Heute möchte ich dir von einem Event-Format erzählen, das mich nicht nur begeistert, sondern auch mein Business und meinen Blick auf meinen Selbständigkeit nachhaltig beeinflusst hat: Das CoachCamp Köln. In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen, spannende Einblicke und erkläre dir, warum Barcamps möglicherweise genau das sind, was dein Business jetzt braucht.
Du möchtest dir meinen Erfahrungsbericht lieber anhören? Dann geht’s hier zur Podcast-Episode:
Podcast #129: Meine Erfahrungen auf dem CoachCamp Köln – Netzwerken, Inspiration & Aha-Momente
Was ist eigentlich ein Barcamp?
Stell dir eine Konferenz vor – aber vergiss dabei alles, was du über klassische Konferenzen weißt. Ein Barcamp ist nämlich eine sogenannte „Unkonferenz“. Das bedeutet, es gibt zu Beginn der Veranstaltung noch keine festgelegte Agenda. Stattdessen werden die Themen und Sessions von den Teilnehmenden selbst bestimmt. Das mag im ersten Moment chaotisch klingen, folgt aber einem durchdachten Konzept.
So funktioniert’s:
- Die Veranstaltung startet mit einer offenen Agenda
- Teilnehmende können Sessions zu ihren Expertisen oder Interessensgebieten anbieten
- In 30-Sekunden-Pitches werden die Session-Ideen vorgestellt
- Die Sessions werden auf verschiedene Räume und Zeitslots verteilt
- Jede*r kann frei wählen, welche Sessions besucht werden
Das CoachCamp Köln: Eine besondere Form des Barcamps
Das CoachCamp Köln ist speziell auf die Bedürfnisse von Coaches und Selbstständigen zugeschnitten. Über zwei Tage hinweg treffen sich hier Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie wollen ihr Business weiterentwickeln und sich mit Gleichgesinnten austauschen.
Die Besonderheit liegt in der Vielfalt der Themen. Von Coaching-Methoden über Business-Entwicklung bis hin zu Mindset-Themen ist alles dabei. Was die Veranstaltung besonders wertvoll macht: Es herrscht absolutes Pitch-Verbot. Das bedeutet, niemand versucht dir etwas zu verkaufen. Der Fokus liegt zu 100% auf dem Austausch und gegenseitigen Lernen.
Besonders wertvoll fand ich beim CoachCamp Köln, dass die Initiatorin und Moderatorin Annette Bauer auf #dasgroßeWIR, #wirsindVIELFALT und #wirsindbunt aufmerksam gemacht hat. Mit dieser Einstimmung, dass es um das uneingeschränkte Miteinander geht, unabhängig von Geschlecht, Alter, Aussehen, usw., wurde eine ganz bestimmte schöne und unterstützende Stimmung geschaffen, die sich (wieder) durch das ganze CoachCamp gezogen hat.

Meine persönlichen Session-Highlights des CoachCamp Köln 2025
Es hat ja einige Sessions in den zwei Tagen des CoachCamp Köln 2025 gegeben. Leider konnte ich nur einen Teil davon besuchen. Dennoch möchte ich dir gerne hier meine persönlichen Highlights vorstellen:
Die 7 Grundmotivatoren
Eine der faszinierendsten Sessions beschäftigte sich mit den sieben Grundmotivatoren menschlichen Handelns. Anders als das bekannte DISC-Modell geht dieser Ansatz tiefer und zeigt, was Menschen wirklich antreibt. Für Coaches und Beraterinnen ein wertvolles Tool, um Klientinnen noch besser zu verstehen und zu unterstützen.
Ungezähmte Frauen
Diese Session traf einen Nerv: Wie können wir als Unternehmerinnen, aber auch als Privatpersonen, authentisch bleiben und uns von gesellschaftlichen Erwartungen befreien? Die Diskussion zeigte, dass viele von uns ähnliche Herausforderungen haben – und dass es Wege gibt, diese zu meistern.
Umsatzblockaden mit EMDR lösen
Eine innovative Herangehensweise an ein klassisches Problem: Wie können wir mentale Blockaden lösen, die uns am Business-Erfolg hindern? Die Vorstellung der EMDR-Methode öffnete vielen Teilnehmenden neue Perspektiven.
Verdeckte Aufstellungen
Eine der „magischsten“ Sessions: Ohne Vorwissen über das eigentliche Thema wurden hier systemische Aufstellungen durchgeführt. Die Ergebnisse waren verblüffend und zeigten, wie tief diese Methode wirken kann.
Der große Aha-Moment: Social Media neu gedacht
Eine der intensivsten Diskussionen entstand spontan zum Thema Social Media. Eine Teilnehmerin äußerte ihren Unmut über den gefühlten Zwang, auf Instagram aktiv sein zu müssen. Diese Diskussion führte zu einem wichtigen Punkt: Als Unternehmer*innen haben wir die Freiheit, zu entscheiden, welche Plattformen für uns wirklich Sinn machen. Das ist ja auch in meiner persönlichen Arbeit mit meinen Kundinnen ein Grund-Tenor: Du darfst entscheiden, auf welchen Plattformen du aktiv sein möchtest und kannst.
