Nein sagen – Trau dich, Dinge in deinem Online-Business NICHT zu tun
Nein sagen im Online-Business und Dinge nicht mehr tun

Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht, ob ich einen Blogartikel mit dem Titel „Trau dich, Dinge in deinem Online-Business nicht (mehr) zu machen“ schreiben sollte. Wäre es nicht viel sinnvoller, dir zu erzählen, wie du mit dieser tollen Strategie im Nullkommanichts Kund*innen findest oder warum du unbedingt auf dieses oder jenes shiny object setzen solltest? Aber nein sagen ist wichtig, oder?

Naja das Ding ist: Ich bin nicht deine Muddi 😉 Und ich bin der festen Überzeugung, dass du auch ganz alleine sehr gut Entscheidungen treffen kannst. Naja vielleicht nicht ganz alleine. Warum das nämlich ein Problem sein kann und wozu es führt, davon möchte ich in diesem Artikel sprechen. 

Podcast-Episode 027: Nein! Trau dich, Dinge in deinem Business NICHT MEHR zu machen!

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Nein sagen zu „Immer mehr und mehr und mehr“

Ich sehe so viele Selbständige und Unternehmerinnen, die sich unglaublich viel Arbeit aufhalsen. Und zwar nicht für oder mit Kunden sondern rund um ihr Business. Sie schreiben fleißig Blogartikel und starten jetzt auch noch einen Podcast, sie posten auf Instagram, Facebook und Linkedin, vielleicht schreiben sie auch noch wöchentlich einen Newsletter.

Noch dazu muss alles perfekt sein und da braucht man noch den zweiten oder dritten Kurs zum Thema XY, damit man auch wirklich weiß, wie es funktioniert. 

Deshalb ist "Nein sagen" so wichtig, wenn du nicht alles tun möchtest in deinem Online-Business

Das Problem ist: Das bringt in den seltensten Fällen Umsatz. Nicht mal wenn du dir einen Onlinekurs anschaust, in dem es um die Erstellung eines Online Kurses geht, bringt dir das direkt mehr Pinkepinke in die Geldbörse. Du bist in erster Linie abgelenkt von dem, was dir Geld bringen könnte. 

That’s what I call “Power-Prokrastination”

Ich habe dieses Verhalten liebevoll Power-Prokrastination getauft. Du arbeitest unheimlich viel und bist immer super busy, aber unterm Strich kommt kein Euro dabei raus. Du prokrastinierst also hinsichtlich des Geldverdienens, indem du dich mit unwichtigen Tätigkeiten ganz doll ablenkst.  

Versteh mich nicht falsch, dass wir mit jeder unserer Handlung als Selbständige Umsatz generieren ist utopisch. Aber viele verlieren den Fokus aus den Augen und verfallen in den Hustle-Modus an Stellen oder mit Tätigkeiten, die eben kein Geld in die Kasse spülen. 

Da ist es sinnvoll, all das, was man so den ganzen Tag treibt, genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Vielleicht ist aber auch ein Problem, dass dir die Klarheit in deinem Business fehlt. Das führt nämlich auch häufig zur Prokrastination. Hier kannst du mehr darüber lesen: Das bedeutet Klarheit im Business und dafür brauchst du sie

Was machst du denn so den ganzen Tag?

Womit verbringst du deinen Arbeitstag? Hast du mal kritisch überprüft, wofür du deine Zeit wirklich verwendest? Und wieviel Zeit pro Tag denkst du an das Verkaufen deiner Angebote?

Wenn ich nicht wirklich konzentriert darauf achte und mein neues “Lieblingstool” Prima:Time verwende, dann kann ich mich ganz toll in diesen Aufgaben verlieren:

  • CheckIn mit meinem Business-Buddy (wichtig, aber oft ausgedehnter als nötig)
  • Zero Inbox (ohne die 2 Minuten Regel zu beachten)
  • Facebook-Gruppen schauen (urrrrgh – das macht nicht mal richtig Spaß)
  • Canva-Bilder für Instagram oder LinkedIn erstellen (und dem Perfektionismus verfallen)
  • Social-Media-Planung (mindestens 5 mal wieder umplanen und viel zu viel vornehmen)
  • Onlinekurse anschauen (und “vergessen”, in die Umsetzung zu kommen)

Das ist nur ein kleiner Auszug dessen, womit ich mich gut ablenken kann. Geld bringt das alles nicht direkt. Und Sichtbarkeit auch nicht. Wenn du mehr darüber lesen willst, schau mal in meinen Blogartikel Deshalb wirst du mit deinem Online Business nicht einfach sichtbar

Deshalb dürfen die Aufgaben, die in meiner „Critical Now”-Liste in Trello stehen, auch gerne mal kritisch überprüft werden darauf, ob sie direkt oder wenigstens zeitnah zu mehr potenziellen Kund*innen führen. Ist es sinnvoller, diese Aufgabe zu erfüllen oder ist Nein sagen die bessere Entscheidung?

