Kann schrittweise entwickelt und angepasst werden
Herausforderungen:
- Kann komplex in der Konzeption und Umsetzung sein
- Erfordert klare Kommunikation, was genau im Angebot enthalten ist
- Die verschiedenen Elemente müssen gut aufeinander abgestimmt sein
- Potenzielle Überforderung der Teilnehmerinnen durch zu viele Optionen
- Höherer Organisationsaufwand für dich
Für wen es als Anbieterin geeignet ist:
Hybride Formate passen zu dir, wenn du vielseitig bist, verschiedene Lerntypen ansprechen möchtest und Freude daran hast, kreative Lösungen zu entwickeln. Du solltest gut organisiert sein und die Fähigkeit haben, die verschiedenen Elemente zu einem kohärenten Ganzen zu verbinden.
Für welche Kundinnen es optimal ist:
Dieses Format eignet sich besonders für Kundinnen, die:
- Sowohl Struktur als auch Flexibilität wünschen
- Verschiedene Lernpräferenzen haben, die ein einzelnes Format nicht vollständig abdecken kann
- Unterschiedliche Unterstützungsgrade in verschiedenen Phasen ihrer Reise benötigen
- Bereit sind, in ein umfassenderes Angebot zu investieren
- Den Wert sowohl von Selbststudium als auch von direkter Unterstützung erkennen
Praxisbeispiel:
Mein Programm „Alles im Griff im Online-Marketing“ ist ein typisches hybrides Format. Es umfasst einen strukturierten Selbstlernkurs, den die Teilnehmerinnen in ihrem eigenen Tempo durcharbeiten können, kombiniert mit individuellen 1:1-Calls, die wir nach ihren spezifischen Bedürfnissen planen. Zusätzlich können sie Fragen und Arbeitsergebnisse via Slack teilen und Feedback erhalten.
Diese Kombination hat sich als äußerst effektiv erwiesen: Die Teilnehmerinnen genießen die Flexibilität des Selbstlernkurses, haben aber gleichzeitig die Sicherheit, persönliche Unterstützung zu erhalten, wenn sie diese brauchen. Für mich bedeutet es, dass ich sowohl strukturierte Inhalte erstellen als auch die direkte Arbeit mit Menschen genießen kann, die ich so schätze.
Wie du siehst, hat jedes dieser sechs Formate seine eigenen Stärken und Herausforderungen. Das „beste“ Format ist immer jenes, das optimal zu dir, deinen Stärken, deinem Thema und – ganz wichtig – zu den Bedürfnissen deiner Zielgruppe passt.
Selbstreflexion: Das richtige Format für dich finden
Nachdem wir die verschiedenen Angebotsformate kennengelernt haben, ist es Zeit für den vielleicht wichtigsten Schritt: die Selbstreflexion. Denn letztendlich musst du mit dem gewählten Format arbeiten und glücklich sein. Es sollte nicht nur zu deiner Zielgruppe passen, sondern auch zu dir, deinen Stärken und deinem Leben.
Die fünf entscheidenden Fragen an dich selbst
Hier sind fünf Fragen, die dir helfen können, das Format zu finden, das wirklich zu dir passt. Nimm dir Zeit, diese Fragen ehrlich zu beantworten – idealerweise schriftlich, um deine Gedanken zu ordnen und später darauf zurückgreifen zu können.
1. Was macht dir am meisten Spaß?
Diese Frage mag einfach klingen, aber sie ist fundamental. In welchem Format arbeitest du am liebsten? Wenn du die Wahl zwischen einem tiefgehenden Gespräch mit einer Person oder dem Erstellen von Videoinhalten hättest, was würdest du wählen?
Als ich vor dieser Entscheidung stand, habe ich mich gefragt: „Was mache ich, wenn ich die Zeit vergesse?“ Die Antwort war eindeutig: Gespräche führen und gemeinsam Probleme lösen. In diesen Momenten bin ich völlig präsent und spüre eine tiefe Erfüllung. Diese Erkenntnis hat mir geholfen zu verstehen, dass 1:1-Coaching und kleine Gruppen für mich am besten funktionieren.