Die Erkenntnis, dass eine Kollegin aber mit dem Druck von Außen so hadert, war für mich so einschneidend, dass ich noch während des Barcamps meinen Instagram-Account löschte. Eine mutige Entscheidung? Vielleicht. Aber sie fühlte sich richtig an und hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Business-Entscheidungen nach den eigenen Werten zu treffen.
Die verborgenen Schätze der „Bar-Sessions“
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Barcamps sind die informellen Gespräche an der „Bar“ – dem Bereich für Kaffee und Snacks. Hier entstehen oft die wertvollsten Kontakte und tiefgehendsten Gespräche. Es ist dieser ungezwungene Austausch, der Barcamps so besonders macht.

Warum Barcamps dein Business voranbringen
Menschen wirklich kennenlernen
Bei einem Barcamp entstehen echte Gespräche – nicht diese oberflächlichen „Und, was machst du so?“-Unterhaltungen, die man von klassischen Networking-Events kennt. Du sitzt vielleicht mit einer Kaffeetasse in der Hand zusammen und merkst plötzlich, dass aus einem kurzen Gespräch eine einstündige, intensive Diskussion geworden ist. Solche Begegnungen sind wertvoll, weil sie natürlich entstehen und oft zu langfristigen Business-Freundschaften führen. Das Besondere: Niemand versucht dir etwas zu verkaufen – es geht um echten Austausch.
Trends und Entwicklungen hautnah erleben
Statt Trend-Reports zu lesen oder Webinare zu besuchen, erlebst du bei einem Barcamp direkt, was die Branche bewegt. In den Sessions und Gesprächen erfährst du aus erster Hand, welche Methoden andere ausprobieren, welche Tools sich bewährt haben und wo sich neue Entwicklungen abzeichnen. Das ist wie ein Blick in die Zukunft deiner Branche – aber einer, den du aktiv mitgestalten kannst.
Gemeinsam Lösungen finden
Kennst du das? Du grübelst tagelang über ein Problem nach und kommst nicht weiter. Beim Barcamp triffst du auf Menschen, die ähnliche Herausforderungen haben oder sie bereits gemeistert haben. Durch die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen entstehen oft völlig neue Lösungsansätze. Was für den einen ein unlösbares Problem scheint, hat ein anderer vielleicht schon erfolgreich bewältigt. Dieser Erfahrungsaustausch ist unbezahlbar und funktioniert viel besser als jedes Coaching-Handbuch.
Lernen nach deinen Regeln
Das Beste am Barcamp? Du bestimmst selbst, was du lernen möchtest. Keine vorgegebenen Workshops, keine festgelegten Zeitpläne. Spricht dich eine Session nach fünf Minuten nicht an? Dann gehst du einfach in eine andere. Interessiert dich ein Thema besonders? Bleib dabei und vertief dich in intensive Gespräche. Diese Freiheit macht das Lernen nicht nur effektiver, sondern auch viel angenehmer. Du kannst zwischen intensiven Lernsessions und entspannten Netzwerk-Gesprächen hin- und herwechseln, ganz wie es dir gut tut.
Diese natürliche Mischung aus Lernen, Austausch und Networking macht Barcamps so wertvoll. Es ist diese besondere Atmosphäre, in der du sowohl als Teilnehmerin als auch als Wissensvermittlerin wachsen kannst – und dabei noch interessante Menschen kennenlernst, die dein Business wirklich weiterbringen können.
Die wichtigsten Learnings aus meinen Barcamp-Erfahrungen
Aus so einer Veranstaltung, egal ob sie nun einen Tag oder wie das CoachCamp zwei Tage dauert, nimmt man in der Regel ganz viele Learnings mit. Meine wichtigstens Learnings waren:
- Alle haben ähnliche Herausforderungen
Egal ob erfahrener Coach oder Neueinsteigerin – die grundlegenden Fragen und Herausforderungen sind oft sehr ähnlich. Das zu wissen, ist unglaublich befreiend. - Gemeinsam findet man bessere Lösungen
Der Austausch über Probleme oder Herausforderungen bringt oft bessere Lösungen als einsames Grübeln. Die verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen der Teilnehmenden sind Gold wert. - Networking kann entspannt sein
Anders als bei klassischen Business-Events steht beim Barcamp der natürliche Austausch im Vordergrund. Das macht das Netzwerken entspannt und authentisch.
Dein Weg zum ersten Barcamp
Möchtest du selbst ein Barcamp besuchen? Hier sind meine wichtigsten Tipps:
- Recherchiere Barcamps in deiner Region
Es gibt mittlerweile viele spezialisierte Barcamps zu verschiedenen Themen. - Geh auch alleine hin
Lass dich nicht davon abhalten, wenn du niemanden kennst. Die offene Atmosphäre macht es leicht, Anschluss zu finden. - Sei offen für Überraschungen
Die besten Erkenntnisse kommen oft aus Sessions, die du ursprünglich gar nicht besuchen wolltest. - Bring dich aktiv ein
Du musst keine Expert*in sein, um eine Session anzubieten. Manchmal reicht es, ein Thema zur Diskussion zu stellen.
