In diesem ausführlichen Interview bei ALLES IM GRIFF im Online-Marketing teil meine liebe Kollegin und Expertin für Positionierung und Kommunikation Eve Hoyer ihre Erfahrungen, wie sie selbst ChatGPT für ihre eigene neue Positionierung nutzt und wie andere Selbstständige dies auch tun können. Eve’s Geschichte zeigt, wie aus einer herausfordernden Situation neue Chancen entstehen können und wie KI dabei hilfreiche Unterstützung leisten kann.
Podcast-Episode #142: Positionierung leicht gemacht: ChatGPT als dein Sparringspartner – Interview mit Eve Hoyer
Von der Medienwelt zur Selbstständigkeit: Eve’s Weg zur Kommunikationsexpertin
Die Anfänge in der Medienwelt
„Kommunikation war schon immer mein ureigenstes Thema“, erzählt Eve zu Beginn unseres Gesprächs. Nach ihrem Medienkultur-Studium führte ihr Weg sie zunächst in die Radiowelt. Nicht ans Mikrofon, sondern in den Bereich Vertrieb und Marketing. „Auch da muss man ja kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren“, erinnert sie sich lächelnd. In dieser Zeit entwickelte sie mit Kunden Kommunikationskonzepte und kreative Ideen für Radiowerbung jenseits klassischer Werbeblöcke.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Nach einer Station bei Volkswagen, wo sie im Marketing tätig war, kam ein einschneidender Moment in Eve’s Leben: die Geburt ihres Sohnes. „Vorher war mein Beruf mein Leben, dann war mein Sohn mein Leben“, beschreibt sie diese Veränderung. Die Herausforderung bestand nun darin, Beruf und Familie zu vereinbaren. Der Weg in die Selbstständigkeit schien die ideale Lösung.
💡 Eve’s Learnings aus der Anfangszeit:
- Selbstständigkeit bedeutet nicht automatisch mehr Freiheit
- Ein klarer Fokus ist wichtiger als breite Streuung
- Authentische Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg
Die Corona-Wendung: Wenn Krisen zu Chancen werden
Der unerwartete Einschnitt
Die ersten zwei Jahre der Selbstständigkeit liefen vielversprechend. Eve hatte sich als Kommunikationsberaterin für kleine Unternehmen etabliert. „Ich war auf einem guten Weg, da war Licht am Horizont“, erinnert sie sich. Dann kam Corona – und mit der Pandemie die erste große Krise ihrer Selbstständigkeit.
Die erzwungene Neuorientierung
„Die Unternehmen haben zuerst da gespart, wo es am leichtesten war: bei Freiberuflern und in der Kommunikation“, beschreibt Eve die damalige Situation. Ein Moment, der sie zwang, neu zu denken. Sie nutzte die Zeit für Weiterbildungen und landete schließlich in einem Forschungsprojekt, das sich mit KI im Bildungsbereich beschäftigte.
Der Einstieg in die KI-Welt: Von der Skepsis zur Begeisterung
Erste Berührungspunkte mit KI
„Als ich in dem Forschungsprojekt anfing, war KI für mich etwas für Experten“, erinnert sich Eve. „Ich traf dort auf Menschen, die wirklich KIs bauen, und dachte erst: Bahnhof, nochmal Bahnhof und vielleicht noch Flughafen.“ Dann kam ChatGPT, und plötzlich wurde KI greifbar – nicht nur für Eve, sondern für alle.
Von der Beobachterin zur aktiven Nutzerin
„Was mich besonders faszinierte, war die Geschwindigkeit“, erzählt Eve begeistert. „Wie schnell eine KI ‚denkt‘, wie schnell man Output hat – wahnsinn!“ Diese Erfahrung führte zu einer wichtigen Erkenntnis: KI könnte mehr sein als nur ein Werkzeug – sie könnte ein echter Sparringspartner werden.
🔑 Wichtig zu wissen:
„KI ist immer nur gut in Kombination mit deinem Verstand. Sie kann ein unglaublicher Turbo sein, aber niemals ein Ersatz für deine Expertise und Erfahrung.“

Die praktische Anwendung: KI als Positionierungs-Coach
Der innovative Ansatz
Eve beschreibt ihren ungewöhnlichen Weg: „Ich hatte diese ganzen tollen Zertifikate und einen ausführlichen Lebenslauf. Den habe ich – nach Bereinigung persönlicher Daten – einfach mal bei ChatGPT hochgeladen.“ Ein mutiger Schritt, der sich als wegweisend erweisen sollte.