Reflektiere über Situationen, in denen du völlig aufgegangen bist, in denen die Arbeit nicht wie Arbeit anfühlte. Was hast du in diesen Momenten getan? Mit wem warst du? In welchem Setting fand es statt?
2. Wo liegen deine Stärken?
Jeder von uns hat natürliche Stärken und Talente. Manche sind geborene Geschichtenerzähler und brillieren in Videos oder Podcasts. Andere haben eine besondere Gabe für tiefgehende Gespräche und das Erkennen verborgener Muster. Wieder andere können komplexe Themen strukturieren und in klare, nachvollziehbare Schritte zerlegen.
Frage dich: Was fällt dir leicht? Worin bist du besonders gut? Was sagen andere über deine Stärken? Welche Komplimente erhältst du immer wieder?
Wenn du zum Beispiel besonders gut darin bist, komplexe Themen einfach zu erklären, könnte ein Kurs oder Workshop zu dir passen. Bist du hingegen empathisch und kannst gut zuhören, liegt deine Stärke vielleicht eher im Coaching.
Es geht nicht darum, nur innerhalb deiner Komfortzone zu bleiben, sondern deine natürlichen Stärken zu nutzen und auf ihnen aufzubauen, anstatt ständig gegen den Strom zu schwimmen.
3. Was braucht deine Zielgruppe wirklich?
Wir haben bereits über die Bedeutung der Zielgruppenanalyse gesprochen. An dieser Stelle ist es wichtig, die Erkenntnisse aus dieser Analyse mit deinen eigenen Präferenzen abzugleichen.
Es geht nicht um das, was du denkst, dass deine Zielgruppe braucht, sondern um das, was sie tatsächlich braucht und wünscht. Und der beste Weg, das herauszufinden, ist direkt zu fragen.
Ich war überrascht, als ich feststellte, dass viele meiner Kundinnen ein strukturiertes Programm mit zeitlicher Flexibilität, aber auch regelmäßigem 1:1-Austausch wünschten. Sie wollten nicht, dass ich ihnen alle Inhalte in Einzelsitzungen vermittle (was zeitlich und finanziell ineffizient wäre), sondern schätzten die Kombination aus Selbststudium und gezielter persönlicher Unterstützung.
Führe Gespräche, stelle Fragen in deinen Social-Media-Kanälen oder deinem Newsletter. Du könntest beispielsweise fragen: „Wenn du etwas über [dein Thema] lernen möchtest, wie würdest du das am liebsten tun?“ oder „Was hat dir bei früheren Kursen oder Coachings besonders gut gefallen oder gefehlt?“
4. Wie sieht dein Leben aus?
Ein oft übersehener Aspekt bei der Formatwahl ist dein eigenes Leben und deine persönlichen Umstände. Dein Angebot muss nicht nur zu deiner Zielgruppe passen, sondern auch zu deinem Alltag, deinen Verpflichtungen und deinem Energiehaushalt.
Frage dich:
- Wie viel Zeit kannst du realistisch für dein Angebot aufbringen?
- Wann bist du am produktivsten und energiegeladensten?
- Welche anderen Verpflichtungen hast du (Familie, andere Projekte)?
- Wie viel Struktur und Planbarkeit brauchst du in deinem Alltag?
Wenn du beispielsweise kleine Kinder hast und flexible Arbeitszeiten brauchst, könnte ein Selbstlernkurs oder ein hybrides Format mit flexiblen 1:1-Terminen besser geeignet sein als ein festes wöchentliches Gruppenprogramm. Wenn du hingegen vorhersehbare Struktur schätzt, könnte ein regelmäßiges Format mit festen Terminen ideal sein.
Ich selbst habe festgestellt, dass feste wöchentliche Termine für Gruppenprogramme für mich schwierig einzuhalten sind. Die Flexibilität, individuelle 1:1-Termine zu vereinbaren und Selbstlernmaterialien zu erstellen, wenn es in meinen Zeitplan passt, funktioniert viel besser für mich.
5. Was ist dein langfristiges Ziel?
Schließlich solltest du überlegen, wo du langfristig hin willst. Deine Formatwahl sollte nicht nur deinen aktuellen Umständen entsprechen, sondern auch deine langfristigen Geschäftsziele unterstützen.
