Silke
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Alles im Griff im Online-Marketing. Heute mit einer neuen Interview-Episode und mit einer ganz, ganz besonderen Person, bei der ich mich sehr, sehr freue, dass sie mich heute in meinem Podcast besucht, und zwar die liebe Claudia Kauscheder.
Claudia Kauscheder zu Gast im Podcast „ALLES IM GRIFF im Online-Marketing“
Über sie bin ich zu Trello gekommen und auch nie wieder weggegangen. Das heißt, sie hatte tatsächlich gute Arbeit geleistet. Claudia hat in ihrem Leben schon ganz, ganz viele verschiedene Dinge gemacht. Und ich staune immer Bauklötze, welche Reise sie hinter sich gebracht hat. Vielleicht können wir auch das eine oder andere da heute ansprechen. Sie ist gelernte Sekretärin. Sie ist Programmiererin und hat gestartet nebenberuflich mit der Selbstständigkeit und hat sich dann entschieden, ganz ins Abenteuer Homeoffice einzusteigen. Ich glaube, sie hat es auch bis jetzt nicht bereut.
Sprechen wir auch gleich drüber. Und sie hat aber auch ganz, ganz viele verschiedene Dinge neben ihrer Selbstständigkeit und ihrer beruflichen Tätigkeit gemacht. Ich habe gesehen, dass sie gesungen hat, geschauspielert hat, japanisch gelernt hat und sie hat zahlreiche Coaching-Ausbildungen gemacht und ist wirklich, ich würde sagen, Multitalent. Jetzt begleitet sie ihre Kundinnen in Sachen effizienter Arbeit im Homeoffice auf ganz verschiedene Art und Weise und die meisten ihrer Programme und Angebote habe ich selbst mitgemacht. Ich bin also ein Fangirl, nicht der ersten Stunde, aber fast. Herzlich willkommen bei Alles im Griff im Online-Marketing. Claudia Kauscheder.
Zur Podcast-Episode #104 mit Claudia Kauscheder
Claudia
Danke Silke für die schöne Einleitung. Ich meine, Japanisch und Co., das ist schon ein Zeit lang her.
Silke
Hast du noch ein paar Worte, die du sprechen könntest?
Claudia
Gar nichts mehr.
Das war in der Handelsakademie, das heißt, da war ich 15, 16 oder sowas. Nein, da ist leider nichts übrig geblieben.
Silke
Wie kommt man zu Japanisch? Also gerade Japanisch liegt ja vielleicht nicht unbedingt auf der Hand.
Claudia
Mein damaliger Deutschprofessor war mit einer Japanerin verheiratet und das war sozusagen so eine Art Schulversuch, dass man freiwillig am Nachmittag natürlich japanisch Unterricht nehmen konnte. Es war total spannend und hat auch Spaß gemacht, aber ich glaube nach zwei Jahren oder so haben sie das wieder bleiben lassen. Dann ist natürlich nichts übrig geblieben.
Contenterstellung und Social-Media
Silke
Ja, schade. Ich möchte direkt mal mit einer ganz steilen These einsteigen: Und zwar bist du ja Fan von Long-Form-Content, also Blogartikel, Podcast, Videos. Und davon sprichst du auch ganz viel in deinem Programm, worauf wir auch später noch mal genauer zu sprechen kommen. Und jetzt habe ich aber gesehen, du machst plötzlich Instagram Reels. Und da würde ich gerne mal wissen, wie du denn dazu gekommen bist.
Claudia
Ja, zufällig. Ich habe schon, jetzt haben wir 2024, ich glaube 2021, 22, habe ich so die ersten Versuche gemacht. Habe natürlich auch Kurse gekauft, habe die also auch aktiv mitgemacht. Dann immer wieder so einen kleinen Peak, hat Spaß gemacht, dann hat es zu viel Arbeit gemacht und da habe ich es wieder bleiben lassen.
Und Jetzt bin ich dann zufällig über die 30-Tage-Reels-Challenge vom Tim Gelhausen gestolpert, wobei nicht zufällig gestolpert, ich verfolge ihn und habe auch ein anderes Programm schon bei ihm gebucht. Es ist Sommer, ich habe zwei Programme nicht gestartet, die ich normalerweise im Sommer habe. Ich hatte Zeit und habe mir gedacht, okay, der Ansatz gefällt mir auch besser, als irgendwelche fancy Videos zu machen, die unendlich viel Zeit verschlingen und dann 50 Aufrufe bringen. Und ich habe gedacht, okay, ich gebe der ganzen Sache nochmal eine Chance.
Und habe es eigentlich nur deswegen, also unter der Voraussetzung gemacht, dass ich weiß, ich habe viel Longform-Content und habe den ja schon zerschnippelt. Das heißt, ich habe meine Quicktips alle beieinander, die ich also sonst als Text rausgebe oder als Bild oder als Karussell rausgebe und habe gewusst, okay, ich kann auf etwas zurückgreifen und muss also nicht von vorn anfangen. Also wenn der Ansatz vom Tim gewesen wäre, dass man von vorn anfangen muss oder ich, sagen wir mal so, seinen Ansatz nicht etwas ändern hätte können, dann hätte ich nicht mitgemacht. Aber dann weiß ich ganz genau, mache ich nicht.
Silke
Also du sagst jetzt auch nicht, okay, jetzt vergesst alles, was ich vorher gesagt habe, sondern wir starten jetzt alle ganz fest auf Instagram durch, sondern du sagst, wenn quasi die Basis da ist und man hat den Content für Instagram automatisch quasi schon mit dabei als kleine Bruchstücke des großen Contents, dann ergibt es Sinn, das auf Instagram zu teilen.
Claudia
Ich meine, du weißt es ja aus mehreren meiner Programme, sage ich jetzt einmal, dass ich da mit einer Matrix arbeite, damit ich möglichst wenige Einzelstücke auf möglichst vielen Kanälen nicht gleichzeitig von mir gebe. Und da sind die Reels einfach eine zusätzliche Möglichkeit, zusätzliche Form, einen Touchpoint herzustellen. Und ich probiere das jetzt bis Ende des Jahres aus, schaue was draus wird, ob mir das noch weiter Spaß macht. Ich meine, du weißt ja selber, meine Produkte oder unsere Produkte, könnte ich fast sagen, sind ja keine, wo wir jetzt Ads schalten auf Reels oder auch auf Facebook und die werden die aus der Hand gerissen.