Die ungeschriebenen Regeln eines Barcamps
Um dir den Einstieg zu erleichtern, hier die wichtigsten „Spielregeln“:
- Das „Law of Two Feet“: Wenn eine Session dir keinen Mehrwert bringt, darfst du jederzeit gehen
- Keine Verkaufspitches: Barcamps sind zum Austausch da, nicht zum Verkaufen
- Dokumentation erwünscht: Fotos, Notizen und Social-Media-Posts sind meist willkommen (frag aber sicherheitshalber nach)
- Alle sind gleich: Es gibt keine Hierarchien – jede Stimme ist gleich wichtig

Meine konkreten Erfahrungen beim CoachCamp Köln
Das CoachCamp Köln fand über zwei Tage statt, mit jeweils fünf Zeitslots und fünf parallelen Räumen. Die Räume trugen inspirierende Namen wie „Stolz“, „Freude“, „Dankbarkeit“, „Entspannung“ und „Leichtigkeit“ – was bereits die positive Grundstimmung der Veranstaltung widerspiegelte.
Besonders beeindruckend war die Vielfalt der Themen:
- Raumenergie in den Fluss bringen
- Live-Work-Balance für Coaches
- Umsatzblockaden lösen
- Ahnenforschung im Business-Kontext
- Lego Serious Play
- Scanner-Entlastung
- und vieles mehr
Dazu kommt auch die tolle Location mitten im Herzen Kölns: Das Bürgerhaus Stollwerck. Stollwerck – das war einst die mitten in der Südstadt gelegene Schokoladenfabrik, die Ende der Siebziger Jahre vom „alten“ Stollwerckgelände wegzog. Unter dem Namen Stollwerck ist heute das Bürgerhaus Stollwerck über die Grenzen Kölns hinaus bekannt, als das Kulturzentrum in der Südstadt! Mit den tollen Räumlichkeiten bietet es eine optimale Atmosphäre für Austausch, nette Gespräche, ruhige Momente am Tresen.
Ein besonderes Highlight war für mich der spontane Line Dance-Workshop am Ende des zweiten Tages. Nach meiner Erwähnung beim morgendlichen Pitch, dass ich Line Dance mache, wollten alle eine Tanz-Session. Also habe ich mit ihnen einen Line Dance gemacht – ein perfektes Beispiel für die spielerische und offene Atmosphäre eines Barcamps.


Der nachhaltige Effekt von Barcamp-Teilnahmen
Was mir besonders aufgefallen ist: Die Wirkung eines Barcamps geht weit über die eigentliche Veranstaltung hinaus. Aus meinen Barcamp-Besuchen sind bereits mehrere Podcast-Interviews entstanden, und ich pflege bis heute wertvolle Kontakte zu anderen Teilnehmenden.
Community und Wachstum
Ein wichtiger Aspekt, den ich nicht unerwähnt lassen möchte: Barcamps schaffen eine besondere Form von Community. Anders als in Online-Gruppen oder bei klassischen Netzwerk-Events entsteht hier oft eine tiefere Verbindung zwischen den Teilnehmenden. Das liegt vor allem an:
- Der gemeinsamen aktiven Gestaltung des Events
- Der Möglichkeit, verschiedene Rollen einzunehmen (mal Lernender, mal Lehrender)
- Dem informellen Rahmen für Gespräche
- Der Abwesenheit von Verkaufsdruck
Fazit: Warum du ein Barcamp besuchen solltest
Barcamps sind mehr als nur eine Alternative zu klassischen Konferenzen – sie sind Orte der Innovation, Inspiration und echten Verbindung. Sie bieten die perfekte Mischung aus strukturiertem Programm und freier Gestaltung, aus Lernen und Lehren, aus Professional Development und persönlichem Wachstum.
Mein wichtigster Rat: Trau dich! Die Investment in Zeit und möglicherweise Reisekosten zahlt sich mehrfach aus – durch neue Erkenntnisse, wertvolle Kontakte und manchmal auch durch mutige Entscheidungen, wie in meinem Fall die Instagram-Löschung.
Dein nächster Schritt
Möchtest du selbst die Barcamp-Erfahrung machen? Hier sind deine nächsten Schritte:
- Google nach Barcamps in deiner Region
- Schau dir verschiedene Formate an (Coach Camps, Business Camps, Tech Camps etc.)
- Reserviere dir Zeit im Kalender – ein Barcamp lebt von der vollen Präsenz
- Bereite dich mental darauf vor, dich einzubringen
- Pack eine offene Haltung und Neugierde ein
Links zur Veranstaltung und zu weiteren Informationen
- Informationen zum Barcamp CoachCamp Köln: https://coachcampkoeln.de/
- Das Team des CoachCamp Köln: Annette Bauer und Dr. Anne Werner
- „Die sieben Grundmotivatoren“ mit Tanja Klußmann
- „Ungezähmte Frauen“ mit Claire Oberwinter
- „Umsatzblockaden mit EMDR lösen“ mit Tanja Klein
- „Verdeckte Aufstellungen“ mit Birgit Franke
- „Grenzen setzen – visuell und räumlich“ mit Laura Jänicke
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