Willst du ein skalierbares Business aufbauen, das irgendwann auch ohne deine ständige Präsenz funktioniert? Oder bevorzugst du intensive Arbeit mit wenigen, ausgewählten Kunden? Möchtest du eine Community aufbauen oder eher 1:1-Expertin in deinem Bereich sein?
Je nachdem, wo du hin willst, könnte ein anderes Format besser passen. Wenn dein Ziel Skalierbarkeit ist, könnten Kurse oder Memberships langfristig sinnvoller sein. Wenn du hingegen tiefe Expertise und Premium-Positionierung anstrebst, könnte hochwertiges 1:1-Coaching der richtige Weg sein.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass deine Angebote sich mit deinem Business entwickeln können und sollten. Viele erfolgreiche Unternehmerinnen beginnen mit 1:1-Coaching, um Erfahrungen zu sammeln und ihr Angebot zu verfeinern, bevor sie zu skalierbaren Formaten übergehen.
Praktische Übung zur Selbstreflexion
Hier ist eine einfache, aber wirkungsvolle Übung, die dir helfen kann, dein ideales Format zu finden:
- Nimm dir ungestörte Zeit – mindestens eine Stunde – und einen Ort, an dem du dich wohlfühlst.
- Erstelle eine Tabelle mit den sechs vorgestellten Formaten als Zeilen und folgenden Spalten:
- Wie viel Freude macht mir dieses Format? (1-10)
- Wie gut passt es zu meinen Stärken? (1-10)
- Wie gut entspricht es den Bedürfnissen meiner Zielgruppe? (1-10)
- Wie gut lässt es sich in mein Leben integrieren? (1-10)
- Wie gut unterstützt es meine langfristigen Ziele? (1-10)
- Bewerte jedes Format ehrlich und aus dem Bauch heraus.
- Berechne den Durchschnitt für jedes Format. Die höchsten Werte geben dir einen ersten Hinweis, welche Formate am besten zu dir passen könnten.
- Frage dich dann: Was wäre, wenn ich ausschließlich dieses Format anbieten würde? Wie würde sich das anfühlen? Welche Bedenken oder Vorfreude tauchen auf?
Diese Übung ist kein wissenschaftlicher Test, aber sie kann dir helfen, deine eigenen Präferenzen klarer zu sehen und intuitive Entscheidungen mit rationalen Überlegungen zu verbinden.
Denke daran: Es gibt nicht DAS eine perfekte Format. Es geht darum, das Format zu finden, das zu dir, deiner Zielgruppe und deinem Leben passt. Und das Beste ist: Du kannst jederzeit experimentieren, anpassen und wachsen.
Der 5-Schritte-Plan zur Entwicklung deines idealen Angebotsformats
Nachdem du durch Selbstreflexion mehr Klarheit über deine Präferenzen gewonnen hast, ist es Zeit für die praktische Umsetzung. Hier ist ein praktischer 5-Schritte-Plan, der dir hilft, dein ideales Angebotsformat zu entwickeln und erfolgreich zu implementieren.

Schritt 1: Selbstreflexion vertiefen und dokumentieren
Wir haben bereits über die Bedeutung der Selbstreflexion gesprochen. In diesem ersten Schritt geht es darum, deine Erkenntnisse zu vertiefen und festzuhalten.
So setzt du es um:
- Nimm dir einen Abend Zeit (oder einen Vormittag, wenn du da kreativer bist) und schaffe eine ruhige, angenehme Atmosphäre.
- Stelle dir die fünf Fragen aus dem vorherigen Abschnitt und schreibe deine Antworten ausführlich auf.
- Ergänze diese Überlegungen mit konkreten Beispielen aus deiner bisherigen Arbeit: Was hat gut funktioniert? Was hat dich frustriert?
- Mache eine ehrliche Bestandsaufnahme deiner Stärken, Schwächen und Vorlieben in Bezug auf verschiedene Arbeitsweisen.