Zahlen lesen will gelernt sein

Weißt du, welche deiner Content- und Marketing-Aktivitäten tatsächlich Kund*innen zu dir bringen? Ich bin ganz ehrlich: Ich habe lange Zeit weder geschaut, welche Blogartikel gut laufen noch wie meine Posts und Aktivitäten auf Social Media ankamen, wie sich Follower- oder Impressionszahlen entwickelt haben. Lediglich die Zahlen auf Pinterest hatte ich -aus wohl nachvollziehbaren Gründen- halbwegs im Blick. 

Die wenigsten der Selbständigen und Unternehmerinnen, mit denen ich mich austausche, tracken ihre Business-Zahlen regelmäßig und konsequent. Oder sie tracken sie, werten sie aber nicht aus. Dann kann man es eigentlich auch bleiben lassen. 

Die Magie fängt ja da an, wo man Vergleiche anstellt. Wo man die Veränderungen der Kennzahlen zeitlich oder auf Kanäle bezogen miteinander vergleicht und umfassend betrachtet. Wo man sich die Mühe macht hinzuschauen, wie z.B. Interessent*innen auf die Website kommen und wo man viel Zeit und Mühe in einen Kanal steckt, bei dem aber überhaupt noch kein einziger zahlender Kunde rausgesprungen ist.

Woher kommen deine Kund*innen?

Dafür musst du sicher kein Zahlen-Crack sein. Es fängt nämlich im Grunde auch schon damit an, dass du dir notierst, über welche Kanäle deine Kund*innen zu dir gekommen sind. Hat sich jemand über einen Blogartikel ein Erstgespräch gebucht? Wurdest du auf ein Angebot im Newsletters angesprochen? Oder hat dich eine deiner Kund*innen weiterempfohlen? Ist jemand auf Instagram auf dich aufmerksam geworden und hat dir eine (sinnvolle!) Direktnachricht geschickt? Du weißt es nicht mehr genau? Dann frag sie doch. 

Ich z.B. habe die meisten meiner Pinterest-Kund*innen durch Weiterempfehlungen und über das Netzwerken, auch z.B. auf Facebook, bekommen. Ich denke, das wird sich auch jetzt mit der Neuausrichtung in meinem Business nicht ändern. Übrigens haben Kundinnen, die mir Folgekunden gebracht haben, Striche in einer Liste bekommen. Je mehr Striche, desto wertvoller diese Kundin. 

Das mag eigenartig klingen ist aber doch irgendwie logisch: Wenn ich ganz viel Instagram mache, aber nicht eine einzige zahlende Kundin über diesen Kanal generiert habe, dafür aber eine meiner Kundinnen mir eine oder mehrere weitere Kundinnen gebracht hat. Wo stecke ich wohl mehr Zeit rein?

Der Kunde hinter der nächsten Ecke

Du würdest gern weniger Zeit mit deinem Online-Marketing verbringen, traust dich aber nicht, weil du nicht weißt, hinter welcher digitalen Ecke gerade der nächste Kunde wartet? 

Tipp von mir: Kunden lauern nicht hinter der nächsten Ecke. Potenzielle Kund*innen werden auf dich aufmerksam, weil du dich auf bestimmte Kanäle und Aktivitäten fokussiert hast und dort wirklich sichtbar geworden bist, über deinen Content und deine Angebote sprichst und sich dieser potenzielle Kunde davon angesprochen fühlt. 

Auf Kanäle fokussieren heißt aber auch, nicht fünf verschiedene Dinge gleichzeitig und dann nur mit halber Kraft zu machen.