Es ist nun mal einfach keine fancy Klobürste oder sowas in der Richtung.
Dementsprechend kann ich auch nicht sagen, jetzt zum Beispiel beim nächsten Webinar, wie viele Leute haben sich angemeldet, weil ich Reads gemacht habe, mit Inhalt, mit Mehrwert, aber dem Hinweis, wenn du mehr wissen möchtest. Also das ist einfach schwer herauszufinden und deswegen gehe ich da eher in die Richtung, dass ich sage, macht Spaß, kostet nicht zu viel Zeit, ist die ist der Response besser, als wenn ich das nur als Text zum Beispiel oder als Zitatbild oder sowas verbreiten würde. Ja und Dann schauen wir einfach weiter.
Silke
Genau, also das wäre jetzt auch meine nächste Frage gewesen. Wie war denn so die Rückmeldung auf die Reels? Hast du da feststellen können, dass die ganz gut gehen? Das muss ja nicht unbedingt sein, dass man da jetzt jeden Tag in die Analytics guckt, aber man entwickelt ja vielleicht so eine Art Gefühl irgendwie, ob das funktioniert. Und wenn ja, hast du auch Unterschiede zwischen den einzelnen Reels feststellen können?
Claudia
Oh ja, oh ja. Also es wäre schön gewesen, wenn meine Ausschnitte, die ich ja halbautomatisch machen lasse aus meinen aufgenommenen Videos, wenn das super funktioniert hätte, wäre das ein absoluter Hammer gewesen. Kannst du also auf Instagram bei mir, bei meinem Zielpublikum vergessen. Also das waren die, die am wenigsten Aufrufe hatten auf Instagram.
Ich habe dann einmal nach so vier, fünf Tagen, nachdem ich mich eingegrooved hatte, habe ich ja dann auch auf anderen Kanälen gepostet, zum Beispiel TikTok, wo ich also nur einen Account hatte, um einen Account zu haben, da habe ich gar nichts gemacht. Die sind auf TikTok unheimlich gut gegangen. War für mich sehr erstaunlich. Auf YouTube als Shorts gar nicht und auf Instagram auch sehr sehr mäßig.
Also das war das erste, was mich, es hat mich nicht überrascht, aber das ist einfach eine Erkenntnis, okay, kann ich bleiben lassen. Das zweite Format, was nicht funktioniert hat, waren Karussell-Videos. Die gehen zum Beispiel als normaler Beitrag auf Instagram wesentlich besser. Warum das so ist, kann ich dir auch nicht sagen, aber es ist einfach so, das heißt ich weiß, Karussell mache ich weiter als Bilder auf Instagram jetzt und natürlich auch Facebook und natürlich auch LinkedIn, halt als PDF hochgeladen, LinkedIn funktionieren die super.
Also solche Erkenntnisse habe ich schon und dann also die Haupterkenntnis ist wirklich, das habe ich schon in den 30 Tagen so dazwischen einmal ein bisschen schleifen lassen, ist einfach wie wichtig der erste Satz ist, der da drauf steht, also der berühmte Hook.
Also anzukündigen nur eine Lösung oder nur fünf Tipps oder irgend so etwas ähnliches, die Arbeit kannst du sparen. Das funktioniert einfach nicht. Und ich habe schon meine Reichweite, wenn ich es jetzt mit vorhergehenden Versuchen vergleiche, habe ich teilweise wirklich von 10-fach bis 15-fach.
Was das im Endeffekt jetzt dann bringt, ich habe also keine tausenden Follower gewonnen, aber ich lösche ja auch immer. Also es werden wesentlich mehr Follower als ich jetzt habe, aber ich lösche halt die, die eindeutig Bot sind oder Fake-Profile sind. Also das hat es nicht gebracht, aber ja, das ist was langfristiges, was man ausprobieren muss.
Silke
Ja, ganz spannend. Jetzt haben wir ja relativ viel über Social Media gesprochen. Mir wäre aber trotzdem nochmal ganz wichtig zu sagen, dass du ja keine bist, die jetzt mal eben irgendwie Instagram macht oder mal eben TikTok, sondern du hast deine Basis ja ganz anders gelegt. Und vielleicht können wir da noch mal drauf eingehen, warum das auch wichtig ist, dass man seine Basis woanders legt und wie das gehen kann.
Die Wichtigkeit von Newslettern
Claudia
Also ich glaube ich hätte vor drei Jahren oder habe ich nicht gesagt, dass also die Basis Longform-Content ist, das heißt Blogartikel, Podcast, Longform-Videos, wobei Longform auch zwei, drei Minuten sein können auf YouTube. Dann erst die Newsletter.
Und inzwischen habe ich das gedreht 180 Grad, also auch in meinem Membership in Contentplanungs-Gruppen. Über Newsletter diskutieren wir nicht oder diskutiere ich nicht. Newsletter ist notwendig, Punkt.
Dann kommt der Long-Form-Content, wo ich auch oft höre von meinen Mitgliedern, naja, aber solange ich noch keine Blogartikel geschrieben habe und Videos gemacht und ich weiß nicht was alles, kann ich ja gar keine Newsletter schicken. Und das ist natürlich, ja das ist ein, Ich will nicht sagen Quatsch, aber es ist Quatsch.
Natürlich kannst du einen Newsletter schreiben, sobald du die ersten fünf Leute, die nicht deine Tante, deine Mutter und deine Schwester sind, auf der Liste hast, kannst du anfangen zu einen Newsletter zu schreiben.
Und das ist nicht verhandelbar für mich. Und dann geht es eben darum, wirklich herauszufinden, was ist denn das Leichteste für mich, welche Art von Long-Form-Content liegt mir. Natürlich könnte man sagen, für Google ist Blogartikel schon eine gute Geschichte, aber wenn ich nicht und nicht ins Schreiben komme, trotz meiner liebevollen Tritte und meiner Anleitungen und meiner Workflows, dann muss ich mir halt etwas anderes einfallen lassen.
Und dann kann es der Podcast sein, der halt dann transkribiert und überarbeitet wird. Dann kann es das Video sein, das zusammengefasst und auf den Blog gestellt wird. Aber irgendein Longform-Content muss es einfach geben, auch gefunden zu werden, beziehungsweise es dann wieder leichter zu haben, Social Media zu füttern. Also ich mache keine Postings nur für Social Media. Ich mache keine Texte nur für Social Media.