Ein praktischer Tipp: Denke auch an deine Energiequellen. Bei welchen Aktivitäten fühlst du dich nach der Arbeit energiegeladen, bei welchen erschöpft – selbst wenn beide Spaß machen? Zum Beispiel liebe ich sowohl 1:1-Gespräche als auch Workshops, aber nach einem ganzen Tag Workshop brauche ich definitiv Zeit zum Auftanken, während mich einzelne Coaching-Gespräche oft energetisieren.
Schritt 2: Zielgruppenbefragung durchführen
Theorien sind gut, aber nichts ersetzt direktes Feedback von deiner Zielgruppe. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dein Format nicht nur zu dir, sondern auch zu den Bedürfnissen deiner potenziellen Kundinnen passt.
So setzt du es um:
- Identifiziere 5-10 Personen aus deiner Zielgruppe (bestehende Kundinnen, Newsletter-Abonnentinnen oder Social-Media-Followerinnen).
- Bereite 3-5 klare, offene Fragen vor, wie zum Beispiel:
- „Wie lernst du am liebsten neue Fähigkeiten?“
- „Welches Format würde am besten in deinen Alltag passen?“
- „Was würde dir helfen, bei einem Programm am Ball zu bleiben?“
- „Welche Art von Unterstützung brauchst du, um deine Ziele zu erreichen?“
- Führe kurze Interviews (15-20 Minuten) oder erstelle eine anonyme Umfrage.
- Biete einen Anreiz für die Teilnahme, wie ein Mini-Coaching oder einen nützlichen Content-Bonus.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Die Antworten werden dich manchmal überraschen! Ich hatte zum Beispiel angenommen, dass viele meiner Kundinnen vor allem Flexibilität wünschen, aber in den Gesprächen stellte sich heraus, dass ihnen regelmäßiges Feedback und „Hausaufgaben“ fast wichtiger waren. Diese Erkenntnis hat mein Angebotsformat maßgeblich beeinflusst.
Schritt 3: Prototyp testen
Bevor du viel Zeit und Energie in die Entwicklung eines kompletten Angebots investierst, ist es sinnvoll, einen vereinfachten Prototyp zu testen. So kannst du mit minimalem Risiko herausfinden, ob dein Format funktioniert.
So setzt du es um:
- Für ein Coaching: Biete 3-5 kostenlose oder stark vergünstigte Probesessions an.
- Für einen Kurs: Erstelle ein Mini-Modul oder eine Lektion und teste sie mit einer kleinen Gruppe.
- Für ein Gruppenprogramm: Veranstalte einen kostenlosen Workshop oder eine Mastermind-Session.
- Für eine Membership: Starte mit einer 30-tägigen Testphase für eine kleine, ausgewählte Gruppe.
Wichtig ist, dass du den Prototyp so gestaltest, dass er die Essenz deines geplanten Formats widerspiegelt, ohne dass du Wochen mit der Vorbereitung verbringst. Es geht um einen „Minimal Viable Product“-Ansatz: das Minimum an Aufwand für maximalen Erkenntnisgewinn.
Als ich mit meinem „Alles im Griff“-Programm startete, habe ich eine Beta-Version meines (damals noch) 12-Wochen-Programms angeboten. Zu einem vergünstigten Preis mit der Bitte um kritisches Feedback und bei Gefallen einem Testimonial. Erst im vierten Durchgang des Programms ist es dann zu einem 6-Monats-Programm geworden. Die Erkenntnisse aus dieser „Beta-Phase“ waren unbezahlbar und haben mir viel Entwicklungszeit gespart.
Schritt 4: Feedback einholen und anpassen
Nach deinem Test ist es entscheidend, strukturiertes Feedback zu sammeln und dein Angebot entsprechend anzupassen. Dieser iterative Prozess ist der Schlüssel zur Entwicklung eines wirklich effektiven Formats.
So setzt du es um:
- Plane bewusst Feedback-Gespräche nach Abschluss der Testphase ein.
