In der neuesten Folge meines Podcasts „ALLES IM GRIFF im Online-Marketing“ hatte ich einen ganz besonderen Gast: Karin Graf-Kaplaner, Slow Business Mentorin und selbsternannte „Wildblüte und Wikingerbraut“. Kennengelernt habe ich Karin ursprünglich durch ihre Rauhnächte-Kurse, die sie zusammen mit Anja Fischer anbietet. Ihre authentische Art hat mich sofort angesprochen und neugierig auf ihr Business-Konzept gemacht.
Was bedeutet eigentlich Slow Business?
Als Slow Business Mentorin steht Karin für einen anderen Ansatz als viele Business Coaches da draußen. Ihr Fokus liegt auf Achtsamkeit und Selbstfürsorge im Business – allerdings nicht im Sinne von „auf der Couch liegen und warten“. Vielmehr geht es darum, im eigenen Tempo nachhaltig zu wachsen. „Slow Business bedeutet nicht, dass wir langsam dahin dümpeln“, erklärt Karin. „Es steckt ganz viel Arbeit dahinter, aber eben gepaart mit Achtsamkeit, Selbstfürsorge und Rücksicht auf das eigene Tempo.“
Der Weg zu diesem Ansatz war für Karin kein leichter: Ein Burnout und die ernüchternde Erkenntnis, trotz Rund-um-die-Uhr-Arbeit kaum Gewinn zu erwirtschaften, waren ihre Wendepunkte. „Als 2017 die Steuerberaterin zu mir sagte, mein Mann solle den Alleinverdienerabsetzbetrag beantragen, obwohl ich das ganze Jahr rund um die Uhr gearbeitet hatte – das war mein Wendepunkt“, erzählt sie. Sie begann, ihre Arbeitszeit zu tracken und in Balance mit dem Umsatz zu bringen. Ein Prozess, der etwa 3-4 Jahre dauerte.
Ich weiß, ich bin die wichtigste Ressource in meinem Unternehmen. Wenn es mir nicht gut geht, funktioniert gar nichts
– Karin Graf-Kaplaner
Der Kampf mit dem Perfektionismus
Wie viele Selbstständige hatte auch Karin lange mit Perfektionismus zu kämpfen. Sie setzte sich selbst extrem hohe Standards und war oft enttäuscht, wenn Kundinnen diese gar nicht in dem Maße würdigten. Heute weiß sie: Zwischen „hingeschludert“ und „perfekt“ gibt es viele Abstufungen. Diese Erkenntnis gibt sie auch an ihre Kundinnen weiter.
Das Problem ist, dass wir immer gezeigt kriegen, was das Ergebnis dieses Weges ist und nicht, was der Weg war.
– Karin Graf-Kaplaner
Authentizität im Marketing
Ein großes Thema unseres Gesprächs war Authentizität im Marketing. Karin steht heute zu ihrer direkten, klaren Art – früher hat sie sich dafür geschämt. „Ich bin sehr klar, sehr offen, teilweise auch sehr laut. Mein Mann sagt, ich spreche die Dinge aus, die eigentlich niemand aussprechen möchte“, erzählt sie lachend. Heute ist es ihr Markenzeichen und der Grund, warum Kundinnen sie als Mentorin wählen.
Sie rät, mit kleinen Schritten zur Authentizität zu finden. Das muss nicht gleich bedeuten, sich komplett zu zeigen – es kann auch erstmal der morgendliche Tee sein oder das tägliche Waldstück beim Hundespaziergang. Wichtig ist ihr dabei die Balance zwischen authentisch und professionell. Emotionale Momente müssen nicht sofort in die Story – manchmal braucht es erst Reflexion.
Die beeindruckenden Zahlen hinter dem Erfolg
Was mich besonders beeindruckt hat: Karin ist sehr transparent mit ihren „Facts and Figures“. Über 600 Newsletter, 500 Blogposts, 170 Podcast-Folgen und 60 Website-Projekte zeigen: Erfolg kommt nicht über Nacht. Diese Zahlen stehen für über 10 Jahre kontinuierliche Arbeit. Ein wichtiger Gegenpol zu den „Werde-über-Nacht-reich“-Versprechen, die man so oft im Online-Marketing sieht.
Warum Unterstützung so wichtig ist
Ein wichtiger Punkt, den Karin anspricht: Viele Selbstständige, besonders Frauen, denken sie müssten alles alleine schaffen. „Wenn dein Klo kaputt ist, holst du auch einen Installateur“, bringt sie es auf den Punkt. „Aber in der Selbstständigkeit gehen viele davon aus, dass sie alles alleine können müssen.“ Das führt oft zu Frustration und einem angeknacksten Selbstwert.
Sich Unterstützung zu holen ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil: Es spart Zeit, Energie und verhindert unnötige Umwege. Karin betont: „Wenn du versuchst, alles alleine zu schaffen, brauchst du viel mehr Zeit, viel mehr Energie, du machst viel mehr Fehler. Und wenn du müde und erschöpft bist, kannst du kein erfolgreiches Business führen.“
Eine persönliche Geschichte mit wichtiger Lehre
Karins persönliche Geschichte als ehemalige angehende Sängerin unterstreicht dabei einen wichtigen Punkt: Wenn etwas nicht klappt, liegt es nicht unbedingt an uns selbst, sondern vielleicht an der falschen Unterstützung. Als 18-Jährige wurde ihr gesagt, mit ihrer Figur könne sie keine Musicalsängerin werden – eine Aussage, die sie damals nicht hinterfragte. Heute weiß sie: „Wenn es bei dir im Business nicht läuft, dann liegt es nicht daran, dass du das nicht kannst oder dass du irgendwelche Mängel hast, dann liegt es vielleicht wirklich daran, dass du nicht die richtige Unterstützung hast.“
Podcast-Episode #118 mit Karin Graf-Kaplaner
Das ganze Interview mit Karin kannst du dir hier anhören:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podigee. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenFazit
Das Gespräch mit Karin hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, seinen eigenen Weg zu gehen – auch wenn er vielleicht langsamer erscheint als der anderer. Nachhaltiges Business-Wachstum braucht Zeit, Authentizität und die richtige Unterstützung. Ihr Slow-Business-Ansatz ist eine erfrischende Alternative zu den üblichen „Schnell-reich-werden“-Versprechen im Online-Marketing.
Wer mehr von Karin erfahren möchte, findet sie auf ihrer Website, im Slow Growth Club oder kann sich ihre Jubeltage App anschauen. Eine inspirierende Unternehmerin, die zeigt, dass es auch anders geht im Online-Business – nämlich nachhaltig, authentisch und mit viel Selbstfürsorge.
0 Kommentare