Silke
Ja, jetzt möchte ich da auch ganz gerne einhaken. Ich weiß es natürlich, weil ich in deinem Programm drin war. Aber das ist auch genau das, was man im Content-Planungs-Club lernt, oder?
Dass man sich mit seinem Long-Form-Content quasi die Basis schafft und dann über, wie heißt es so schön, Content-Purposing, quasi diesen Long-Form-Content in kleine Stücke bricht und dann über die Social-Media-Matrix, die ich ja feiere, dann quasi auf die Social-Media-Kanäle verteilen kann.
Jetzt möchte ich nochmal einen Schritt zurück gehen. Du hast gesagt, dass du jedem rätst, ein Newsletter zu schreiben und zwar unabhängig davon, ob man Long Form Content erstellt oder nicht. Ja, worüber schreibe ich denn dann in meinem Newsletter?
Claudia
Das kommt darauf an, in welcher Situation du jetzt gerade bist. Also wenn du jetzt in der Situation bist, dass du sagst, okay, ich baue jetzt mein Business erst auf, das heißt, Webseite ist noch nicht fertig oder ist nur ein One-Pager, oder ich fange jetzt an, erst mit einem YouTube-Kanal, oder ich fange überhaupt an mal darüber nachzudenken, was tue ich denn und was macht mir Spaß, worin bin ich gut, dann würde ich sagen, wenn du in der Situation bist, nimm die Leute einfach mit. Also so etwas ähnliches wie ein Tagebuch unter Anführungszeichen.
Und da sind schon großartige Businesses daraus entstanden. Also ich denke nur zum Beispiel an die Natascha Wegelin, Madame Moneypenny. Die hat mit einem Blog angefangen, wo sie einfach erzählt hat, was sie so tut und hat natürlich auch gleich einen Newsletter gehabt und so weiter, ist heute ein Big Business.
Und ich denke mir, also gerade wenn man selber anfängt, dann die Leute mitzunehmen, das schafft natürlich eine Verbindung, die du sonst kaum schaffen kannst. Also wenn du ganz am Anfang bist, nimm die Leute mit, promote auch andere, wo du sagst, da habe ich das gehört und das gelesen und das hat mir weitergeholfen, weil xy.
Also das würde ich ganz am Anfang machen. Das ist auch etwas, was ich ganz am Anfang gemacht habe, also noch bevor Abenteuer Homeoffice überhaupt auch nur ein Gedanke war.
Und wenn du dann mal so weit bist, dass du sagst, okay, und jetzt habe ich ein Freebie und jetzt habe ich eine Webseite, dann ist ganz klar, dass man auch darüber schreiben kann.
Und regelmäßig, auch beim Newsletter, heißt nicht unbedingt jede Woche. Es heißt auch nicht dreimal in der Woche, sondern es darf auch mal alle 14 Tage sein. Ich glaube drei Wochen wären mir ein bisschen zu weit auseinander, aber das ist halt auch etwas, was ich oft gefragt werde. Naja, ich schreibe ja nur einmal im Monat einen Blogartikel. Was soll ich denn da die drei anderen Wochen dazwischen oder vier Wochen vielleicht sogar dazwischen im Newsletter schreiben.
Aber genau wieder das mitnehmen die Leute. Worüber mache ich mir Gedanken? Wie bin ich überhaupt drauf gekommen, mir dieses Thema genauer anzuschauen und einen Artikel darüber zu schreiben? Was habe ich in letzter Zeit gelesen, gesehen, gehört, gemacht? Was auch immer. Also ich glaube, darum geht es ums Mitnehmen.
Silke
Ja, ich glaube, das ist auch so ein bisschen Missverständnis, dass die Menschen, die noch nicht so regelmäßig Newsletter schreiben, meinen, sie müssten ja jedes Mal ein Feuerwerk abfackeln an Storytelling, an Content, Mitteilungen. Und das ist auch was, was ich selber auch gemerkt habe.
Ich schreibe ja tatsächlich jede Woche, genau wie du. Mir fällt es aber leicht, weil ich auch natürlich den Content produziere. Das heißt, ich habe ja jede Woche eine Podcast-Episode, von der ich schon erzählen kann. Weil ich aber auch über den Newsletter eine Verbindung zu meiner Community erstelle. Und die nehme ich dann auch mal mit, wenn ich ins Schwimmbad gehe. Ja, also das kann jeder so machen, wie er sich damit wohlfühlt.
Aber ich teile ja tatsächlich auch Gedanken rund mein Business und mein Leben, also nichts Privates, aber ich nehme die Leute schon mit. Also das ist der Unterschied zwischen persönlich und privat.
Claudia
Du nimmst sie nicht ins Private mit, das mache ich ja auch höchst, höchst, allerhöchst selten. Also es kommt vielleicht einmal im Jahr vor, sage ich jetzt mal, dass ich irgendwas wirklich Privates auch weitergebe, aber ums Persönliche geht es.
Und ich glaube, was auch ein großes Missverständnis ist, Feuerwerk hast du schon gesagt, dass wir in jedem Newsletter einen Mehrwert bieten müssen, wie es die amerikanischen Vorbilder unter Anführungszeichen bitte mit einem riesen Team machen. Da gibt es also Amerikanerinnen, die zu jedem Newsletter, jedem Blogartikel gleich mal ein Download, PDF und ein Video und ich weiß nicht was alles haben.
Und das ist eben eines der größten Missverständnisse, dass ein Newsletter ja auch immer News drinnen, das heißt neuen Content drinnen haben müssen.
Ich meine, ich habe jetzt vor zwei Wochen, drei Wochen eine neue Rubrik aufgemacht bei mir im Newsletter, wo ich sage, es liest nicht jeder jeden Newsletter. Das heißt, die verpassen ja vielleicht Inhalte, die ihnen jetzt weiterhelfen können in dem Moment, wo sie den Newsletter lesen. Und da sammle ich so zusammen die Videos, die ich gemacht habe auf YouTube, den letzten Blogartikel, den letzten Podcast, wenn ich irgendwo zum Interview war oder ähnliches, damit sie den Anschluss quasi behalten oder die Möglichkeit haben, okay Ich muss jetzt nicht alle vier Newsletter, die ich im Urlaub jetzt nicht gelesen habe, von der Claudia muss ich jetzt lesen, damit ich nichts verpasse. Ja, ja. Also das ist auch auf ältere Blogartikel mal hinzuweisen, oder ältere Videos hinzuweisen.