- Stelle konkrete Fragen wie:
- „Was hat besonders gut funktioniert?“
- „Was hat gefehlt oder könnte verbessert werden?“
- „Hättest du für die Vollversion bezahlt? Wenn ja, welchen Preis findest du angemessen?“
- „Welche Ergebnisse konntest du erzielen?“
- Beobachte auch das Verhalten: Wie war die Beteiligung? Gab es Abbrüche? Wo gab es besonders viele Fragen?
- Überprüfe ehrlich, ob das Format auch für dich funktioniert hat. Wie war dein Energielevel? Hat es zu deinem Arbeitsrhythmus gepasst?
Nimm dir Zeit, das Feedback zu verarbeiten und konkrete Anpassungen zu identifizieren. Manchmal sind es kleine Änderungen – wie zusätzliche Q&A-Sessions oder anders strukturierte Inhalte – die einen großen Unterschied machen.
Ein persönliches Beispiel: Im Rahmen des Beta-Tests erhielt ich das Feedback, dass die Teilnehmerinnen mehr Zeit für die Umsetzung zwischen den Modulen gebraucht hätten. Daraufhin habe ich zunächst den Rhythmus angepasst und „Implementierungswochen“ eingebaut – eine einfache Änderung, die die Zufriedenheit und die Ergebnisse deutlich verbesserte.
Schritt 5: Angebot finalisieren
Jetzt, mit all deinen Erkenntnissen ausgestattet, kannst du dein Angebot mit Vertrauen finalisieren und zum Launch vorbereiten.
So setzt du es um:
- Entwickle eine klare Struktur für dein Angebot, basierend auf deinen Erkenntnissen.
- Lege die Preisgestaltung fest, wobei du sowohl den Markt als auch den von dir geschaffenen Wert berücksichtigst.
- Erstelle einen detaillierten Plan für die Umsetzung, einschließlich Zeitplan, benötigter Ressourcen und technischer Anforderungen.
- Entwickle eine Verkaufsstrategie, die zu deinem Angebot und deiner Zielgruppe passt.
Bei der Preisgestaltung möchte ich dir einen wichtigen Tipp mitgeben: Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf. Warum? Weil wir Frauen tendenziell zu niedrig kalkulieren. Als Beispiel: Wenn du 100 Euro als angemessenen Preis empfindest, setze ihn auf 120 Euro. Mit dieser einfachen Regel stellst du sicher, dass du deinen Wert nicht unterschätzt.
„Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf. Dann hast du wahrscheinlich den richtigen Preis gefunden – wir Frauen tendieren dazu, zu niedrig zu kalkulieren.“
Die Finalisierung ist auch der richtige Zeitpunkt, um über Skalierung und Wachstum nachzudenken. Wie könnte sich dein Angebot entwickeln? Könntest du es in Zukunft erweitern, anpassen oder mit anderen Angeboten kombinieren?
Mein „Alles im Griff“-Programm hat sich seit seiner ersten Version mehrfach weiterentwickelt. Was als reines Gruppenprogramm begann, ist heute ein hybrides Format mit Selbstlernmaterialien und individueller Betreuung. Und für den nächsten Durchgang plane ich bereits weitere Verbesserungen – denn ein erfolgreiches Angebot ist nie „fertig“, sondern entwickelt sich kontinuierlich weiter.
Diese fünf Schritte bilden einen bewährten Weg zur Entwicklung deines idealen Angebotsformats. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Selbstreflexion, Zielgruppenverständnis und praktischem Testen. Nimm dir die Zeit, jeden Schritt gründlich zu durchlaufen – die Investition zahlt sich durch ein Angebot aus, das nicht nur deinen Kundinnen hilft, sondern auch dir Freude und Erfüllung bringt.
Häufige Fehler vermeiden
Auf dem Weg zum idealen Angebotsformat lauern einige typische Fallstricke, die ich immer wieder beobachte – sowohl bei mir selbst als auch bei vielen anderen Unternehmerinnen. Das Gute daran: Wenn du diese Fehler kennst, kannst du sie bewusst vermeiden und dir viel Frustration, Zeit und Geld sparen.
Fehler 1: Blind kopieren, was andere machen
Es ist verführerisch, erfolgreiche Konkurrentinnen oder Vorbilder zu beobachten und ihr Angebotsformat einfach zu übernehmen. „Wenn es für sie funktioniert, wird es auch für mich funktionieren“ – diese Annahme ist jedoch oft trügerisch.