Der strukturierte Dialog mit der KI
„Was dann passierte, war erstaunlich“, berichtet Eve. „ChatGPT gab mir verschiedene Möglichkeiten aus, und ich konnte in einen echten Dialog einsteigen.“ Sie beschreibt den Prozess detailliert:
- Grundlagen schaffen:
- Beruflicher Werdegang einbringen
- Persönliche Werte definieren
- Bisherige Erfahrungen dokumentieren
- Dialog entwickeln:
- Gezielte Fragen stellen
- Verschiedene Optionen erkunden
- Feedback geben und verfeinern
- Ideen verfeinern:
- Vorschläge kritisch prüfen
- An eigenen Werten messen
- Praktische Umsetzbarkeit evaluieren
Der sichere Umgang mit ChatGPT in der Positionierungsarbeit
Datenschutz und Privatsphäre
„Viele haben Bedenken, ihre geschäftlichen Überlegungen mit einer KI zu teilen“, erklärt Eve. „Aber man kann ChatGPT wie einen geschützten Raum nutzen.“ Sie erklärt die wichtigsten Sicherheitsaspekte:
- Persönliche Einstellungen anpassen
- Datenübertragung deaktivieren
- Sensitive Informationen vorab bereinigen
Die richtige Herangehensweise
Eve betont die Bedeutung einer strukturierten Vorgehensweise:
📌 Praktischer Tipp:
„Fang mit dem an, was sicher ist. Was weißt du definitiv über dich und dein Business? Das ist dein Fundament für das Gespräch mit der KI.“
Die Kunst des KI-Dialogs
Effektive Prompts entwickeln
Eve teilt ihre Erfahrungen mit der Formulierung von Anfragen:
- Klare Ausgangssituation beschreiben:
„Ich bin [Profession] und möchte [Ziel]. Hier ist meine aktuelle Situation: [Details]“ - Konkrete Anweisungen geben:
- Anzahl der gewünschten Vorschläge festlegen
- Spezifische Branchen/Zielgruppen nennen
- Besondere Anforderungen formulieren
- Iterativ arbeiten:
„Wenn die erste Antwort nicht passt, präzisiere deine Anfrage. Sage der KI, was dir gefällt und was nicht.“
Beispiel eines Dialog-Ablaufs
Eve demonstriert anhand eines konkreten Beispiels:
„Nehmen wir an, du möchtest einen LinkedIn-Post erstellen. Du könntest so starten:
- Erste Anfrage: Grundlegende Postidee
- Feedback: ‚Das ist zu werblich, ich kommuniziere lieber auf Augenhöhe‘
- Verfeinerung: Werte und Tonalität einbringen
- Weiteres Feedback: Fachliche Tiefe anpassen“
Von der Theorie zur Praxis: Eve’s persönliche Erfolgsgeschichte
Die überraschenden Effekte
„Was mich am meisten überrascht hat“, erzählt Eve, „ist die neue Leichtigkeit im Umgang mit Veränderungen. Früher habe ich endlos an Formulierungen gefeilt. Heute weiß ich: Ich kann jederzeit neue Ideen generieren und Dinge ausprobieren.“
Die Transformation des eigenen Business
Vom Konzept zur Umsetzung
„Inzwischen habe ich meine Grundpositionierung klar“, berichtet Eve. „Ich habe zwei Zielgruppen in die engere Auswahl gefasst und arbeite an konkreten Angeboten.“ Sie betont dabei die Bedeutung des Prozesscharakters: „Es ist ein schöner Prozess, weil er Spaß macht. Ich kann jederzeit in den Chat gehen und weitermachen, wenn ich Lust dazu habe.“
💡 Eve’s wichtigste Learnings:
- Positionierung ist ein kontinuierlicher Prozess
- Die KI nimmt den Druck aus der Entwicklung
- Authentizität bleibt der wichtigste Maßstab
Die neue Leichtigkeit im Business
Der Weg von der Theorie in die Praxis
Eve beschreibt die praktischen Auswirkungen ihrer KI-gestützten Positionierungsarbeit:
- Schnellere Entscheidungsfindung
- Mehr Mut zum Experimentieren
- Weniger Perfektionismus-Blockaden
„Ich habe nicht mehr die Scheu, Dinge einfach mal rauszuhauen und auszuprobieren“, erklärt sie. „Die Möglichkeiten, etwas anzupassen oder zu verändern, sind ja praktisch unendlich.“

Tipps für den eigenen Start mit KI
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren
- Zeit nehmen:
„Positionierung geht an die Grundfesten der Persönlichkeit. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.“ - Prozess respektieren:
„Manchmal muss man sich von bestimmten Vorstellungen verabschieden. Das braucht Zeit zum Reifen.“ - Authentisch bleiben:
„Die KI ist Sparringspartner, aber die Entscheidungen triffst immer du.“
Konkrete nächste Schritte
Praktische Umsetzungshilfen
Eve arbeitet aktuell an einem PDF-Guide, der anderen Selbstständigen den Einstieg in die KI-gestützte Positionierungsarbeit erleichtern soll. „Ich möchte zeigen, wie man seinen Verstand mit der Kreativität der KI optimal verknüpft.“
Der Guide wird enthalten:
- Konkrete Prompt-Vorlagen
- Checklisten für die Vorbereitung
- Praktische Beispiele aus der Praxis
Persönlicher Ausklick: This or That
Um das intensive Gespräch locker ausklingen zu lassen, stelle ich Eve noch einige schnelle Entweder-Oder-Fragen:
- Kaffee oder Tee? „Kaffee!“
- Meer oder Berge? „Berge – wenn Schnee drauf liegt!“
- Blog oder Podcast? „Podcast!“
- Instagram oder LinkedIn? „LinkedIn!“
- Apple oder Windows? „Apple!“
- Nutella mit oder ohne Butter? „Ich mag gar kein Nutella – DDR-Sozialisierung! Lieber Pflaumenmus mit Butter!“
Fazit und Ausblick
Eve’s Geschichte zeigt eindrücklich, wie die Verbindung von menschlicher Expertise und KI-Unterstützung neue Wege in der Positionierung eröffnen kann. Ihr Ansatz macht deutlich: Es geht nicht darum, die Verantwortung an die KI abzugeben, sondern sie als kluges Werkzeug für die eigene Entwicklung zu nutzen.
🎯 Kernbotschaft:
„Die Messlatte bist immer du selbst. KI ist ein Werkzeug, das dir hilft, deine eigenen Ideen zu entwickeln und zu schärfen.“
Kontakt und weitere Informationen
Wer mehr von Eve erfahren oder ihren Guide erhalten möchte, kann sie per E-Mail kontaktieren. Die Kontaktdaten finden sich in den Show Notes dieser Episode.
Eve bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/eve-hoyer-words-of-change/
Eve bei Instagram: https://www.instagram.com/eve.hoyer/
Eve direkt kontaktieren: eve@eve-hoyer.com
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