Du traust dich nicht, auf Kanälen nicht mehr aktiv zu sein? Dann lies mal weiter…

Entscheiderin in deinem Business bist du – Nein sagen lernen

Eine meiner Interviewpartnerinnen in der Vorbereitung zu meinem Programm “Alles im Griff” hatte einen ganz spannenden Satz gesagt, als ich sie fragte, womit sie in ihrem Business strugglen würde: 

Ich habe ja nie gelernt, wie eine Selbständige oder Unternehmerin zu denken und zu handeln. Ich war immer angestellt.

Interviewpartnerin von „Alles im Griff – DAS Programm“

Dieser Satz enthält aus meiner Sicht ganz viel Wahres: Die meisten Frauen, die sich selbständig machen, waren zuvor in einem Angestellten- oder Beamtenverhältnis tätig. Dort ist man es gewöhnt, dass man oft nur – wenn überhaupt – begrenzte Entscheidungsbefugnis hat. Die wichtigen Entscheidungen treffen die Chefs und man ist nicht gezwungen, finanzielle, administrative oder marketingtechnische Entscheidungen zu treffen. Nein sagen muss man also erst lernen. 

Hinzu kommen noch jede Menge Angestellten-Glaubenssätze, die man vielleicht in die Selbständigkeit mitgenommen hat:

  • “Ohne Fleiß kein Preis”
  • “Es darf sich nicht leicht anfühlen”
  • “Es muss schwierig sein”

Kennst du das vielleicht auch? Das ist nicht verwerflich und sehr verständlich. Denn tatsächlich haben wir in der Regel mit Beginn bzw. Eintritt in die Selbständigkeit kein Business-Bootcamp besucht, in dem unser Mindset auf unternehmerisches Denken gepolt wurde. Trotzdem sind die Glaubenssätze vor allem eins: Mangeldenken per excellence. 

Trau dich, Dinge nicht (mehr) zu  machen und nein zu sagen

Wenn du die Entscheiderin in deinem Business, in deinem Unternehmen, in deiner Selbständigkeit bist: Wer darf dann die Entscheidungen treffen?

DU. Niemand sonst. Es ist DEIN Business.

Du darfst, kannst und sollst die Entscheidungen treffen, 

  • was du in deinem Business machst
  • welche Marketingaktivitäten du unternimmst
  • wieviel und welchen Content du erstellst
  • wie oft und mit wem du über deine Angebote sprichst usw.
  • wann ein nein zu anderen das ja zu dir selbst und damit die bessere Entscheidung ist

Wahrscheinlich hast du dich aus freien Stücken -wenn auch vielleicht durch besondere Umstände ausgelöst- dazu entschieden, selbständig zu sein. Eventuell auch aus dem Wunsch heraus, eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Ist es dann nicht kurios, davor zurückzuschrecken, Entscheidungen zu treffen?

Nun ist es an der Zeit.

Trau dich,

  • Zu bestimmten Maßnahmen und Aktivitäten „nein“ zu sagen, wenn du weißt, sie zahlen auf dein eigentliches Ziel nicht ein
  • Dich von irgendwelchem Experten-Sprech zu befreien, was du eigentlich unbedingt und ganz dringend tun solltest
  • Für dich und deine Business-Vision einzustehen
  • Dinge loszulassen und dich nicht von der Angst, wenn du das jetzt nicht mehr machst, könnte dir ein*e Kund*in durch die Lappen gehen, unterkriegen zu lassen

Solltest du dir dabei Unterstützung wünschen, dann schau dir doch gerne mein „Alles im Griff – DAS Programm“ an. Dort unterstütze ich dich dabei, dein Business ganz genau unter die Lupe zu nehmen, eine Bestandsaufnahme zu machen und Dinge, die dir nicht tauglich sind, gehen zu lassen.

Fazit

Es bringt nichts, wenn du immer mehr und immer mehr auf Instagram, Facebook, deinem Blog, deinem Podcast, im Newsletter machst, wenn es dir keine zahlenden Kund*innen bringt. Traue dich, eine Entscheidung bezüglich sinnvoller Marketing-Kanäle und -Aktivitäten zu treffen, nein zu sagen und dich lieber auf wenige Dinge zu fokussieren. Trau dich, Dinge, die du ausprobiert und die dir nichts gebracht haben, gehen zu lassen. Du bist die Entscheiderin. Du darfst und sollst die Entscheidungen treffen, die dein Business betreffen und die zu Wachstum und mehr Umsatz führen können.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

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