Silke
Absolut, absolut. Ja, Zumal ja vieles, also ein guter Gedanke, den du auch gerade genannt hast, war, es kann ja sein, dass derjenige das verpasst hat. Wenn ich nur einmal über mein Content spreche oder über eine Idee oder ein Learning und das auch nicht wiederhole oder vielleicht noch mal, das kann ja auch alle sechs Monate, kann ich theoretisch meinen alten Newsletter-Content wiederverwenden, weil entweder haben die Leute es gelesen, dann freuen sie sich vielleicht drüber, wenn sie es noch mal wiederholt bekommen. Oder sie haben den vor sechs Monaten noch nicht gelesen, weil sie entweder noch nicht in der Liste waren oder weil sie halt aus irgendeinem Grunde gesagt haben, ich lese den jetzt nicht, weil sie nicht die Zeit hatten etc.
Das heißt, auch das ist, glaube ich, ein Missverständnis, dass man das Gefühl hat, man muss immer wieder was Neues und dürfte nichts wiederholen.
Jetzt hast du eben gesagt, alle zwei Wochen, alle drei Wochen wäre dir schon zu lang. Warum? Also wie kommt dieser Gedanke, den ich übrigens teile, absolut. Ich will nur wissen, ob wir den aus gleichen Gründen teilen, den Gedanken.
Claudia
Weil so viel Information herumschwirrt und dann einfach die Gefahr unter Anführungszeichen, dass die Leute nach drei Wochen auf den Absender schauen und sagen, who is it? Kenn ich nicht, weiß ich nicht. Zack, nicht einmal abgemeldet, sondern in den Spam-Ordner. Und das ist nicht gut für uns.
Und wenn ich mir nur überlege, alle drei Wochen mit meinen Eltern zu telefonieren oder auch mit meinen Kindern zu sprechen, da ist die Verbindung einfach nicht eng. Und deswegen, also ich persönlich schon seit vielen vielen Jahren jede Woche einen Newsletter. Ich weiß gar nicht, ob ich das… Oh ja, ich habe eine Zeit lang gehabt, da habe ich alle 14 Tage Newsletter geschrieben, habe aber jede Woche zwei bis drei Blogartikel geschrieben oder Videos gemacht. Und dann habe ich das Feedback gekriegt, ja, ja, ich kriege schon deinen, ich hebe mir den Newsletter auf, damit ich später mal nachlesen kann.
Es liest kein Mensch Newsletter nach. Und dann bin ich eben wieder auf wöchentlichen Rhythmus gegangen.
Silke
Was ich auch einen ganz wichtigen Faktor finde bei diesem wöchentlichen oder zumindest zweiwöchig Schreiben ist, dass ich immer sage, du möchtest ja auch irgendwann über diese warme Zielgruppe, die du dir im Newsletter ja ansammelst, E-Mail-Marketing betreiben, also sprich, du möchtest auch verkaufen.
Und wenn du nur einmal im Monat eine Mail schreibst, dann kannst du dir überlegen, also wenn man jetzt sagt, man soll nicht in jedem Newsletter verkaufen, dann müssten ja schon drei, vier, fünf Monate ins Land gehen, bevor ich überhaupt mal sagen kann, ich habe übrigens was Tolles zu verkaufen. Ja, das heißt, ich könnte vielleicht nur alle sechs Monate dann die Runde starten und sagen, ich habe was im Angebot.
Claudia
Naja, da muss ich dir ein bisschen widersprechen, weil das würde ja bedeuten, dass ich nur im Newsletter verkaufe.
Silke
Nein, nein, das meine ich nicht. Also du kannst natürlich auch auf anderem Wege, aber ich meinte jetzt definitiv, also ich bin so ein Typ, wenn ich ewig von einer Person nichts lese und bekomme dann Verkaufs-Mails, dann melde ich mich ab. Weil ich mir denke, du hast dich die letzten drei, vier, fünf Monate, keine Ahnung wie lang, weil ich weiß nicht, wann du mir das letzte Mal geschrieben hast, nicht gekümmert oder du hast mir keinen Mehrwert geliefert oder ich habe nichts von dir gehört. Wir haben keine Verbindung aufbauen können. Jetzt mag ich von dir nichts kaufen.
Ich bin da aber auch ein Hardliner, was das angeht.
Claudia
Ja, bin ich aber auch. Ich glaube, das wirst du im Laufe der Zeit. Wenn du schon ein bisschen länger in dem Online-Business bist und im E-Mail-Marketing auch Konsumentin bist. Das muss auch sein, weil wenn ich jeden User behalten würde, den ich jemals irgendwie bestellt habe, dann würde Postfach übergehen.
Also ich nehme es nicht persönlich, wenn sich jemand bei mir abmeldet, so sollte es bitte genauso sein. Aber wie du ganz richtig sagst, wenn ich nur einmal im Monat etwas höre, dann stutze ich also erstens jedes Mal und wenn dann eine Verkaufssequenz kommt mit täglichen E-Mails, also erstens ist es für die Absenderin, den Absender nicht gut, weil unter Umständen die E-Mails als Spam eingestuft werden, wenn sonst nur einmal im Monat was kommt und plötzlich täglich. Das haben wir bei Kollegen auch schon beobachtet. Und das Zweite ist, dass ich voll irritiert wäre.
Silke
Ja, ich glaube, man verpasst da eine große Chance oder man vergibt eine Menge Potenzial, wenn man so vorgeht.
Ja, okay, jetzt haben wir eine ganze Menge über Newsletter gesprochen. Also Newsletter sagst du zuerst, dann der Longform-Content und aus diesem Longform-Content quasi dann in den Shortform-Content gehen.
Longform-Content und Shortform-Content
Claudia
Ja und auch nicht auf fünf Kanäle gleichzeitig bitte. Das muss ich auch immer dazu sagen, weil meine Leute eben sagen, ja aber du bist doch hier und hier und hier und hier und hier. Und ich sage, ja, aber nicht von Anfang an.
Also am Anfang hat es gegeben Facebook, Punkt. Dann kamen die Fanpages, Facebook, Privat und Fanpages. Dann ist Stück für Stück dazugekommen. Erstens kannst du nicht immer oben aufpacken. Ich habe sowohl Xing gelöscht und vor vier Jahren, glaube ich, vier oder fünf Jahren.