Warum es problematisch ist:
Jede Unternehmerin hat ihre eigene Persönlichkeit, ihre eigenen Stärken und eine einzigartige Zielgruppe. Was für jemand anderen perfekt funktioniert, kann für dich völlig ungeeignet sein. Außerdem siehst du von außen nur die Ergebnisse, nicht den Prozess oder die möglicherweise vorhandenen Probleme hinter den Kulissen.
Wie du es vermeidest:
- Nutze erfolgreiche Formate als Inspiration, nicht als Blaupause
- Frage dich immer: „Passt dieses Format zu mir, meinen Stärken und meiner Arbeitsweise?“
- Erinnere dich daran, dass deine Einzigartigkeit deine Stärke ist – es geht nicht darum, jemand anderen zu kopieren, sondern deine eigene authentische Lösung zu finden
Fehler 2: Zu viel auf einmal wollen
Ambition ist gut, aber besonders bei neuen Angeboten ist es verlockend, gleich ein komplexes Format mit allen erdenklichen Features und Extras zu entwickeln. Das führt oft zu Überforderung – sowohl für dich als auch für deine Kundinnen.
Warum es problematisch ist:
Ein überladenes Angebot ist schwieriger zu kommunizieren, aufwändiger umzusetzen und kann Kundinnen mit zu vielen Optionen überfordern. Außerdem bindest du viele Ressourcen, bevor du überhaupt weißt, ob das Format grundsätzlich funktioniert.
Wie du es vermeidest:
- Starte mit einer schlankeren Version – du kannst immer erweitern
- Fokussiere dich auf den Kernwert deines Angebots: Was ist das Minimum, das deine Kundinnen brauchen, um ihr Ziel zu erreichen?
- Plane bewusst Entwicklungsphasen ein: Version 1.0, 2.0, 3.0
- Teste einzelne Elemente, bevor du sie zu einem komplexen Angebot zusammenfügst
Fehler 3: Das Format wichtiger nehmen als den Inhalt
Manchmal werden wir so fixiert auf das „Wie“ (das Format), dass wir das „Was“ (den Inhalt) und das „Warum“ (den Mehrwert) aus den Augen verlieren.
Warum es problematisch ist:
Am Ende des Tages zählt für deine Kundinnen vor allem eines: Löst dein Angebot ihr Problem? Hilft es ihnen, ihre Ziele zu erreichen? Das beste Format nützt nichts, wenn der Inhalt nicht überzeugt.
Wie du es vermeidest:
- Beginne mit dem Ergebnis: Was sollen deine Kundinnen nach Abschluss deines Angebots erreicht haben?
- Entwickle zuerst den Inhalt und die Methodik, dann das passende Format dazu
- Betrachte das Format als Vehikel für deinen Inhalt, nicht als Selbstzweck
- Frage dich bei jeder Formatentscheidung: „Unterstützt dies die Vermittlung meiner Inhalte und das Erreichen der gewünschten Ergebnisse?“
Als ich mein Programm entwickelte, definierte ich zuerst klar die Transformation, die ich ermöglichen wollte: Eine strukturierte, authentische Marketing-Strategie, die wirklich umgesetzt wird. Erst dann überlegte ich, welches Format diese Transformation am besten unterstützen würde.
Fehler 4: Nicht flexibel sein
Manchmal halten wir zu lange an einem Format fest, das nicht optimal funktioniert, sei es aus Stolz, Gewohnheit oder der Angst vor Veränderung.
Warum es problematisch ist:
Ein Format, das nicht funktioniert, frustriert sowohl dich als auch deine Kundinnen. Es führt zu schlechteren Ergebnissen, höheren Abbruchraten und letztlich zu einem schlechteren Ruf deines Angebots.