Ich habe Twitter gelöscht vor zwei Jahren, weil ich einfach gemerkt habe, kommt nichts retour und ich hänge da auch nicht wirklich mein Herz drinnen und ja natürlich kann man sagen, ist ja wurscht, dann kannst du es dort auch teilen, ja, aber auch wenn es jedes mal nur zwei Minuten sind, die ich brauche, die läppern sich natürlich zusammen, ja, und dann muss man irgendwann mal Prioritäten setzen.
Ich sag meinen Leuten immer so, ein Newsletter, diskutieren wir nicht mehr, ein Long Form, ein Short Form. Und den Short Form, den fütterst du, wenn du wenig Zeit hast, nur mit Mikrocontent aus dem Long Form. Wenn du Zeit hast, dann ist es natürlich super, wenn du auch was extra machst, auch super wieder für den Newsletter, aber das ist so der allererste Schritt.
Silke
Übrigens kann man auch das, was man auf Social Media teilt, ganz hervorragend nochmal im Newsletter wiederverwenden, weil auch das ist ja ein totaler Irrglaube. Also es gibt ja nur wenige Menschen, die einem so stark folgen, dass sie potenziell alles mitkriegen könnten, was man so auf allen Kanälen von sich gibt. Und auch denen wird tatsächlich nicht alles ausgespielt.
Ja, also auch das habe ich schon erlebt mit Kunden, wo ich gesagt habe, okay, jetzt folge ich dir mal ganz dezidiert und schaue, was so in meine Bubble kommt und was ich von dir mitbekomme.
Und da war vieles, was ich tatsächlich verpasst habe, weil ich nicht zur richtigen Zeit online war. Dann verpasst man die Stories auf Instagram etc. Also gerne den Content wiederverwenden und mehrfach nutzen.
Claudia
Und ich bemerke das immer dann, wenn ich meine Launches habe und mir schon denke, jetzt muss ich sie ja schon langsam nerven. Also jeden Tag dies und auf jeden Kanal, jeden Tag, aber unterschiedliche Dinge und dass ich mir denke, voll nervig und im Newsletter auch noch und Verkaufsmails.
Silke
Und es kommt immer mindestens einer, der sagt, ich habe es nicht mitgekriegt, oder?
Claudia
Ja, der ganz hektisch einen Tag vor Start ein Orientierungsgespräch, also jetzt Homes Sweet Office zum Beispiel, mit mir ausmacht und sagt, oh Gott, oh Gott, oh Gott, ich habe das gar nicht mitgekriegt. Und ich bin für mich schon seit sechs Wochen voll nervig. Das ist immer wieder erstaunlich.
Also wir dürfen einfach nicht davon ausgehen, dass wir die Leute mit unserem Content nerven.
Bis hin zu, wir haben vorher über Wiederholung gesprochen, ich mache ein und dieselben Postings innerhalb von einem Jahr, sage ich jetzt mal in der Facebook-Gruppe und das erste Mal poste ich das und so, okay, kommt nichts retour. Nach einem Jahr oder auch nach einem halben Jahr schnappe ich das Posting, mache es noch einmal und es ist großes, wow, super, ja, okay, bis hin zu, ja, ich kenne das von dir, aber ich habe schon wieder vergessen. Danke für die Erinnerung.
Das ist es wiederholen. Wiederholung. Ja, ganze Lernen ist ja eine einzige Wiederholung.
Silke
Jetzt haben wir schon über einen Content-Planungs-Club gesprochen und ja auch so ein bisschen über Home-Sweet-Office. Kannst du da mal ganz kurz mit zwei, drei Sätzen sagen, was der Unterschied ist?
Content-Planungs-Club und Home-Sweet-Office
Claudia
Also der Unterschied ist, Home-Sweet-Office ist ein Halbjahres-Programm. Das heißt, das hat einen Anfang und das hat ein Ende. Und da geht es eher die Gesamtorganisation, also alles was in Richtung To-do-Liste, Tagesplanung, Wochenplanung, Projektplanung, ein bisschen Contentplanung, ja, aber nur ansatzweise geht. Da geht es bis hin zu Buchhaltung regelmäßig machen, ja, und E-Mails aufräumen bzw. Sortieren, viele Technik-Tipps, natürlich Trello drinnen, weil ich ja damit alles organisiere, insofern zeige ich es auch.
Und da sollte also nach sechs Monaten, sollte es so weit sein, dass die Workflows so weit sitzen, dass die Leute sagen, so jetzt habe ich Luft für anderes. Das heißt, ich habe zum Beispiel Luft, Content gescheit zu produzieren.
Und das ist also dann genau der nächste Schritt im Endeffekt der Content-Planungs-Club, das ist eine Mitgliedschaft. Das heißt, da bist du mal ein Jahr drinnen, diese ganzen, auch wieder Workflows natürlich, Checklisten kennenzulernen, dich dran zu gewöhnen, auch von mir so ein bisschen getreten zu werden.
Wir machen Workshops zu allen möglichen und unmöglichen Themen. Also heute Nachmittag habe ich zum Beispiel einen Workshop für Verkaufs-Mails und die Mitgliedschaft kann dann verlängert werden, bis man sagt, okay, ich brauche die Claudia nicht mehr. Ja. Und ich bin jetzt… Also so wie es bei dir dann war im Endeffekt.
Ja. Wir haben beide ein Tränchen verdrückt, aber es war einfach logisch, du brauchst mich nicht mehr.
Silke
Ja. Ja. Also ich bin ja auch, ich sage jetzt mal, viel länger drin geblieben, einfach der Community wegen, weil es so fein war, als ich es tatsächlich gebraucht hätte, weil ich das ja mit der Content-Produktion, also zuerst Blog-Artikel und jetzt Podcast, das hatte ich ja relativ schnell, war das bei mir eine Routine und kein Thema mehr.
Claudia
Es hat dann noch so einen kleinen Switch gegeben durch die Umpositionierung.
Da war es dann wieder gut, dass wir so gemeinsam dran geblieben sind, sage ich jetzt mal. Aber ja, Du bist ja halt auch eine Umsetzerin.