Wie du es vermeidest:
- Betrachte dein Format als Experiment, nicht als endgültige Lösung
- Baue regelmäßige Überprüfungs- und Feedback-Schleifen ein
- Sei bereit, Anpassungen vorzunehmen, selbst wenn es bedeutet, von vorne zu beginnen
- Kommuniziere Änderungen positiv als Verbesserungen, nicht als Korrekturen von Fehlern
Ich habe mein „Alles im Griff“-Programm mehrfach angepasst, basierend auf Feedback und meinen eigenen Beobachtungen. Was als Gruppenprogramm mit festen wöchentlichen Terminen begann, entwickelte sich zu einem flexibleren hybriden Format. Jede Iteration brachte bessere Ergebnisse und mehr Zufriedenheit – sowohl für meine Kundinnen als auch für mich.
Fehler 5: Den Preis an das Format und nicht an den Wert koppeln
Ein häufiger Fehler ist es, den Preis ausschließlich am Format festzumachen, nach dem Motto: „1:1-Coaching muss teurer sein als ein Kurs“ oder „Eine Membership muss unter 100 Euro pro Monat kosten“.
Warum es problematisch ist:
Der Preis sollte sich am Wert orientieren, den du lieferst, nicht am Format. Ein gut gemachter Selbstlernkurs kann unter Umständen mehr Wert liefern als ein mittelmäßiges 1:1-Coaching. Die starre Koppelung von Preis und Format führt oft zu Unter- oder Überbewertung deines Angebots.
Wie du es vermeidest:
- Fokussiere dich bei der Preisgestaltung auf den Wert und die Transformation, nicht auf das Format
- Berücksichtige natürlich den Zeitaufwand, aber auch deine Expertise, die Tiefe der Inhalte und die Qualität der Ergebnisse
- Untersuche den Markt, aber setze deinen Preis nicht nur basierend auf dem, was andere verlangen
- Denke an die Regel der 20%: Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf
Ein oft übersehener Fehler: Die eigenen Grenzen nicht respektieren
Ein weiterer Fehler, der selten thematisiert wird, ist das Ignorieren der eigenen Grenzen und Kapazitäten bei der Formatwahl.
Warum es problematisch ist:
Ein Format, das deine Energie übermäßig beansprucht oder nicht zu deinem Lebensstil passt, ist langfristig nicht nachhaltig – egal wie erfolgreich es kurzfristig sein mag. Es führt zu Burnout, nachlassender Qualität und letztlich zum Scheitern des Angebots.
Wie du es vermeidest:
- Sei ehrlich zu dir selbst bezüglich deiner Kapazitäten und Grenzen
- Berücksichtige nicht nur deine geschäftlichen, sondern auch deine persönlichen Bedürfnisse
- Plane bewusst Pufferzeiten und Erholungsphasen ein
- Entwickle ein Format, das du langfristig mit Freude anbieten kannst, nicht nur für die nächsten Wochen
Ich habe gelernt, dass wöchentliche Live-Calls zu festen Zeiten für mich stressig sind und mich einschränken. Das Wissen, dass ich jeden Dienstag um 16 Uhr verfügbar sein muss, unabhängig von anderen Verpflichtungen oder meiner Energie, belastete mich. Die Umstellung auf flexibel planbare 1:1-Calls war eine kleine Änderung mit großer Wirkung auf mein Wohlbefinden und letztlich auch auf die Qualität meines Angebots.
Podcast-Episode #151: Angebote, die funktionieren: Der Weg zum richtigen Format
Fazit und nächste Schritte
Die Wahl des richtigen Angebotsformats ist keine einmalige Entscheidung, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Anpassung und Weiterentwicklung. Es ist eine Reise, auf der du dich und deine Zielgruppe immer besser kennenlernst und dein Angebot entsprechend optimierst.
Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
Hier noch einmal die Schlüsselpunkte dieses Artikels:
- Das richtige Format macht den Unterschied – sowohl für deine Zufriedenheit als auch für die Ergebnisse deiner Kundinnen. Es beeinflusst, wie du arbeitest, wie deine Kundinnen lernen und wie erfolgreich dein Angebot letztendlich ist.
- Eine gründliche Zielgruppenanalyse ist entscheidend. Verstehe die Bedürfnisse, Lernpräferenzen, zeitlichen Möglichkeiten und finanziellen Ressourcen deiner Zielgruppe, bevor du ein Format wählst.