Claudias Weg in die Selbständigkeit
Silke
Ja. Ich habe mal von dir gelesen, oder du hast das auch mal, oder du hast auch ein Blogartikel, glaube ich, darüber geschrieben. Da hast du gesagt, dass dir das Unternehmerengehen in die Wiege gelegt wurde. Deine Eltern hatten, glaube ich, eine Autowerkstatt, aber trotzdem wolltest du nie selbstständig sein, oder?
Claudia
Ja, richtig.
Silke
Wie kommt es, warum nicht? Deswegen?
Claudia
Naja, also das habe ich in der Podcast-Episode oder in einem Blogartikel geschrieben. Als Kind von Eltern, die beide selbstständig sind und noch dazu, ich meine damals sind keine Online-Business gegeben, was man von zu Hause aus machen kann.
Das heißt, ich habe meine Kindheit, meine Eltern sehr wenig gesehen. Wir haben keine Urlaube gehabt. Ich habe das natürlich mitgekriegt, was das für ein Risiko bedeutet hat. Sie sind ja auch in den 70er Jahren in Konkurs gegangen, haben dann quasi wieder von vorne angefangen. Das hat alles erschreckt bzw. Nicht motiviert, könnte man sagen.
Dass ich natürlich, ich will nicht selbstständig werden, in Verbindung gebracht habe mit einem ortsgebundenen Business, das noch dazu hohe Investitionen braucht an Maschinen, an Manpower, das war natürlich doof, sage ich jetzt mal unter Anführungszeichen, obwohl ich, da war ich so 10, 12, wollte ich unbedingt Automechanikerin werden.
Ich habe es geliebt, in der Firma zu arbeiten. Ich durfte im Büro einen Monat lang Telefondienst machen, love it, und dann nebenbei Autos zerlegen, love it noch viel mehr. Ich wollte unbedingt die Mechanikerlehre bei meinen Eltern machen und mein Vater hat gesagt nein. Und heute bin ich ihm dankbar dafür, das ist ganz klar, weil er einfach gesehen hat, es hat so viel Risiko, es ist so anstrengend, es ist körperlich extrem anstrengend.
Selbst wenn du alle Schutzmaßnahmen wie Kopf-, Hörer-, Ohrenschutz und Brillen und ich weiß nicht was. Und er hat damals aber ganz kategorisch gesagt, das ist nichts für meine Tochter. War ich ihm eine Zeit lang schon ziemlich gram, aber nur eine kurze Zeit, bis ich es dann eingesehen habe, ja okay, eigentlich.
Und ich weiß gar nicht, wie das zusammenpasst jetzt, dass ich auf der einen Seite eben die Werkstätte übernehmen wollte und das lernen wollte und auf der anderen Seite aber wie ich dann so 14, 16 geworden bin, gesagt habe, Selbstständigkeit, nein danke und einem Burschen der Selbstständigkeit ist doppelt nein danke, ja interessiert mich nicht, weil ich dieses Risiko nicht tragen wollte und diese Form des Familienlebens nicht haben wollte.
Und dementsprechend war es für mich halt immer, nö nö, mache ich ganz sicher nicht, bis es passiert ist.
Silke
Haben deine Erfahrungen auch dazu geführt, dass du so lange Sidepreneurin warst? Oder hat sich das einfach so aus deinem Familienleben oder aus der Situation ergeben?
Claudia
Na ja, das war schon eine gute Frage. Das war so eine Mischung zwischen, es hat mir meinen Angestelltenjob sehr gut gefallen, also das Programmieren hat total Spaß gemacht und ich weiß nicht, jede Woche was Neues gelernt. Ich habe das ja nie studiert, ich habe das ja learning by doing. So, Chef ist gekommen, Kunde hätte gern oder ich brauche eine interne Auswertung von XY und ich habe mal gegoogelt, wie das so funktioniert Und nach und nach halt dazugelernt.
Und ich habe vor kurzem jetzt mit einem Kollegen gesprochen, der mir gesagt hat, du weißt dass wir deine Tools, die du programmiert hast, immer noch verwenden. Also war ich ganz stolz darauf. Das war die eine Geschichte. Und die andere Geschichte war, dass ich dort Narrenfreiheit hatte.
Also ich habe arbeiten können, wann ich wollte, wo ich wollte, hauptsächlich zu Hause natürlich und das war mit den Kindern einfacher, auch klar.
Und ja, dann war natürlich auch die Überlegung der Sicherheit und ich habe unterschätzt, zwei Jahre lang würde ich sagen, ich habe unterschätzt, was mich diese Anstellung gekostet hat, nämlich wirklich an Geld gekostet hat. Weil es wird ja in Österreich alles zusammengeworfen und ich zahle schon Lohnsteuer und dann zahle ich nochmal Einkommensteuer und dann zahle ich nochmal Sozialversicherung und im Endeffekt ist von dem Einkommen von der Festanstellung ja nichts übrig geblieben.
Und das war dann so der Weckruf, wie ich gesehen habe, das war 2019, im April habe ich die Abrechnung für 2018 bekommen und habe gesehen, ich glaube mir sind im Jahr 7000 Euro netto übrig geblieben. Wahnsinn.
Ja, für 20 Stunden die Woche. Und dann bin ich zu meinem Chef gegangen und habe gesagt, du das ist unwitzig, was macht man? Das mag ich nicht mehr. Und habe dann eben Mitte 2019 offiziell gekündigt, habe noch auf Werkvertrag bis Ende 2019 gearbeitet, alles zu übergeben, zu dokumentieren.
Das waren die längsten sechs Monate meines Lebens, weil Dokumentieren ja nicht wirklich etwas ist, was Spaß macht als Programmierer. Und ab 1.1.2020 war ich dann auch von diesem Werkvertrag weg und offiziell nur mehr Abenteuer Homeoffice.
Silke
Bereut?
Claudia
Keine Sekunde.
Silke
Eine andere Antwort hätte mich jetzt auch überrascht.
Claudia
Nein, aber es hat schon einen Moment gegeben, wo ich es bereut habe. Wir erinnern uns an 2020, den März, es war der 13. März, hat es auf einmal geheißen, Lockdown und man weiß nicht, und wie und was und wann. Ich hatte keine Ahnung, ob mein Business weiterläuft oder nicht, mein Online-Business.
Und da habe ich mir schon kurz mal so gedacht, ob das so eine schlaue Idee war, jetzt diese Sicherheit aufzugeben, obwohl es ja schon ein halbes Jahr vorher war, die Sicherheit aufzugeben. Ich hätte dort weiterarbeiten können auf Werkvertrag im Prinzip. Da habe ich es nicht bereut, aber schon mal kurz nachgedacht.
Und dann aber sehr schnell für mich entschieden, es ist, wie es ist. Punkt. Es gibt keinen Weg zurück. Auf keinen Fall.
Erfahrungen mit Kurserstellung und Verkauf
Silke
Ich meinte mich zu erinnern, dass du damals ein Tutorial aufgenommen hast, zu Zoom, kann es sein, und das ist durch die Decke gegangen und hat dich noch ewig lang verfolgt. Ja, weil da sind dann ja alle auf Zoom gegangen oder halt ins Homeoffice und haben Zoom genutzt und du hattest da irgendwie so den Riecher und hast ein Tutorial gemacht.
Claudia
Nee, nee, nee, nee, stopp. Ich hatte überhaupt keinen Riecher. Ich wollte absolut nicht. Ich habe ja die Erfahrung 2019 schon, oder war, na 2014 war das, 2015 war das, da habe ich den Trello-Kurs, weil ich also so die erste war, die mit Trello wirklich ordentlich „gearbeitet“ hat, und da habe ich den Trello-Kurs rausgebracht.
Und bei jeder Änderung habe ich die verflixten Videos wieder neu machen müssen, weil die schon wieder die Menüs irgendwo anders hingepackt haben. Das Ding ist immer größer, immer größer. Es ist mitgewachsen mit Trello.
Und dann sind natürlich die ersten Kunden gekommen und haben gesagt, du Claudia, könntest du mich bitte so einen kleinen Kurs machen für Zoom? Ich bin jetzt auf einmal Anbieter von Zoom Sessions, habe keine Ahnung, wie geht das?
Und ich habe gesagt, nee, nee, nee. Also aus der Erfahrung mit Trello Kurs mache ich nicht. Und irgendwann hatten sie mich aber dann so weich geklopft, dass ich gesagt habe, okay, ich mache. Und das waren dann halt keine fünf Videos, sondern das waren, ich weiß nicht, ich glaube 30 Anleitungsvideos für alles, was du halt mit Whiteboard und Members und war also viel zu viel wieder mal. Der ist wirklich durch die Decke gegangen, wirklich schönen Umsatz gemacht bei der ersten, zweiten Verkaufsrunde und dann ging es los zum, hat jede Woche ein Update rausgebracht. Und da habe ich am Anfang noch gearbeitet mit, okay, ich zeige jetzt nur, was sich geändert hat, mache nicht alle Basisvideos neu.
Und ich glaube, nach eineinhalb Jahren habe ich aufgegeben und gesagt, aus, Schluss, passt, ich verkaufe es nicht mehr. Ihr behaltet alles im Zugang dazu, aber ich verkaufe es einfach nicht.
Ich habe nur mehr Zoom-Videos gedreht, und nämlich für Umsatz, den ich bereits hatte.
Das heißt, es haben ja deswegen nicht mehr Leute gekauft auf einmal, sondern es war wirklich dieser Peak 2020, 2021 ist dann auch noch ein, dann war es tot. Und dann habe ich also nur mehr unter Anführungszeichen, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen blöd, aber für die bestehenden Kunden und den bereits erworbenen Umsatz, die ganze Arbeit nachgearbeitet.
Und ich rechne mir ja von jedem meiner Programme oder Angebote aus, was stecke ich rein, was kriege ich raus, was ist das im Schnitt pro Arbeitsstunde. Und das ist natürlich immer weniger gefordert. Dann hab ich die Reißleine ziehen müssen, es ging nicht mehr.
Silke
Okay, ja spannend. Es ist auch ein ganz wichtiger Punkt, dass man sich seine Angebote anschaut. Und du bist da ja sehr genau, das lernt man auch alles bei dir, dass du die Zeiten trackst, die du tatsächlich an deinen einzelnen Angeboten und Produkten arbeitest und du ganz genau sagen kannst, okay, ich muss damit theoretisch das und das verdienen, damit sich das unterm Strich rentiert, weil ich weiß, so viel Zeit habe ich reingesteckt und da muss das und das dabei rumkommen.
Claudia
Die Betreuungszeit, ja. Also nicht falsch verstehen.
Die Produktionszeit der Inhalte fällt raus, weil das ist eine Investition. Ich verkaufe das Ding ja hoffentlich mehrmals, ja. Aber diese ganze Betreuung…
Ich denke nur Home-Sweet-Office, das letzte Mal habe ich wirklich, da habe ich ja nicht mal großartig Videos neu gedreht oder Texte neu gemacht und habe in dem halben Jahr 100 Betreuungsstunden reingesteckt. Das muss halt auch rauskommen.
Silke
Genau, ja, ja, wenn man einen Stundensatz ansetzt, dann muss da halt Betrag x unten rauskommen, sonst rentiert sich die Geschichte nicht. Also angesichts der Zeit, der Fortgeschrittenen, ich habe noch zwei, drei Fragen und dann würde ich noch gerne This or That mit dir spielen.
Aber ich möchte gerne nochmal auf Abenteuer Homeoffice an sich eingehen. Was ist denn eigentlich dein Lieblingsthema, wenn du eins benennen solltest, rund dein oder das Abenteuer Homeoffice.
Claudia
Planung, Planung, ganz eindeutig nicht ins Blaue hinein agieren oder vielleicht sogar nur reagieren. Ja, das ist es ja meistens, es wird nicht agiert, es wird reagiert, sondern sich wirklich das Leben mit Planung zu erleichtern, egal welchen Bereich es geht. Das ist, glaube ich, so mein Hardcore-Lieblingsthema. Da hängt natürlich wahnsinnig viel dran.
Strategien für effektives Arbeiten im Homeoffice
Silke
Wie gehst du denn eigentlich mit Ablenkung im Homeoffice Also ich weiß, dass du mal auch gesagt hast, ja, und dann hat man da den Wäschestapel und man sieht, die Fenster müssten geputzt werden und das ist dies zu tun und das zu tun. Hast du da einen goldenen Tipp, wie man das ausblenden kann oder was man da tun kann?
Claudia
Also inzwischen habe ich kein Problem mehr damit. Ich habe auch das eigene Büro, kann da zumachen, Handy drehe ich so und so immer auf lautlos, Also das ist Wurscht.