- Es gibt sechs Hauptformate mit unterschiedlichen Stärken und Herausforderungen:
- 1:1-Coaching oder Beratung für maximale Individualisierung
- Gruppenprogramme für die Balance zwischen Gemeinschaft und Betreuung
- Online-Kurse (Selbstlernkurse) für Flexibilität und Skalierbarkeit
- Memberships für kontinuierliche Unterstützung und regelmäßige Einnahmen
- Live-Workshops für intensive, fokussierte Lernerfahrungen
- Hybride Formate, die verschiedene Elemente kombinieren
- Selbstreflexion ist der Schlüssel zur Findung des Formats, das zu dir passt. Frage dich: Was macht dir Spaß? Wo liegen deine Stärken? Was braucht deine Zielgruppe? Wie sieht dein Leben aus? Was sind deine langfristigen Ziele?
- Der 5-Schritte-Plan bietet einen praktischen Weg zur Entwicklung deines idealen Formats: Selbstreflexion, Zielgruppenbefragung, Prototyp testen, Feedback einholen und anpassen, Angebot finalisieren.
- Vermeide häufige Fehler wie blindes Kopieren, Überkomplexität, Formatfixierung, mangelnde Flexibilität und falsche Preisgestaltung.
- Der Preis sollte sich am Wert orientieren, nicht am Format. Und vergiss nicht die 20%-Regel: Wenn du den Preis gefunden hast, mit dem du dich wohlfühlst, lege noch 20% drauf.
Ermutigung zum Experimentieren und Anpassen
Ich möchte dich ermutigen, mutig zu sein und verschiedene Formate auszuprobieren. Perfektionismus ist hier fehl am Platz – es geht darum, zu starten, zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Denk daran: Es gibt nicht DAS eine perfekte Format. Es geht darum, das Format zu finden, das zu dir, deiner Zielgruppe und deinem Leben passt. Und das Beste daran: Du kannst jederzeit experimentieren und anpassen.
Meine eigene Reise hat mich von 1:1-Coaching über Gruppenprogramme und Online-Kurse bis hin zu hybriden Formaten geführt. Jede Station auf diesem Weg hat mir wertvolle Erkenntnisse gebracht und mich meinem idealen Format näher gebracht. Und selbst jetzt entwickle ich meine Angebote ständig weiter.
Konkrete nächste Schritte für dich
Hier sind einige konkrete Schritte, die du jetzt unternehmen kannst, um dein ideales Angebotsformat zu finden:
- Führe die Selbstreflexionsübung durch, die wir im fünften Abschnitt besprochen haben. Nimm dir wirklich Zeit dafür – es ist eine Investition in dein Business.
- Identifiziere fünf Personen aus deiner Zielgruppe, die du in den nächsten zwei Wochen befragen möchtest. Bereite deine Fragen vor und vereinbare Termine.
- Skizziere einen einfachen Prototyp für das Format, das dich am meisten anspricht. Was wäre der minimalste Test, den du durchführen könntest?
- Setze dir einen Termin, bis wann du diesen Prototyp testen möchtest. Mach es konkret und verbindlich.
- Finde eine Rechenschaftspartnerin, mit der du diesen Prozess durchlaufen kannst. Gegenseitige Unterstützung und Feedback machen den Weg leichter und erfolgreicher.
Einladung zum Austausch und Feedback
Ich würde mich sehr freuen, von deinen Erfahrungen zu hören! In welchem Format arbeitest du am liebsten? Oder mit welchem Format haderst du gerade? Welche Erkenntnisse hast du aus diesem Artikel mitgenommen?
Schreib mir gerne eine Nachricht an info@silkeschoenweger.com oder hinterlasse einen Kommentar unter diesem Artikel. Deine Erfahrungen und Fragen können auch anderen Leserinnen helfen – und mir wertvolle Einblicke für zukünftige Inhalte geben.
9. Praktischer Teil: Checkliste und Arbeitsblatt
Zum Abschluss möchte ich dir noch zwei praktische Hilfsmittel an die Hand geben, die dich bei deiner Formatentscheidung unterstützen können.
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