Aber ich habe ja jahrelang im Wohnzimmer gearbeitet. Und da war der Wäscheständer hinter mir und die Kinder haben getobt und Playstation gespielt und Ähnliches. Und was den Haushalt angeht, war wirklich so in dem Moment, wo mir der Impuls hochgekommen ist, verdammt, das muss ich auch noch machen, dass ich mir geantwortet habe, ja aber nicht jetzt.
Das war das, was mir geholfen hat und wenn allzu viel Trubel rundherum war und ich eben im Wohnzimmer gesessen bin, ich habe mir Kopfhörer aufgesetzt. Erstens war das das Signal für meine Kinder, dass sie mich nicht ansprechen oder nur, ich habe immer gesagt, Feuer, Blut, eine dritte Katastrophe, dann dürft ihr mich stören. Und ansonsten wartet ihr einfach, bis ich fertig bin. Bis ich die Kopfhörer runternehme. Und damit hat das eigentlich sehr gut funktioniert.
Silke
Ich kenne es ja auch gut. Aktuell sind Sommerferien. Wenn meine Tochter gut drauf ist, kann sie alle fünf Minuten ankommen und dann muss sie mir was ganz Wichtiges erzählen. Und ich glaube, da darf man aber auch tatsächlich sagen, wie es ist, nämlich, dass man gerade arbeitet, dass das wichtig ist und darf dem auch oder muss dem auch eine Priorität geben, ja?
Also Arbeit hat eine Priorität, genauso wie Content-Erstellung eine Priorität haben sollte. Und dann muss man das einfach klar kommunizieren und eben, wie du das auch gemacht hast, etwas mit den Kindern ausmachen, wo dann klar ist, okay, jetzt arbeite ich und dann klappt das auch im Homeoffice.
Claudia
Und dann arbeitet man halt keine drei Stunden durch, sondern arbeitet eine Stunde und widmet sich eine Viertelstunde all dem, was die Kinder jetzt brauchen, erzählen wollen, fragen wollen oder Entscheidungen getroffen werden müssen. Und ich meine, ich habe ja das Problem schon viel früher gehabt vor meiner Selbstständigkeit, nämlich indem ich im Homeoffice gearbeitet habe.
Mein Junior war besonders gut darin, irgendwas zu Hause liegen zu lassen, nicht mitzunehmen. Die Schule ist Luftlinien nicht mal 800 Meter entfernt. Und dann kam der Anruf, dann ist er bei der Direktorin gestanden und hat die Mama angerufen und hat gesagt, Mama kannst du mir bitte mein Frühstück, Turnsackerl, was auch immer, Hausübungsheft bringen.
Und das habe ich am Anfang brav gemacht, aber es ist halt dann, du bist draußen, du musst jetzt wieder reinkommen, musst mich ins Auto setzen, hinfahren. Und irgendwann einmal ist mir das so auf die Nerven gegangen, dass ich gesagt habe, nein, was würdest du machen? Ich war ja einmal in der Woche in Wien in der Anstellung, die anderen Tage halt zu Hause im Homeoffice und ich habe zu ihm gesagt, was würdest du machen, wenn ich jetzt in Wien sitzen würde im Büro? Könnte ich dich auch nicht vorbeibringen? Du musst daran denken. Und wenn nicht, dann turnst du nicht mit. Oder halt in normalen Straßengewand. Und dann auf einmal hat es sehr schnell funktioniert. Also ich glaube, wenn wir selber klar sind, dann gehen auch die Kinder mit.
Silke
Ja, das ist glaube ich nochmal ein ganz wichtiger Hinweis.
Claudia
Und Haushalt kann man ignorieren.
This or That
Silke
Jetzt möchte ich ganz gerne noch eine Runde This or That mit dir spielen. Also sprich immer zwei Begriffe. Du darfst entscheiden, was dir lieber ist oder wofür du dich entscheiden würdest.
Kaffee oder Tee?
Claudia
Kaffee.
Silke
Meer oder Berge?
Claudia
Meer.
Silke
Blog oder Podcast?
Claudia
Boah, das ist gemein. Blog.
Silke
Blog, okay. Instagram oder LinkedIn?
Claudia
Instagram.
Silke
Apple oder Windows? Du arbeitest mit beiden, gell?
Claudia
Ich arbeite mit beiden, aber hauptsächlich mit Windows. Dann nehme ich Windows.
Silke
Okay. Jetzt die allerwichtigste Frage. Nutella-Brot mit oder ohne Butter?
Claudia
Hatte ich dir ja schon geschrieben unter deinem Posting. Erstens ist es das Nutella und nicht der Nutella oder die Nutella. Also das merkt man ja zwischen Österreich und Deutschland. Das ist eine Katastrophe, was in Deutschland alles als das oder anders als wir halt bezeichnet werden.
Wir sagen der Laptop und in Deutschland das Laptop. Also es ist das Nutella oder der Nutella-Aufstrich und nur mit Butter.
Silke
Okay, ja, danke dafür.
Du hast ganz, ganz spannende Angebote, also Home-Sweet-Office, Power-Quartal haben wir heute gar nicht drüber gesprochen, könnte man noch eine ganze Episode mit füllen, Content-Planungs-Club, der bald wieder aufgeht.
Und du hast auch ganz viele Selbstlernerkurse, Trello, One-Minute-To-Do-List, etc. Ich verlinke alles in den Show Notes.
Und mein Tipp des Tages definitiv, setzt euch bei Claudia auf den Newsletter. Den verlinke ich auch, die Newsletter-Anmeldung. Da schreibt sie sowieso, wenn es was Neues gibt und hält euch auf dem Laufenden auch mit ihren tollen Webinaren, mit ihren tollen kostenlosen Angeboten.
Und dann sage ich von Herzen danke, dass du in meiner zweiten Interview-Episode dabei warst. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Ich könnte noch stundenlang mit dir quatschen. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann, man soll ja guten Content wiederholen, nochmal eine zweite Interviewfolge mit uns, wer weiß.
Claudia
Ich würde mich freuen, auch bei mir.
Silke
Ja, oder so, dann komme ich in dein Abenteuer Homeoffice. Herzlichen Dank von mir an dich, dass du da warst, hat mich sehr gefreut und alles Gute für dich.
Claudia
Ich danke dir, große Ehre als Zweite dabei zu sein beim Interview Podcast und du machst das ganz super.
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